Ich kann das Geheule unserer Politiker zum Stand der Bundeswehr nicht mehr hören. Wir brauchen neue Transport-Flugzeuge, unsere Euro-Fighter sind beschissen gewartet und verarbeitet, hier sind Hubschrauber und dort sind Fahrzeuge nicht startbereit, wir haben keine Drohnen.....blah, blah blah...
Jungs - Leistung durch
Konzentration auf das Wesentliche - und gut ist das!!! Da so ein Bundesetat nun
mal begrenzt ist, kann man halt kein Weltpolizist sein und ein stehendes Heer in
Topqualität unterhalten...Beispiele gefällig?! OK, hier nun ein Mehrteiler über
veraltetes Bundeswehr-Material und dessen verkorkste Modernisierung. So wie Indizien
die den unerfüllbaren Spagat zwischen Verteidigungsarmee und
Großmachtbestrebungen belegen:
Beispiel 1 : Airbus A400M
Airbus A400M Fotoquelle: Wikipedia
Ja, die Bundeswehr braucht ein neues Transportflugzeug, aber musste dieses Flugzeug unbedingt von Grund auf neu entwickelt werden? Hätte man beim Bau nicht mit sehr erfahrenen Firmen kooperieren können? NEIN! Natürlich musste man in Europa mit dem Kopf durch die Wand. Widersinniger Weise konstruierte man ohne Not die mit vielen Problemen behafteten Triebwerke komplett neu,
anstatt auf ausgereifte und günstige Motoren von Fremdherstellern zurückzugreifen. Und dass alles obwohl ein günstiges Komplettangebot des kanadisch/amerikanischen Marktführers Pratt & Whitney vorlag. Auch hätte man die Flieger komplett woanders Einkaufen können. Stichwort: Antonow AN-70 - Ein top moderner und günstiger Turboprop Transporter mit 48 Tonnen Nutzlast. Wer nicht hören will muss wohl fühlen. Anstatt von Anderen zu lernen oder von ihnen zu kaufen, versuchte man es selbst und fiel damit voll auf die Nase. Ein Hauptfehler war eine vollkommen überzogene, hochkomplexe Mehrfach-Software für die Triebwerke nach militärischen- und zivilen Gesichtspunkten, welche mittlerweile die vielfache Komplexität einer A380 Software erreicht hat - und immer noch nicht stabil läuft. Blamagen die auf schlechte Verarbeitung hindeuten, gab es ebenfalls - Auf der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough fand man im Ölsystem der Antriebseinheiten Metallsplitter. So musste die Milliardenentwicklung trotz großer Ankündigungen am Boden bleiben. Erst jetzt, am 15.10.2014, MIT FÜNF JAHREN VERSPÄTUNG laufen nun die ersten "Rolltests" der angeforderten Bundeswehr Transporter vom Typ A400M!!!
Anscheinend wurde der A400M nicht
nur technisch zum Desaster sondern auch politische Agenden schienen Einfluss
auf die Fertigstellung und Preis des A400M zu haben.
So wurde der neue A400M anscheinend
zuerst für eine vernünftige Anwendung einer Verteidigungsarmee erdacht
(Nachschub an Material und Truppen) sowie für eine Mehrfachnutzung als
Tankflugzeug - ein anderer Schluss kann bei einer Nutzlast von nur 32 Tonnen
und mangelnder Schwerlastkapazität der Rampe sowie des ganzen Systems nicht gezogen
werden. (Zum Vergleich: Die Transall hat auch nur eine Nutzlast von 13 Tonnen) Jetzt
will man plötzlich schwere Panzer damit transportieren und stellt fest, dass
die Scharniere der Rampe keine Panzer aushalten und es wird an der geringen
Nutzlast herumgemäkelt..."man kann ja noch nicht einmal einen ordentlichen
Kampfpanzer damit transportieren" - heißt es. Um das festzustellen braucht
man wohl kein Studium, außerdem hat man das vorher gewusst.
