Sonntag, 18. November 2012

Krieg oder Frieden? - Was für eine Frage?!



Es ist mal wieder soweit, der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern entbrennt erneut. Israels Militär hat an der Grenze zum Gazastreifen durch palästinensischen Panzerabwehrbeschuss ein gepanzertes Fahrzeug verloren, was nach Aussage von palästinensischer Seite auf die vorherige  Tötung eines spielenden Palästinenserjungen, durch israelische Soldaten zurückzuführen sei.  Seit diesem Vorfall  vom letzen Sonntag beschießen sich beide Seiten mal wieder mit Raketen und Granaten. Wer hier angefangen hat spielt (obwohl sich beide Seiten gegenseitig die Schuld zuschieben) eigentlich keine Rolle. Fakt ist, das es  solange keinen Frieden in der Region geben wird, bis endlich ein Friedensvertrag zwischen Israel und den Palästinensern,  inkl. der Gründung eines palästinensischen Staates, ausgehandelt worden ist.  Keiner der unzähligen, Scharmützel, Anschläge, Kommandoaktionen oder Kriege hat es in Jahrzehnten geschafft für einen dauerhaften Frieden in der Region zu sorgen, im Gegenteil. 

Verhandlungen über solch einen Frieden mit der Gründung eines palästinensischen Staates scheiterten oft  an der Engstirnigkeit der israelischen Führungen oder an Veto sowie Ignoranz der jeweiligen US-Regierung. So war es nur eine Frage der Zeit bis die Extremisten auf beiden Seiten erneut zu den Waffen greifen würden, mit der bekannten fatalen "Logik" von Aktion und Reaktion.

Für die israelische Führung allerdings kommt so ein Minikrieg gerade Recht. Kurz vor den Wahlen kann die hochgerüstete Armee Israels doch mal wieder beweisen wo der Hammer hängt. Und ganz nebenbei konnte man ohne jeden öffentlichen Aufschrei den palästinensischen Oberbefehlshaber Ahmad Ja’abari um die sprichwörtliche Ecke bringen -  in dem eine israelische Rakete seinem Dienstwagen einen Besuch abstattete .  Zusätzlich kann man in den israelischen Führungsetagen den Frust über das verweigerte "Grüne Licht" der USA für einen Frontalangriff auf den Iran einfach an den Palästinensern auslassen. Scheiße rollt halt immer nach unten!  So rücken die innenpolitischen Probleme und Proteste der israelischen Bürger  in den Hintergrund...leider!!!

Aber es geht auch anders...wie der diese Woche 70 gewordene Stardirigent, jüdischen Glaubens, Daniel Barenboim seit Jahrzehnten unter Beweis stellt. Frieden zwischen Juden, Muslimen und Christen ist möglich, ja sogar eine freundschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit...mit Musik!!!   Daniel  Barenboim steht schon seit  1950 auf der Bühne der klassischen Musik. Zusammen mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete er 1999 das West-Eastern Divan Orchestra. Barenboim engagiert sich für eine Annäherung der verfeindeten Volksgruppen im Nahostkonflikt. Das Orchester setzt sich aus jungen Musikern aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien und Spanien zusammen. Im August 2005 spielte das Orchester ein vielbeachtetes Konzert in Ramallah, das in vielen Ländern live im Fernsehen übertragen wurde. Doch auch als weltberühmter jüdischer Musiker scheint man Israels Mächtigen nicht die Meinung sagen zu dürfen:  

Am 10. Mai 2004 wurde Daniel Barenboim in der Knesset, dem israelischen Parlament, der Wolf-Preis für freundschaftliche Beziehungen unter den Völkern verliehen. In seiner Dankesrede zitierte Barenboim aus der israelischen Verfassung u.a. folgende Passage. „Der Staat Israel ... wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen.“ Anschließend sagte er: „In tiefer Sorge frage ich heute, ob die Besetzung und Kontrolle eines anderen Volkes mit Israels Unabhängigkeitserklärung in Einklang gebracht werden kann. Wie steht es um die Unabhängigkeit eines Volkes, wenn der Preis dafür ein Schlag gegen die fundamentalen Rechte eines anderen Volkes ist? ...“ Daraufhin kam es zu einem Eklat in dem sogar erwogen wurde Barenboim zur "Persona non grata" (unerwünschte Person)  zu erklären. Ungeachtet dessen, stiftete Barenboim das Preisgeld von 50.000 Dollar für die musikalische Erziehung von israelischen und palästinensischen Kindern. In einem Interview anlässlich seines aktuell  70 Geburtstages wurde er gefragt, "Woher er die Kraft nehme sich derart zu engagieren und sich gegen den pro-israelischen Mainstream zu stellen?"

