Es ist schon verrückt - 2009
erschufen Satoshi Nakamoto, Martti Malmi, Amir Taaki, Pieter Wuille, Nils
Schneider, Jeff Garzik und einige andere Programmierer eine Art künstliches Hacker-Geld
- den Bitcoin. Der Bitcoin wird dezentral im Internet durch seine Anwender
geschöpft. Bitcoins werden kryptographisch (also durch mathematische
Rechenoperationen) erschaffen und kryptographisch "Peer to Peer"
verschlüsselt. Da aber hinter jedem Geld (um einen Wertverlust zu verhindern)
ein Gegenwert oder eine Arbeit stehen sollte, steigt die mathematische Schwierigkeit
Bitcoins zu erzeugen dramatisch an. Um einen einzigen Bitcoin zu erzeugen
braucht ein normaler CPU basierter Rechner ca. ein Jahr. Bitcoin-Erzeugung (das
sogenannte MINING) macht also nur mit speziellen ASIC-Minern und aus Spass an
der Sache Sinn. Außerdem kann man Bitcoins für reales Geld kaufen, oder Bitcoins
in reales Geld zurück wechseln. Das Ganze geschieht mit sehr geringen Kosten,
ohne Banken, Zentralbanken oder den Staat. Der Zahlungsverkehr ist in
diesem System "Peer to Peer" verschlüsselt, also das sicherste was
z.Zt. möglich ist. Vertrauen in einen Vermittler (BANK) ist somit nicht mehr
nötig, an Stelle dessen tritt die Sicherheit der Mathematik.
Zuerst wurde dieses System
belächelt, um dann wie eine Rakete durchzustarten. Immer mehr Händler
akzeptieren Bitcoins, in Berlin akzeptieren mittlerweile die Händler ganzer
Stadtteile (z.B. Kreuzberg) diese Zahlungsart. In Kanada wurden
Bitcoinautomaten aufgestellt, mit den man Bitcoins kaufen oder verkaufen kann.
PC Programme für Windows und Linux wurden entwickelt, es folgten Android Apps
für Smartphones. Sichere Zahlungen von Handy zu Handy sind in Sekundenschnelle
erledigt, (die Gutschrift dauert allerdings bis zu 60 Minuten) am PC werden
blitzschnell, je nach Kurs, Bitcoins Ge- oder Verkauft - und jetzt
signalisierte der CEO des weltgrößten Internetauktionshauses EBAY, John Donahoe
in einem Interview mit der britischen Financial Times die Akzeptanz von Bitcoin
bei EBAY: "Unser Unternehmen ist dabei, das Spektrum der akzeptierten
Zahlungsmittel zu erweitern" - Digitalwährungen wie Bitcoin werden eine
mächtige Sache werden, fügte Donahoe hinzu. Der Bitcoin-Kurs schoss umgehend
nach dieser Aussage in die Höhe. Nach einem enormen Preisanstieg in der
vergangenen Woche ging es am Montag weiter kräftig nach oben. Am Abend kostete
ein Bitcoin 174 Euro oder rund 234 Dollar.
Zur Zeit prüft EBAY die Zulassung
von Bitcoin als Zahlungsmittel, was für Bitcoin der Durchbruch und für mich als
bekennender EBAY-Freund (paypal mag ich allerdigs weniger *grins*) eine interessante Sache wird. Ich habe mir die Software
bereits auf meinen Rechner und mein Handy gezogen. Die Installation der Datenbanken
auf meinem PC dauerte trotz schneller Internetleitung über eine Stunde, also
nicht wundern wenn es auf dem Land einen ganzen Tag dauert. Ich werde mal in
den nächsten Monaten ein paar Bitcoins erwerben um damit zu experimentieren, damit
ich später mal von meinen Erfahrungen berichten kann.
