Mittwoch, 6. November 2013

Vom Hackergeld zur Weltwährung? - EBAY akzeptiert Bitcoin! Update!




Es ist schon verrückt - 2009 erschufen Satoshi Nakamoto, Martti Malmi, Amir Taaki, Pieter Wuille, Nils Schneider, Jeff Garzik und einige andere Programmierer eine Art künstliches Hacker-Geld - den Bitcoin. Der Bitcoin wird dezentral im Internet durch seine Anwender geschöpft. Bitcoins werden kryptographisch (also durch mathematische Rechenoperationen) erschaffen und kryptographisch "Peer to Peer" verschlüsselt. Da aber hinter jedem Geld (um einen Wertverlust zu verhindern) ein Gegenwert oder eine Arbeit stehen sollte, steigt die mathematische Schwierigkeit Bitcoins zu erzeugen dramatisch an. Um einen einzigen Bitcoin zu erzeugen braucht ein normaler CPU basierter Rechner ca. ein Jahr. Bitcoin-Erzeugung (das sogenannte MINING) macht also nur mit speziellen ASIC-Minern und aus Spass an der Sache Sinn. Außerdem kann man Bitcoins für reales Geld kaufen, oder Bitcoins in reales Geld zurück wechseln. Das Ganze geschieht mit sehr geringen Kosten, ohne Banken, Zentralbanken oder den Staat. Der Zahlungsverkehr ist in diesem System "Peer to Peer" verschlüsselt, also das sicherste was z.Zt. möglich ist. Vertrauen in einen Vermittler (BANK) ist somit nicht mehr nötig, an Stelle dessen tritt die Sicherheit der Mathematik.

Zuerst wurde dieses System belächelt, um dann wie eine Rakete durchzustarten. Immer mehr Händler akzeptieren Bitcoins, in Berlin akzeptieren mittlerweile die Händler ganzer Stadtteile (z.B. Kreuzberg) diese Zahlungsart. In Kanada wurden Bitcoinautomaten aufgestellt, mit den man Bitcoins kaufen oder verkaufen kann. PC Programme für Windows und Linux wurden entwickelt, es folgten Android Apps für Smartphones. Sichere Zahlungen von Handy zu Handy sind in Sekundenschnelle erledigt, (die Gutschrift dauert allerdings bis zu 60 Minuten) am PC werden blitzschnell, je nach Kurs, Bitcoins Ge- oder Verkauft - und jetzt signalisierte der CEO des weltgrößten Internetauktionshauses EBAY, John Donahoe in einem Interview mit der britischen Financial Times die Akzeptanz von Bitcoin bei EBAY: "Unser Unternehmen ist dabei, das Spektrum der akzeptierten Zahlungsmittel zu erweitern" - Digitalwährungen wie Bitcoin werden eine mächtige Sache werden, fügte Donahoe hinzu. Der Bitcoin-Kurs schoss umgehend nach dieser Aussage in die Höhe. Nach einem enormen Preisanstieg in der vergangenen Woche ging es am Montag weiter kräftig nach oben. Am Abend kostete ein Bitcoin 174 Euro oder rund 234 Dollar.

Zur Zeit prüft EBAY die Zulassung von Bitcoin als Zahlungsmittel, was für Bitcoin der Durchbruch und für mich als bekennender EBAY-Freund (paypal mag ich allerdigs weniger *grins*) eine interessante Sache wird. Ich habe mir die Software bereits auf meinen Rechner und mein Handy gezogen. Die Installation der Datenbanken auf meinem PC dauerte trotz schneller Internetleitung über eine Stunde, also nicht wundern wenn es auf dem Land einen ganzen Tag dauert. Ich werde mal in den nächsten Monaten ein paar Bitcoins erwerben um damit zu experimentieren, damit ich später mal von meinen Erfahrungen berichten kann.

Bei unserem wackeligen Geldsystem kann eine Parallelwährung wie Bitcoin durchaus Sinn machen. Und nochwas - Bitcoins entstehen auf dem eigenen PC und nicht irgendwo anders, also ist Euer PC Eure Bank. Trotzdem braucht Ihr keine Angst vor einem Diebstahl des PC´s oder Datenverlust (Festplatte kaputt) zu haben, wenn Ihr über ein ordentliches Backup verfügt und Eure verschüsselte Brieftasche (Wallet) auf einem USB-Stick getrennt aufbewahrt. Ohne Wallet könnt Ihr zwar Zahlungen empfangen, aber keinerlei Transaktion von Eurer elektronischen Geldbörse tätigen. Ich hoffe Euch einen kleinen Einblick in die Welt des Bitcoins verschafft zu haben, denn ich finde das alles was geldmäßig außerhalb des verbrecherischen Banken- und Industriekartels entsteht, ist Wert einmal wohlwollend unter die Lupe genommen zu werden!

