Donnerstag, 20. Juni 2019

Lebensfreundliche Nachbarn? – Teegardens „Erdzwillinge“ entdeckt!


Weit, weit draußen in einer fernen Sternenwelt gibt es...erdähnliche Planeten!
Geahnt haben wir es schon immer, aber durch neue Technologien werden immer mehr
Exoplaneten nachgewiesen. Zuerst waren es Gasriesen und dann immer mehr Gesteinsplaneten. Der aktuellste astronomische Coup diesbezüglich glückte dem Team um Mathias Zechmeister von der Universität Göttingen und der Landessternwarte Heidelberg. In unserer unmittelbaren astronomischen Nachbarschaft entdeckten die Wissenschaftler zwei erdähnliche Gesteinsplaneten die in der habitablen Zone um den „roten Zwerg“ Teegardens Stern kreisen. Die habitable Zone ist der Bereich um einen Stern auf dem Planeten mit geeigneter Atmosphäre flüssiges Wasser führen könnten. Bei der dreijährigen Beobachtung von Teegardens Stern mit dem CARMENES-Instrument am Calar Alto Observatorium konnten die minimalen Effekte der Schwerkräfte seiner Planeten nachgewiesen werden, welche am Licht des Muttersterns zerren. Normalerweise werden Planeten außerhalb unseres Systems durch die Verdunkelung (Helligkeitsschwankung) des Muttersterns bei einem Planetentransit nachgewiesen, jedoch ist dieses je nach Blickwinkel auf das jeweilige System nicht immer möglich. Diese und andere Methoden erkläre ich genauer in einem anderen meiner Artikel…..siehe hier.

Teegardens Stern ist nur gut 12,5 Lichtjahre entfernt und hat lediglich zwischen 8 und 10 Prozent unserer Sonnenmasse. Diese geringe Masse reicht jedoch aus die Fusion zu starten welche für einen Stern nötig ist um zu erstrahlen, wenn auch nur ziemlich knapp. Diese schwache Leucht-Intensität hat aber nicht nur Nachteile, da solche Sterne viel länger stabil bleiben als größere Sterne, derartig kleine und vergleichsweise kühle Sonnen sind sehr häufig in unserer Galaxie anzutreffen. Teegardens Stern und sein gesamtes System dürfte mit etwa 8 Milliarden Jahren fast doppelt so alt sein wie unser Sonnensystem und es dürfte mindestens noch mal so lange funktionierten. Merke: „Das Licht welches doppelt so hell brennt, brennt nur halb so lang“ (Zitat aus Blade Runner) Wir werden bis dahin schon von unserer Sonne verschlungen worden sein. Acht Milliarden Jahre sind verdammt viel Zeit für ein Sonnensystem Leben hervorzubringen, das ist schon mal positiv. Teegardens Stern und seine beiden Planeten (Teegarden b und Teegarden c) liegen in etwa auf der Hälfte zwischen dem Sternbild Stier und dem Sternbild Widder, ein ganzes Stück unterhalb der Plejaden – siehe Bild.

Sollte es intelligentes Leben und eine technische Zivilisation dort geben, wäre es den Bewohnern möglich 2044 (unserer Zeit bzw. 12,5 Jahre später) einen Erdtransit zu beobachten und die Erde damit nachzuweisen. Auch wäre bei solch geringer Entfernung ein Austausch von Informationen zwischen den Planeten b+c sowie der Erde möglich, allerdings würde man auf eine Antwort 25 Jahre warten müssen. Eine eher schlechte Eigenschaft der Planeten Teegarden b+c ist die Verlangsamung der Rotation um die eigene Achse. Je länger ein System besteht und je dichter die Planeten um ihren Stern kreisen desto langsamer drehen sich die Planeten um sich selbst, dieses mündet dann meist in einer gebundenen Rotation. In solch einer Rotationsform würden die Planeten b+c (ca. jeweils 1,1 der Erdmassen) dann ihrem Stern immer die gleiche Seite zuwenden. Damit wären dann die günstigsten Lebensbedingungen im Dämmerungsbereich der Planeten zu finden, was den Lebensraum doch sehr einschränken würde, da es auf einer Seite immer Nacht und auf der anderen Seite immer Tag wäre. Ich denke da bleiben wir doch lieber auf unser netten „jungen“ Erde.

Liebe Grüße

Euer Micha


Quellen: 

Sonntag, 16. Juni 2019

Angriff auf Tanker im Golf von Oman - Dummbeweise überzeugen nicht!

In der Straße von Hormus, oder genauer gesagt im angrenzenden Golf von Oman, sind laut einhelligen Presseberichten zwei Tanker internationaler Reedereien angegriffen worden.
Natürlich wurde für diese Attacke reflexartig der Iran von den USA sowie von Großbritannien verantwortlich gemacht. Obwohl die USA tendenziell eher keine Militärvideos preisgeben lag bereits kurz nach den Vorfällen der „Videobeweis“ der US Streitkräfte vor und genau diese machten mich skeptisch.

Aber kommen wir zuerst mal zum Motiv…..der Iran hat einfach keines! In der letzten Zeit zogen die US-Streitkräfte massiv Truppen und Schiffe in der Region zusammen und jede Provokation würde den Iran ins Steinzeitalter zurück befördern. Die USA unter Trump warten nämlich schon länger darauf den Iran zu überfallen. Bis heute allerdings konnte Trump seine Verbündeten nicht davon überzeugen den Iran einhellig (wegen des Atomkonflikts) zu verurteilen, da der Iran sich fast vorbildlich an die Auflagen des internationalen Atomabkommens gehalten hat. Das Motiv der USA läge also darin, durch derartige angebliche iranische Angriffe auf internationale Tanker, ein Handlungsbedarf vorzutäuschen um so die Verbündeten in Kriegsstimmung zu bringen. Die USA hätten also im Gegensatz zum Iran ein starkes Motiv!