Er antwortete...Momente wie z.B. Diese: Nach einem Konzert fragte er ein weinendes Mädchen aus Palästina warum sie denn weine.  Die Antwort dieses Mädchens war: " Ich bin sehr glücklich, weil ich heute zum ersten mal eine Sache aus Israel gesehen habe die kein Panzer oder kein Soldat ist ." Dem ist nichts, aber auch gar nichts mehr hinzuzufügen!

Alle....wirklich alle wollen Frieden, das palästinensische- wie das israelische Volk! Nur ihre Führer scheinen Angst vor der einen richtigen Antwort ihrer Völker auf die entscheidende Frage zur Lösung des Nahostkonfliktes zu haben.  Die da lautet:  Wie könnt Ihr diesen Konflikt endgültig beenden...mit Krieg oder mit Frieden?  -  Was für eine Frage?!

Liebe Grüße

Euer 

Micha

Sonntag, 11. November 2012

Weiterer supranationaler Angriff auf das Internet!




Bildquelle: AlmostSecret51.de


Wie ich in einem Artikel über das Internet (hier) bereits schrieb wurde das Netz frei konzipiert. Informatik-Professor Kleinrock und seine Kollegen legten 1969 ein Fundament, dass immer noch Bestand hat. So verzichteten sie auf eine zentrale Steuerung und setzten auf offene technische Standards, die jeder nutzen und weiterentwickeln durfte. "Deswegen kann niemand das Internet komplett abschalten und - vielleicht noch wichtiger - die Entwicklung neuer Anwendungen und Bewegungen unterbinden", erklärt die Expertin Jeanette Hofmann. Soweit zur Philosophie des Netzes welche sich in meinen Augen bis heute bestens bewährt hat.

Das Netz ist ein gesellschaftlicher Raum geworden, in dem Kommunikation, Handel, Wissensvermittlung, Politik, Meinungsfreiheit, Zwischenmenschlichkeit, Unterhaltung und vieles andere mehr ständig weiterentwickelt wird. Aber wie in jeder freien Gesellschaft gibt es auch im Netz einen geringen Anteil Nutzer der es nicht so mit der Ethik hat, dieser Typus wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Krimineller bezeichnet. Dieser kleine kriminelle Teil der Internetuser hat schon immer die Fantasie von Kontrollfreaks in Regierungen, Konzernen und überstaatlichen  Institutionen beflügelt. Wir alle kennen die Versuche das Netz zu kontrollieren wie ACTA,SOPA, Clean IT u.s.w. Die meisten Angriffe auf das Internet scheiterten jedoch kläglich auf der nationalen Ebene, weshalb nun im ganz großen Stile versucht wird  diese Einschränkungsversuche  auf die supranationale Ebene zu heben.

Am Donnerstag den 27.09.2012 trafen sich auf Einladung des Bundeswirtschaftsministeriums in Bonn Unternehmens-, Regierungs- und Verbandsvertreter sowie  einige wenige Wissenschaftler. Weder der "Chaos Computer Club" noch die "Die digitale Gesellschaft e.V"  oder irgendein anderer kompetenter Vertreter der digitalen Zivilgesellschaft wurden zu diesem Treffen eingeladen. „Warum Verbraucher- und Nutzervertreter wie der Bundesverband Verbraucherzentrale , der Chaos Computer Club oder auch die Digitale Gesellschaft e.V. hier nicht eingeladen sind, muss das Bundeswirtschaftsministerium erklären“, sagt Markus Beckedahl von "Digitale Gesellschaft e.V.". Obwohl es bei diesem Treffen um nichts geringeres geht als um die  Vorschläge zur Neufassung der internationalen Telekommunikationsregularien (ITR). Aber was ist das für eine Veranstaltung am 3. Dezember, dieser Weltkongress der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Dubai? Hier die Antwort:

Sämtliche geplanten Internet-Kontrollmechanismen wie CleanIT, T.T.P., A.C.T.A, S.O.P.A., oder die kürzlich (unter wohlwollender Begleitung des Verfassungsschutzes) in Wien von der U.N.O.-Drogenbehörde geforderte weltweite Vorratsdatenspeicherung, sind im Kontext der am 3. Dezember in Dubai beginnenden “Weltkonferenz über Internationale Telekommunikation 2012″ (“World Conference on International Telecommunications 2012“, WCIT) zu sehen. Veranstaltet wird diese Konferenz durch die “Internationale Telekommunikations-Union” (“International Telecommunication Union”, allgemein benützte Abkürzung: I.T.U.). Die I.T.U. ist ein weltweites Monopol mit dem Status einer U.N.O. Sonderorganisation, dessen erste Vorläuferorganisation 1865 als “Internationaler Telegraphenverein” gegründet wurde.

