Donnerstag, 26. Mai 2022

Wisst ihr eigentlich noch was eine einzige Atombombe anrichtet?


                                                        Lizenzfreie Bildquelle: Pixabay

Wenn man grüne-, rote- und schwarze Polit- und Militärstrategen so reden hört, beschleicht einen so langsam das Gefühl der Realitätsverweigerung dieser „Mitmenschen“. Ich meine besonders Herrn Habeck der seiner eigenen Aussage nach „keine Angst vor einem Weltkrieg hat“, da Deutschland ja keine Kriegspartei sei. Das stimmt trotz unserer Waffenlieferungen an die Ukraine nur so lange, bis Ukrainer nicht an diesen Waffen ausgebildet werden! Das sieht auch der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages in seinem Gutachten so: 

"Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.“ 

Das ist im Augenblick aber explizit der Fall, denn meines Wissens nach werden ukrainische Soldaten an deutschen Waffensystemen wie der Haubitze 2000 ausgebildet (siehe hier).

Diese Tatsache könnte uns also doch zur Kriegspartei machen, besonders vor dem Hintergrund, das Deutschland im 2. Weltkrieg über 20 Millionen tote Russen auf sein Gewissen geladen hat und Putin seinen großen Bruder und seine Oma durch die Belagerung der Wehrmacht vor Leningrad (heute St. Petersburg) nie kennenlernen durfte. Da kann einem „Irren im Kremel“ vielleicht schon mal der Zeigefinger jucken. Bei so einer Vorgeschichte wäre ich also eher ein vorsichtiger Diplomat und würde Putin keinen Grund für einen Präventivschlag liefern. Aber statt „Schaden vom deutschen Volke abzuwenden“ gefallen sich unsere Politdrsteller darin, gleich eines Yorkshire-Terriers einen Pitbull anbellen zu wollen. Ganz unabhängig von diesem Gekläffe und dessen Auswirkungen wollte ich eigentlich nur mal unsere Entscheidungsträger daran erinnern was eine einzige Atomwaffe in Deutschland anrichten könnte.

Kommen wir also zu den Auswirkungen einer fiktiven Detonation einer Atom- bzw. Wasserstoffwaffe über Deutschland. Als Angriffsziel wähle ich die erfundene deutsche Stadt Assel in der Mitte des Landes. Assel hat ca. 200.000 Einwohner und die Detonation fände genau über dem Zentrum der Innenstadt statt. Als Äquevalent zum russischen Sprengkopf, den ich nicht kenne, wähle ich den „Dampfhammer“ Nuklear Sprengkopf der US-Streitkräfte B 83, mit einer Maximalsprengkraft von 1,2 Megatonnen. Die Russen haben genug vergleichbares und auch stärkeres in ihrem Arsenal. Nehmen wir also an, in diesem Augenblick detoniert eine Nuklearwaffe in der Stärke von 1.200.000 Tonnen TNT über Assel.

Etwa nach einer Millisekunde entwickelt sich eine Plasmakugel von mehreren 10 Millionen Grad, die einsetzende Gammastrahlung verstärkt diesen Effekt. Dieser Plasma Ball erreicht einen Durchmesser von mehr als 2 Kilometern, wir nennen ihn Zone 1, in genanntem Umkeis zerfällt in Sekundenbruchteilen ALLES in seine atomaren Bestandteile. Bis in etwa 15 Km Entfernung von Punkt Null (so nennen wir mal die Einschlagsstelle) befindet sich die Zone 2, hier wird in den ersten Sekunden, durch die thermische Strahlung, welche sich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, alles in Brand gesetzt: Häuser, Bäume, Menschen, Tiere und so weiter. Menschen und Tiere laufen dort brennend durch die Gegend und nahezu jedes Haus, ausgenommen Betonbauten, sowie jeder Baum stehen in Flammen oder stürzen ein. Aber auch Betongebäude werden in diesem Umkreis zerstört, denn die Druckwelle welche sich mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet, fegt wenig später die Glasfassaden der Hochhäuser und viele andere Häuser davon und trifft nur wenige Sekunden bis Minuten nach dem thermischen Ereignis die Überlebenden in Zone zwei. Alles überlebende unter freiem Himmel wird nun getötet: Zerschmettert, die Körper zerrissen, die Lungen zerplatzen, es überlebt NIEMAND der nicht in einem Keller oder Bunker ist! Von den Betonbauten bleiben nur graue Skelette übrig. 

