Sonntag, 19. Juni 2011
Mit Drohnen für die Sicherheit des Volkes?
Predator Drohne beim abfeuern einer Hellfirerakete
Großdrohnen wie die amerikanische Global Hawk oder den noch nicht flugbereiten europäischen „schwarzen Rochen“ sind kein Geheimnis. Auch US Kriegsdrohnen wie den amerikanischen „Predator“ kennen wir inzwischen aus den „Wargames“ Nachrichten und Dokus von beispielsweise N24 im Fernsehen, diese erinnern mich ehrlich gesagt manchmal schon fast an die "offiziellen Berichte" aus dem Film „Starship Troopers“. Drohnen sind bereits seit langem die heimlichen Stars auf jeder Luftfahrtausstellung.
So titelt die Welt schon fast begeistert:
Willkommen in der pilotenfreien Zukunft!
Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Paris deutet sich nach einem guten Jahrhundert bemannter Luftfahrt ein Epochenwechsel an. Denn ein wachsender Teil der Leistungsschau gehört den Drohnen – sowohl für zivile als auch für militärische Einsätze. Winzig wie Insekten oder ausladend wie Flugzeuge, angetrieben von Düsen, Propellern oder Drehflügeln, im Einsatz für den Umweltschutz, als vollautomatische Sanitätsflieger oder mörderisch bewaffnet deuten die Drohnen einen Epochenwechsel nach einem guten Jahrhundert bemannter Luftfahrt an. Vor allem die mit Stückkosten von mehr als 100 Millionen Euro turen US-Kampfdrohnen wirken wie Saurier.
Foto: REUTERS Attraktion der 2009 Luftfahrt-Messe in Paris-Le Bourget: Ein Camcopter des österreichischen Herstellers Schiebel.
So gehört auch in diesem Jahr ein wachsender Teil der weltgrößten Luftfahrtmesse den Drohnen.
Quelle: Welt online
Es beginnen also auch immer mehr Konzerne kleine Drohnen zum „Schutz“ der eigenen Bevölkerung im Inland zu entwickeln. Hier scheint es offensichtlich Nachfragen von Polizei und Millitär zu geben. Der österreichische Hersteller Schiebel hatte mit dem Camcopter auf der internationalen Luftfahrtmesse in Paris schon einen volltauglichen ferngesteuerten Überwachungshelikopter vorgestellt und damit für viel Wirbel gesorgt. Auch der britische Rüstungskonzern BAE Systems entwickelt, einem Bericht der Zeitung Guardian zufolge eine unbemannte, mit High Tec vollgestopfte Überwachungsdrohne, welche angeblich ausschließlich zum aufspüren von Umwelt- und Verkehrssündern dienen soll. Auch könne diese Drohne, offiziellen Quellen zufolge Großveranstaltungen, wie beispielsweise eine Fußball WM aus der Luft überwachen und wichtige Informationen zum Schutz einer solchen Veranstaltung liefern.