Wenn man nur einen top aktuellen
Puma Schützenpanzer von ca. 40 Tonnen z.B. in die Ukraine transportieren wollte,
kommt man auch mit der erweiterten 38 Tonnen Nutzlast-Version beim A400M nicht
weit! Und wir reden hier nicht von schweren Kampfpanzern!!! (60 Tonnen + X) Nur eine Angriffsstreitmacht oder ein
geografisch riesiges Land benötigt Flugzeuge wie z.B. eine Antonov AN-124 (150
Tonnen Nutzlast) oder eine Lockeed Galaxy C5 (über 80 Tonnen Nutzlast) um
Panzer oder anderes schweres Gerät damit transportieren zu können - und wenn
die USA für die NATO solche Flugzeuge will dann soll Obama sie doch selbst zur
Verfügung stellen - Deutschland braucht so etwas jedenfalls nicht!!! Nur wegen
falschem Stolz bei Einkauf und Entwicklung, sowie auf Grund der Pannenserie
beim A400M und wegen politischer Extrawünsche fliegen die 50 Jahre alten
Transall immer noch - Also nur nicht beschweren meine Herrn Politiker, die
Probleme sind selbst gemacht und liegen nicht seit gestern auf dem Tisch. Das
unsere Soldaten also immer noch mit den 50 Jahre alten Transall rumgurken
müssen ist allein EURE SCHULD - parteiübergreifend!!!
Etwas mehr Verantwortung den
Steuergeldern gegenüber - halt so als ob man sich etwas für sein eigenes Geld
kaufen würde - und alles wäre OK. Hilfreich wäre da beispielsweise gewesen: Recherche
der Testergebnisse (Vergleichstests), Produkt-Vorführungen, Testobjekte, Studium
der technischen Hintergründe, Garantien und Service, aushandeln von festen
Konditionen und keine nachträglichen Sonderwünsche die nicht ins Budget passen
würden usw... Wäre das alles so berücksichtigt worden hätten wir längst eine adäquate
Luftnachschub-Lösung für die Bundeswehr z.B. die Antonow AN70 (siehe unten)
Antonow AN70 Fotoquelle: Wikipedia
Die Gesamtentwicklung des A400M hat bis heute fast 26 Milliarden Euro verschlungen und ein Flieger allein schlägt mit einem Einzelpreis von knapp 180 Millionen Euro zu Buche. Zum Vergleich kostet die technisch gleichwertige Antonov AN 70 (siehe oben) umgerechnet ca. 60 Millionen also nur 1/3 des Airbus. Und wenn man Angst vor Ersatzteilproblemen bekommt, dann kauft man sich die doppelte Anzahl Antonows und zerlegt die Hälfte der Flotte als Ersatzteillager, für diesen Schnäppchenpreis mehr als vorstellbar und der deutsche Steuerzahler hätte immer noch Milliarden gespart. In meinen Augen...vollkommen Absurd unsere Anschaffungspolitik!!!
Antonow AN70 Fotoquelle: Wikipedia
Die Gesamtentwicklung des A400M hat bis heute fast 26 Milliarden Euro verschlungen und ein Flieger allein schlägt mit einem Einzelpreis von knapp 180 Millionen Euro zu Buche. Zum Vergleich kostet die technisch gleichwertige Antonov AN 70 (siehe oben) umgerechnet ca. 60 Millionen also nur 1/3 des Airbus. Und wenn man Angst vor Ersatzteilproblemen bekommt, dann kauft man sich die doppelte Anzahl Antonows und zerlegt die Hälfte der Flotte als Ersatzteillager, für diesen Schnäppchenpreis mehr als vorstellbar und der deutsche Steuerzahler hätte immer noch Milliarden gespart. In meinen Augen...vollkommen Absurd unsere Anschaffungspolitik!!!
Weitere Beispiele gefällig? Kein
Problem!
Nächste Woche gibt es ein
weiteres Beispiel.
Liebe Grüße