Schauen wir uns trotzdem die Argumentation der US-Boys an. Der Iran hätte angeblich Haftmienen an die Tanker gepappt um zu zeigen das er es kann, soll aber angeblich die nicht zur Explosion gebrachten Haftmienen wieder zur eigenen Entlastung entfernt haben. Diese Argumentation widerspricht zu erst mal sich selbst, deshalb hier kein weiterer Kommentar von mir.

Aber ich möchte mir mal die wirklichen Marine Fähigkeiten des Iran ansehen und mit dem Beweisvideo vergleichen. Der Iran verfügt zwar nur über eine verhältnismäßig kleine Marine, welche aber durchaus zu mehr in der Lage ist, als auf dem Video gezeigt wird. Zum Beispiel verfügt dessen Marine über eine Flotte von diesel-elektrischen U-Booten 
(Fateh-Klasse und Kilo-Klasse) welche in der Lage wären mit Torpedos unterschiedlicher Sprengkraft einen lahmen Tanker ohne große Mühe zu versenken oder zu beschädigen. Auch mini U-Boote (Ghadir-Klasse) könnten unbemerkt unterhalb der Wasserlinie Sprengladungen anbringen. Korvetten, Zerstörer oder Schnellbote könnten einfach Seeminen platzieren oder Lenkwaffen auf die Tanker feuern. Stattdessen soll ein Boot das nach Küstenwache, Rettungs- oder Privatboot aussieht mit vielen Personen an Bord (welche auch noch Schwimmwesten tragen) das iranische Militär sein welches gerade Blindgänger von einem Tanker entfernt? Lachhaft! (seht selbst)

Angebliches Minenboot mit "Spezialkräften"
Punkt 1: Überwasser kann mich jeder Hampel sehen und große Schäden kann ich oberhalb der Wasserlinie sowieso nicht anrichten. Wenn ich also wirklich ein Schiff schädigen will und die Fähigkeiten eines Nationalstaates besitze, mache ich das unter Wasser! Jetzt könnte man sagen der Iran wollte keine Ölpest vor der eigenen Haustür….stimmt! Aber wenn ich mir ein Tanker so ansehe (siehe Bilder unten) kann ich diesen mit einem U-Boot und kleineren Torpedos durchaus bewegungsunfähig schießen ohne das ich eine Ölpest auslöse. Ein Hecktreffer würde beispielsweise die Ruderanlage und/oder den Maschinenraum zerstören ohne das die Öltanks in Mitleidenschaft gezogen würden. Dazu ist der Iran durchaus in der Lage und das wäre dann auch eine Demonstration der militärischen Fähigkeiten. Aber mit einem Boot welches nach optischen Gesichtspunkten auch in Privatbesitz sein könnte, fahrlässig (mit vielen Personen in der Nähe) an nicht detonierten Bomben herumzuschrauben, das sähe eher nach panischen Dilettanten aus! Meiner Meinung nach könnte das Video ein Rettungsboot der Küstenwache sein, welches Matrosen von Bord des Tankers rettet.(siehe oben) Es sind nämlich über 40 Seeleute vom Iran gerettet worden, sogar Feuerlöschboote des Iran waren Vorort.
Hier iranisches Löschschiff bei der Arbeit.
Aufbau von Tankern. (Bilder oben) Hinten befinden sich nur der Maschinenraum und die Steuerung, sowie die Brücke - KEINE TANKS! Wenn ich Iraner wäre und wollte Tanker beschädigen ohne meiner Heimat eine Ölpest zu bescheren, würde ich dort angreifen und nicht Mitschiffs! (Bilder unten) Na ja, vielleicht waren es aber auch keine Iraner...

Punkt 2: Der Angriff auf die Tanker erfolgte rechtsseitig. Da die Tanker in Richtung Asien unterwegs waren, liegt der Iran aber links von den Tankern aus gesehen, auf der rechten Seite der Tanker liegt Oman. Nach Aussagen der Matrosen auf der „Kokuka Courageous“ flog ein raketenähnliches Objekt auf die dem Oman zugewandte Seite des Tankers zu. Yutaka Katada, Präsident der in Tokyo ansässigen Reederei Kokuka Sangyo als Eigentümer, bestätigte diese Aussagen. Dieser Umstand würde eigentlich auf die USA zeigen, weil diese im Oman Militärbasen betreiben. Käme der Beschuss vom Iran wären die Tanker linksseitig beschädigt und nicht auf der rechten Seite! Außerdem irritiert mich die schlechte Qualität der „Beweisvideos“. Irgendwie kann ich nicht nachvollziehen wie die Amis im 21 Jahrhundert (der Ultra-HD Ära) mit ihrem multimilliarden Budget solch grottenschlechte verpixelte Digitalaufnahmen abliefern. So etwas dient meiner Meinung nach nicht zur Aufklärung, sondern zur Verschleierung der wirklichen Vorgänge auf dem Video.

Alles in allem wäre ich den vorgelegten US „Beweisen“ gegenüber als Verbündeter sehr skeptisch. Nicht nur weil die Beweise eigentlich keine sind oder weil sie die USA mehr belasten als den Iran, sondern weil die USA ständig solche „Beweise“ vorlegen und nachher stellt sich dann wie beim Irak heraus das alles gelogen war! Wer Kriege auf solche Weise begründet ist der wahre Feind der Menschen, das sollten gerade wir deutschen gelernt haben!

Beste Grüße

Euer Micha