Hier mal der englische Originalbeitrag über diese Drohne:
Was den Engländern Recht ist, kann uns Deutschen doch schon lange billig sein. Auch hier in Deutschland bastelt man nämlich schon etwas länger an der Drohnentechnologie herum. Das aktuellste Vorhaben ist zur Zeit ein Projekt des EADS Ablegers Cassidian in Manching bei München. Der Rüstungskonzern will einen Versuchsträger für unbemanntes Fliegen gemeinsam mit zivilen Forschungseinrichtungen entwickeln. Sein Projektname: „Sagitta“. Hierbei soll es sich um einen vollkommen autarken düsengetriebenen Flugroboter in Steathtechnologie handeln. Sagitta ist der Name eines Sternbildes dass im deutschen „Pfeil“ genannt wird, dieser Pfeil „fliegt“ am Firmament in Richtung des Sternbildes Schwan…übrigens eine sehr interessante Konstellation für die Namensgebung eines Schutzflugroboters. Natürlich ist auch hierbei, entgegen den Behauptungen der Firma Cassidian die Bundeswehr mit im Boot, also doch wieder nichts mit alleiniger Zivilnutzung, wie Ihr an folgender Ausschreibung der Bundeswehr Universität München sehen könnt. Hier werden Fachkräfte für dieses Projekt angeworben:
Bundeswehr Uni München - Projekt Sagitta
Zeichnung Sagitta Roboter von der Firma EADS Cassidian
Leider gab es nie eine Trennung zwischen ziviler Luftfahrt und Waffentechnik, wie wir ja gerade erst beim A400M von Airbus sehen, auch wundert es mich dass der rund 100kg schwere „Sagitta“ Stealthtechnologie für einen zivilen Einsatzzweck nutzt...lächerlich! Ein weiteres Indiz für die militärische Nutzung der „rein zivilen“ englischen Polizeidrohne ist der Bau durch den Rüstungskonzern BAE, zumal auf dem Fluggerät "Royal Airforce" und nicht "Police" steht. In der Vergangenheit haben wir ja bereits gesehen, wie aus den eigentlich harmlosen US Überwachungsdrohnen, schnell fliegende Killer geworden sind, die im Auftrag der CIA oder des Präsidenten verdächtigte Menschen ohne Festnahme, ohne Verhandlung sowie ohne Kriegserklärung, also komplett außerhalb des Völkerrechts einfach töten. Ein US General sagte einmal: „Aufklärungsdrohnen sind schön und gut, wären sie aber bewaffnet, würden sie die Aktions- und Ablaufzeitzeit revolutionieren. Sie wären Agent, Cop, Soldat, Staatsanwalt, Richter, Geschworene und Scharfrichter in Personalunion. Wir sahen diesen Vorteil und machten es einfach.“ Das war die Geburtsstunde des Drohnenkrieges wie wir ihn aus Afghanistan, Irak und Libyen kennen und verdeutlicht die Geisteshaltung der meisten Militärs. In souveränen Fremdstaaten oder in Kriegsgebieten, töten solche Drohnen außerhalb jeden rechts ständig Zivilisten, ob nun schuldig oder nicht. Da ein solcher Bewaffnungsschritt schon immer die leichteste Übung für reaktionäre „Volksschützer“ wie „Volksverteidiger“ war, wird dieser wohl auch bei der zivilen Drohnennutzung nicht lange auf sich warten lassen. Begründungen dafür werden sich entsprechende Leute bestimmt einfallen lassen. Freut Euch schonmal auf die Auflösung von Großdemos durch Drohnen und sollten mal schwerere Kaliber benötigt werden...kein Problem, das regelt dann schon die Bundeswehr nach der entprechenden Grundgesetzänderung gerne. Die ständig von vielen Politikern und Sicherheitsexperten geforderte Verfassungsänderung bezüglich der Bundeswehreinsätze im Inland sprechen dahingehend ihre eigene Sprache! Viel „Spass“ in unserer zukünftigen, Drohnen überwachten Hochsicherheitswelt ….Kollateralschäden und Rechtsfreiheit inklusive…
Liebe Grüße
Euer Micha
Quellen:
Bundewehr Uni München - Projekt Sagitter
Welt online - Drohnen, die heimlichen Stars
Wikipedia - Sternbild Sagitta
The Guardian - CCTV in the sky
2 Kommentare:
"Leider gab es nie eine Trennung zwischen ziviler Luftfahrt und Waffentechnik, wie wir ja gerade erst beim A400M von Airbus sehen, auch wundert es mich dass der rund 100kg schwere „Sagitta“ Stealthtechnologie für einen zivilen Einsatzzweck nutzt...lächerlich!"
Wie kommen Sie darauf, dass ein Nurflügler zwingend Stealth-Technologie besitzt?
Auf der offiziellen Seite der Uni Chemnitz und auf der Seite vom Hersteller "EADS Cassadien" wird ganz klar erwähnt, dass der Sagitta auch zur Steigerung der technologischen Fähigkeit für die geringe Entdeckbarkeit von autonomen Flugsystemen entworfen wird. Ergo auch Stethtechnologie besiten wird. Erst informieren dann kritisieren!
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