 

Die Feuer und die eintreffende Druckwelle lösen einen zusätzlichen Feuersturm in Zone 2 aus der an ein Höllenfeuer denken lässt. In Zone 1 derweil kühlt die Plasma-Kugel ab und die aufsteigenden Wasser- und Schuttdämpfe bilden den charakteristischen Atompilz. In Zone 3 breitet sich, je nach den geografischen Begebenheiten der thermische Schock und die Druckwelle in abgeschwächter Form weiter aus. Bis zu 25 Kilometer weit von Punkt Null entfernt zerbersten aber immer noch Glasscheiben, Trommelfelle platzen, Menschen erblinden oder erleiden Verbrennungen 2. bis 3. Grades – viele Häuser und fast jeder Baum brennt. Die direkte radioaktive Strahlung der Detonation tötet so gut wie niemanden in Zone 1-2, da alle an der Oberfläche sowieso bereits tot sind. Allerdings wird die radioaktive Strahlung als Fallout je nach Windrichtung zeitlich verzögert auf jene Überlebende der Explosion niedergehen, welche aus ihren Kellern (von Zone 1 - 3) kommen oder sogar jene ereilen, die hunderte von Kilometern nichtsahnend zur Arbeit fahren wollen, oder von dort nach Hause.

Da Assel in einem dicht bewaldeten Gebiet errichtet wurde, werden weite Teile der umliegenden Wälder bis in 50 Km in Entfernung vom Einschlagspunkt brennen, (Zone 4) dieser Umstand wird es den Rettungskräften fast unmöglich machen in das Einschlagsgebiet (Zone 1-3) vorzudringen um überlebende und Schwerstverletzte versorgen zu können, ganz abgesehen von der aufkommenden Strahlung. Jene Strahlung wird immer wieder, durch Teilchen, welche mittels lodernder Flammen, Rauch, heißer Luft und Wasserdampf in die oberen Schichten der Atmosphäre gelangen, von dort auf die Menschen herabregnen...bei dem oft vorherrschenden Wind aus westlicher Richtung in der Region Assel bis beispielsweise nach Treibzig in 200 Km Entfernung und weiter. Die Folgen für hunderttausende von zusätzlichen Strahlenopfern zwischen Assel und Treibzig wären: Strahlenkrankheit, Krebs und/oder Tod!

Durch den sich über Wochen oder Monate verdunkelnden Himmel wird es zu Ernteausfällen und Hunger in den angrenzenden Regionen kommen. Zusätzlich wird die Wirtschaft und die elektronische Infrastruktur in Deutschland einen zusätzlichen Schlag durch den partiellen Ausfall von Strom, Internet und von anderen essenziellen Versorgungsgütern erleiden – Grund dafür wäre der EMP (elektromagnetische Strahlungsimpuls) der in weitem Umfeld der Detonation (Dieser ist abhängig von der Detonationshöhe der Bombe) jedwede Elektronik zerstören würde. Es wäre also auch die Bereitstellung von Trinkwasser stark beeinträchtigt. Die Todesopfer, einschließlich der des Fallouts und der der anschließenden Unruhen und der Mangelversorgung würden mittelfristig 1 Millionen weit übersteigen. All das würde die Gesellschaft in Deutschland nicht aushalten können, es würde zu Anarchie und Chaos kommen. Das wäre wahrscheinlich das Ende der Bundesrepublik Deutschland, obwohl es sich nur um eine einzige Bombe handeln würde, welche in einer strategisch unbedeutenden Stadt explodierte. Sollte so ein Angriff auf das Ruhrgebiet oder auf den Atomwaffen-Fliegerhorst Büchel in der Pfalz geschehen, wären die Auswirkungen etwa 10 fach stärker!!!

Also Herr Habeck, auch wenn sie nichts mit Deutschland anfangen können, wie sie selbst sagen - Ich kann es! Und auch wenn Sie keine Angst vor einem Atomkrieg haben - Ich hab sie! Nicht zuletzt deshalb, weil ich Menschen hier kenne die mich lieben und die ich liebe! Aber vielleicht sieht das ja bei Ihnen anders aus…..



Besten Gruß zum Vatertag


vom Micha

 

Quellen


Was wir über Atomwaffen wissen sollten - Quarks.de

Feuer frei und weg! Wie Ukrainer an deutschen Waffen ausgebildet werden - RND

Deutschland schon Kriegspartei? - Augsburger Allgemeine 

Angst vor dem 3 Weltkrieg habe ich nicht! Robert Habeck - Welt