Bis dann und liebe Grüße

Euer Micha

Nachtrag:

Beim Bitcoin Standard-Wallet "Bitcoin QT" handelt es sich um einen "Full Size Klienten" dieser verschligt momentan 13 GB Festplattenkapazität. Diese Tatsache ist ansich kein Problem - bis jetzt jedenfalls. Sollte Bitcoin allerdings durchstarten und wesentlich höhere Tranzaktionszahlen erreichen, könnte das schnell zum Problem werden, da alle Transaktionen im sogenannten "Blockchain" vorhanden sind. Sollten die Bitcoin-Transaktionszahlen also beispielsweise Visa-Niveau erreichen, würden Terrabyte-Festplatten nicht mehr ausreichen um den Blockchain aufzunehmen. Ein Lösungsvorschlag wären dann Lite-Weight-Wallets wie z.B. "Multibit" welche den ständig wachsenden "Blockchain" nicht beinhalten, dieser liegt dann auf deren Server und Ihr bekommt ein Passwort. Vorteil: Schneller Klientstart, geringe Wartezeiten, leichte Bedienung und gesparter Festplattenplatz. Nachteil: Coins bleiben zwar in Eurer Wallet, können aber nur gehandelt/authentifiziert werden solange der Server des Anbieters online ist. Ich hoffe ich habe die gestellten Fragen zu Eurer Zufriedenheit beantwortet.

Quellen:

3 Kommentare:

IrlandsCall hat gesagt…

Bitcoin ist ebenso intransparent wie alle anderen Währungen. Ich bin nicht gegen Bitcoin, Dollar, Euro etc. Jeder soll selbst entscheiden was er als "Geld" nutzen will. Dann hat auch jeder die Verantwortung dafür. Ich bevorzuge Edelmetalle. Die kann ich notfalls als Schmuck verschenken. Euro und Dollar kann man notfalls im Kamin verheizen. Hatten wir alles schon mal.

buergerrechtler hat gesagt…

Nun ja, ich hab auch Edelmetall. Im Finalfiasko-Fall werde ich dieses wohl auch kaum essen können. Vielleicht findet man ja dann Leute die einem was wirklich brauchbares dafür geben. Aber jetzt mal weg von Extremfällen - Natürlich ist Gold und Silber ein prima Wertaufbewahrungsmittel, allerdings ist es aufgrund seiner physisch festen Form schlecht zu unterteilen in kleine Einheiten - was das Handeln enorm erschwert. Goldverbot und Zwangsbesteuerung von Eigentum gab es alles auch schon. Sollte die Infrastruktur nach dem nächsten Crash nicht in sich zusammenfallen, sind Bitcoinguthaben immer noch auf Deinem PC und auch nutzbar, eben nicht im digitalen Nirvana verschwunden. Auch sind Bitcoints nicht durch Haircuts oder geschlossene Banken betroffen. Erzeuger, Provider und andere Dienstleister werden schnell auf Alternativen zugreifen wenn das Buchgeld nichts mehr Wert ist und der Zahlungsverkehr zusammengebrochen. Bedarf ist nämlich immer noch da - nur weil keiner mehr Fiatgeld will, hören Milliarden von Menschen nicht plötzlich auf zu essen oder zu heizen. Bedürfnis ist halt auch Geschäft und dass braucht eine geeignete Plattform. In Ermangelung einer anderen Zahlungsform wären Bitcoins eine starke Alternnative. Aber ich denke das man nur einigermaßen durch Fähigkeiten, Lebensmittel und Ressourcen durch die Krise kommt. Große Werte sichert man am besten durch eine breite Streuung der Anlagen. Nichtdestotrotz sind Alternativen immer wichtig und Bitcoin kann so eine sein!

Anonym hat gesagt…

hä? Ich checks nicht... Ich glaub jetzt lebe ich wirklich hinterm Mond... O.o

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