Die erst kürzlich verfassten I.T.U Entwürfe beinhalteten kurz gesagt fast wörtliche Formulierungen der IT Konzernlobby aus Brüssel, wie unter anderem...: Internet-Schleusen (“Hubs”), Vorrichtungen zur Abschaltung des Netzes, Internet-Gebühren bzw Internet-Steuern nach Menge des Datentranfers, allgemeine Kontrolle des Internets durch Konzerne sowie durch Behörden und vieles mehr.


Es geht auf der WCIT in Dubai also um weltweite "Standards" zur Kontrolle sämtlicher elektronischer Kommunikation, einschließlich der des Internets. Dort werden am 3. Dezember die Weichen eines neuen Informationszeitalters gestellt welches nicht zu unserem Vorteil sein wird. 193 Nationen werden Delegationen senden, welche im Vorfeld schon von den jeweiligen Lobbys eingenordet wurden. Jeder autoritäre Staat, sowie die westlichen Sicherheitsfetischisten werden dort  versuchen ihre feuchten Träume einer Big Brother Informationsgesellschaft durchzudrücken, welche in den nationalen Demokratien so nicht durchsetzbar waren. Unter Ausschluss der digitalen  Öffentlichkeit wird diese Veranstaltung wohl zu einer Agenda führen in der das Internet vollkommen kontrolliert werden wird. Was dabei herauskommt wenn man Psychopathen jenseits jeder Rechtsstaatlichkeit am Internet herum pfuschen lässt, kann man wunderschön in China beobachten, welches still und heimlich von seinen europäischen "Fans" in Brüssel bewundert wird. Es wird also Zeit, solche Tagungen wie sie z.Zt. in Dubai stattfinden werden, ins Licht der Öffentlichkeit zu zerren, damit klar wird welche Absichten von überstaatlicher Seite verfolgt werden. Wer in der Demokratie schläft wacht in der Diktatur auf! In diesem Sinne...


Liebe Grüße

 
Euer Micha

Quellen:  

Die digitale Gesellschaft e.V - Zivilgesellschaft offenbar nicht erwünscht! 
Radio Utopie - Weltkonferenz zur Internetkontrolle

Sonntag, 4. November 2012

Freunde...



Wie das manchmal so ist, grübelt man bei schlechtem Wetter etwas melancholischer als sonst vor sich hin. Genau dann wenn die Tage kürzer werden ist das Bedürfnis mit einem netten Menschen zu reden besonders hoch. Ob man nun zum Telefon greift oder einfach nur einen guten Freund besucht, Freundschaftspflege ist wichtig!  Dabei drängt sich unweigerlich eine Frage auf....was ist eigentlich ein guter Freund? Heute versuche ich das mal mit eigenen Erfahrungen und wissenschaftlicher Hilfe aufzuklären.

Es heißt zwar im Volksmund  "Gegensätze ziehen sich an",  aber in der Freundschaftsforschung ist eher das Gegenteil wissenschaftlich richtig. Zwar scheint das Gegensätzliche erst interessant, aber je länger die Freundschaft andauert, desto mehr Streitpunkte und Verständnislosigkeit gibt es. Dabei ist das Verständnis des anderen eine der Hauptsäulen einer Freundschaft und Verständnis kann es nur geben wenn man sich in den anderen hineinversetzen kann. Man kennt den Freund wie kaum ein anderer, auch seine Schwächen, aber anstatt diese herauszustellen (um so Vorteile für sich zu erlangen) stützt man seinen Freund. Nichtsdestotrotz sollte man sich bei Meinungsverschiedenheiten ruhig die Meinung sagen können ohne das der jeweils andere sofort beleidigt ist. So identifizieren Forscher die Hauptsäulen, die zu einer solchen menschlichen Beziehung gehören wie folgt: Exklusivität, Dauer, Vertrauen, Respekt, Freiwilligkeit und Gleichwertigkeit.