Bei unserem wackeligen Geldsystem
kann eine Parallelwährung wie Bitcoin durchaus Sinn machen. Und nochwas -
Bitcoins entstehen auf dem eigenen PC und nicht irgendwo anders, also ist Euer
PC Eure Bank. Trotzdem braucht Ihr keine Angst vor einem Diebstahl des PC´s oder
Datenverlust (Festplatte kaputt) zu haben, wenn Ihr über ein ordentliches
Backup verfügt und Eure verschüsselte Brieftasche (Wallet) auf einem USB-Stick getrennt
aufbewahrt. Ohne Wallet könnt Ihr zwar Zahlungen empfangen, aber keinerlei
Transaktion von Eurer elektronischen Geldbörse tätigen. Ich hoffe Euch einen
kleinen Einblick in die Welt des Bitcoins verschafft zu haben, denn ich finde
das alles was geldmäßig außerhalb des verbrecherischen Banken- und
Industriekartels entsteht, ist Wert einmal wohlwollend unter die Lupe genommen
zu werden!
Bis dann und liebe Grüße
Euer Micha
Nachtrag:
Nachtrag:
Beim Bitcoin Standard-Wallet "Bitcoin QT" handelt es sich um einen "Full Size Klienten" dieser verschligt momentan 13 GB Festplattenkapazität. Diese Tatsache ist ansich kein Problem - bis jetzt jedenfalls. Sollte Bitcoin allerdings durchstarten und wesentlich höhere Tranzaktionszahlen erreichen, könnte das schnell zum Problem werden, da alle Transaktionen im sogenannten "Blockchain" vorhanden sind. Sollten die Bitcoin-Transaktionszahlen also beispielsweise Visa-Niveau erreichen, würden Terrabyte-Festplatten nicht mehr ausreichen um den Blockchain aufzunehmen. Ein Lösungsvorschlag wären dann Lite-Weight-Wallets wie z.B. "Multibit" welche den ständig wachsenden "Blockchain" nicht beinhalten, dieser liegt dann auf deren Server und Ihr bekommt ein Passwort. Vorteil: Schneller Klientstart, geringe Wartezeiten, leichte Bedienung und gesparter Festplattenplatz. Nachteil: Coins bleiben zwar in Eurer Wallet, können aber nur gehandelt/authentifiziert werden solange der Server des Anbieters online ist. Ich hoffe ich habe die gestellten Fragen zu Eurer Zufriedenheit beantwortet.
Quellen:
3 Kommentare:
Bitcoin ist ebenso intransparent wie alle anderen Währungen. Ich bin nicht gegen Bitcoin, Dollar, Euro etc. Jeder soll selbst entscheiden was er als "Geld" nutzen will. Dann hat auch jeder die Verantwortung dafür. Ich bevorzuge Edelmetalle. Die kann ich notfalls als Schmuck verschenken. Euro und Dollar kann man notfalls im Kamin verheizen. Hatten wir alles schon mal.
Nun ja, ich hab auch Edelmetall. Im Finalfiasko-Fall werde ich dieses wohl auch kaum essen können. Vielleicht findet man ja dann Leute die einem was wirklich brauchbares dafür geben. Aber jetzt mal weg von Extremfällen - Natürlich ist Gold und Silber ein prima Wertaufbewahrungsmittel, allerdings ist es aufgrund seiner physisch festen Form schlecht zu unterteilen in kleine Einheiten - was das Handeln enorm erschwert. Goldverbot und Zwangsbesteuerung von Eigentum gab es alles auch schon. Sollte die Infrastruktur nach dem nächsten Crash nicht in sich zusammenfallen, sind Bitcoinguthaben immer noch auf Deinem PC und auch nutzbar, eben nicht im digitalen Nirvana verschwunden. Auch sind Bitcoints nicht durch Haircuts oder geschlossene Banken betroffen. Erzeuger, Provider und andere Dienstleister werden schnell auf Alternativen zugreifen wenn das Buchgeld nichts mehr Wert ist und der Zahlungsverkehr zusammengebrochen. Bedarf ist nämlich immer noch da - nur weil keiner mehr Fiatgeld will, hören Milliarden von Menschen nicht plötzlich auf zu essen oder zu heizen. Bedürfnis ist halt auch Geschäft und dass braucht eine geeignete Plattform. In Ermangelung einer anderen Zahlungsform wären Bitcoins eine starke Alternnative. Aber ich denke das man nur einigermaßen durch Fähigkeiten, Lebensmittel und Ressourcen durch die Krise kommt. Große Werte sichert man am besten durch eine breite Streuung der Anlagen. Nichtdestotrotz sind Alternativen immer wichtig und Bitcoin kann so eine sein!
hä? Ich checks nicht... Ich glaub jetzt lebe ich wirklich hinterm Mond... O.o
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