Gleichwertigkeit ist dabei ein sehr wichtiger Aspekt. Freundschaft lebt von Gleichberechtigung, vom Umgang auf Augenhöhe. "Wer also nie das eigene Bedürfnis für den anderen zurückstellt, ist kein guter Freund. Ein Test für Freunde ist aber auch der eigene Erfolg", sagt der Berliner Psychotherapeut Wolfgang Krüger. Weiter erläutert er: "Ein falscher Freund wird mir den neiden, eifersüchtig sein und mich nicht wachsen lassen." So gibt es oft Freundschaften die von einem Part dominiert werden. Dieser falsche Freund umgibt sich oft mit unterlegenen um so selbst hervorzustechen. Diesen Typ "Freund" findet man sehr oft in weiblichen Freundschaften. Wer kennt dieses nun folgende "Pärchen"  denn nicht?!  "Die Schöne und das Biest"  wobei eine, meist sehr hübsche, (wenn auch oberflächliche)  junge Dame, zusammen mit einer unscheinbaren weiblichen Person unterwegs ist. Sowas geht nur so lange gut bis "die Schöne" ihren Traumtypen findet oder sich die unscheinbare emanzipiert. Bei Männerfreundschaften ist eine solche Konstellation auch vorzufinden, nur meistens wollen die dominanten Männer darin der "Leitwolf" sein um eigene Schwächen zu kompensieren. Vor allem geht es den "Leitwölfen" viel eher darum den anderen (unterlegenen) beruflich oder sozial zu "battlen" um sich selbst besser zu fühlen, als bei den Frauen besser dazustehen...denn Frauen gegenüber fühlt sich dieser Typ Mann sowieso unwiderstehlich!   

Kommen wir also nun zu der Frage: Was ist ein guter Freund und ist man selbst einer? Ich glaube das beruht wohl alles auf Gegenseitigkeit! Und auch die Wissenschaft meint: Ohne das geht nichts, denn nichts beruht mehr auf Gegenseitigkeit als Freundschaft. Die Antwort der Psychologen ist deshalb einleuchtend: Ich bin dann ein guter Freund, wenn er von mir bekommt, was ich mir von ihm wünsche. Das ist in etwa das, was schon der amerikanische Philosoph Waldo Emerson (1803–1882) über Freundschaft sagte: „Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist, selbst ein solcher zu sein.“ Hier ein Test, entwickelt von Freundschafts-Berater Wolfgang Krüger (dabei spielt es keine Rolle ob man einen guten Freund lange nicht mehr gesehen oder gesprochen hat...überlegt einfach ob Ihr diese Fragen bei bestimmten Personen mit "Ja"  beantworten könntet :

> Wäre ich für ihn/sie da, wenn er/sie selbst mitten in der Nacht meine Hilfe bräuchte?

> Würde ich in einer Notsituation vorübergehend Unterschlupf gewähren, auch wenn ich lieber alleine wäre?


> Obwohl es heißt: „Geld verdirbt die Freundschaft“ – habe ich genug Vertrauen, ihm oder ihr, wenn’s wirklich dringend wäre, Geld zu leihen?


> Melde ich mich bei seinem/ihrem Geburtstag?

> Was, wenn er/sie ernsthaft krank wird: Hat der Besuch in der Klinik dann Priorität?


> Könnte ich mit ihm oder ihr verreisen oder eine Zeit lang zusammenwohnen?


> Kann ich ihn oder sie trösten oder ihm/ ihr Mut machen, zum Beispiel nach einer Scheidung, obwohl ich weiß und immer wieder darauf hingewiesen habe, dass es so kommen musste, weil er/sie immer so eifersüchtig oder untreu war?


> Kann ich mit ihm/ihr auch schweigen, ohne mich unbehaglich zu fühlen? 


Wer alle Fragen mit "Ja" beantwortet, ist nicht nur selbst fähig, ein guter Freund zu sein, sondern kann sich auch sicher sein, dass der oder die, die als „beste Freunde“ bezeichnet werden, das auch tatsächlich sind! Ich werde mir jedenfalls meine Überlegungen zu Herzen nehmen und mich bei dem einen oder anderen der es Wert ist wieder melden, denn wirklich gute Freunde findet man nicht so oft!

Liebe Grüße


Euer Micha


Quelle: 

PM Magazin - Falsche Freunde