Heimat ist für mich ein Gefühl von Vertrautheit, Sicherheit und Zugehörigkeit. Familie und Lebensglück zu erleben, in einer Umgebung von Freunden mit denen man Zeit verbringt, egal ob auf der Arbeit oder nach Feierabend im eigenen Garten oder der Stammkneipe. Heimat ist auch die Umgebung und Landschaft in der dieses Leben stattfindet, die Infrastruktur welche der Staat durch unsere Steuergelder zu schaffen hat und die, welche wir uns durch unserer Hände Arbeit errichten, zum Beispiel das Eigenheim. Das eigene Haus ist dabei nicht nur der Ort an dem man Zuhause ist, sondern auch sehr oft der Eckpfeiler der finanziellen Lebensplanung. Ob neu gebaut, gekauft oder geerbt spielt dabei kaum eine Rolle, zumindest nicht im finanziellen Segment der neuen Mittelschicht.
Der mittelständige Häuslebauer spart sich die Abzahlung seines Häuschens hart vom Munde ab, er erträgt dafür so manche Demütigung auf der Arbeit um seinen Job zu behalten und somit die wirtschaftliche Existenzgrundlage für sich und seine Familie zu sichern. Ebenso ergeht es dem Käufer eines Gebäudes oder einer Wohnung wenn er nicht wirklich mit dem viel besagten Silberlöffel im Allerwertesten geboren wurde. Der Immobilien-Erbe des finanziellen Mittelstandes ist auch nicht viel besser dran. Hier müssen Geschwister ausgezahlt, sowie die Restschuld neu finanziert werden. Oft haben die Eltern aus Geldmangel alles auf dem Stand der 80er Jahre hinterlassen und der Erbe steht vor einem erheblichen Restaurations- und Renovierungsstau. All diese Menschen tun ihr finanziell möglichstes um die Bausubstanz zu erhalten und die Häuser wirtschaftlich und umweltbewusst zu betreiben. Zum Beispiel durch den Einbau von dreifach verglasten Fenstern und Kunststofftüren, sowie den Einbau von modernen Gasthermen oder Ölheizungen.
Das Ziel dieses ganzen Aufwandes ist es, am Ende der Lebensarbeitszeit, lebenswert in einem bewohnbaren bezahlten Häuschen zu wohnen, in dem keine horrende Miete oder Abzahlung fällig ist. Bei steigenden Mieten, Wohnungsknappheit, enormer Zuwanderung und einer beinahe zweistelligen Inflationsrate, ist es um so wichtiger im Alter nicht am Verdrängungswettbewerb um Wohnraum teilnehmen zu müssen. Bei einer durchschnittlichen Rente von vielleicht 1400 Euro (etwas über dem Bundesdurchschnitt) wäre so was (bei einem bezahlten Haus) zwar nur knapp bzw. fast nicht mehr möglich, aber immerhin wäre man ja vielleicht noch zu zweit und hätte dann beispielsweise etwa 800 bis 1000 Euro vom Partner mit in der Überlebenskasse. Dieses finanzielle Lebensmodell könnte noch funktionieren und träfe etwa auf 7-10 Millionen Einzel-Immobilienbesitzer in Deutschland zu, also auf etwa geschätzte 16 Millionen Einzelpersonen.
Mit der neuen Verordnung auf EU Ebene, alle Haus- und Wohnungsbesitzer bis 2050 zur Klimaneutralität ihrer Immobilie zu verpflichten und der parallel dazu laufenden Gesetzgebung der Ampel Koalition, ab 2024 keine neuen Heizungen mehr zu verbauen, welche nicht mindestens mit 65%erneuerbaren Energien funktionieren, werden mindestens 16 Millionen Lebensmodelle zerstört! Besagte Lebensmodelle haben KEINEN Plan B! 16 Millionen Bürger haben ihr ganzes Leben gearbeitet für ihren bescheidenen Wohlstand im Alter, ihre Renten hat man ihnen bereits versteuert und ihre Lebensarbeitszeit verlängert, sie betreiben ihr Eigenheim, zahlen es ab und renovieren es nach Kräften nur um beim Renteneintritt keine Miete oder Abtragung mehr zahlen zu müssen - Und jetzt kommen die Apparatschiks aus Berlin und Brüssel mit ihren neuen zynischen Bestimmungen. Es wird diesen Menschen vorgeschrieben, sich weitere, bis zu 150.000 Euro Schulden auf die Schultern zu legen. Dafür sollen Wärmepumpen, Solaranlagen, Fußbodenheizungen und /oder eine komplette Wärmedämmung von Altbauten angeschafft und installiert werden.
Die normal verdienenden Hausbesitzer über 50 (besonders die von Altbauten wie bei uns) werden das nicht mehr schaffen, sie werden nicht plötzlich in exorbitant gut bezahlte Jobs kommen, sie sind einfach zu alt für viele Arbeitgeber und sie sind froh ihren Job zu behalten. Ab 60 dann sind die Banken auch nicht mehr willens Kredite in dieser Größenordnung zu vergeben, da mit dem Ableben des Schuldners vor der Schlussrate des Kredites gerechnet werden müsste. Erben ohne großes Vermögen werden die „ökologisch“ unsanierten Elternhäuser trotz ihres guten Zustandes und der guten Lage für Schleuderpreise verkaufen müssen, da sie sich die anschließenden Investitionen vor denen sie stünden nicht mehr leisten könnten.
Das Ergebnis wird sein, das lediglich nur hochbezahlte Angestellte oder Reiche sich ein Eigenheim nach neusten Öko-Vorschriften leisten könnten und das Dorfgemeinschaften welche über ein Jahrhundert gewachsen sind zerstört werden. Alteingesessene Familien werden den „neuen Reichen“ weichen müssen und so in gesichtslose Wohnghettos verbannt oder sie wandern aus in Länder wo ihre Rente noch für einen bescheidenen Lebensstandard reicht. Millionen Bürger verlieren also nicht nur ihr Haus, sie verlieren ihre Heimat! Auch das ist übrigens ein Grund für Euern selbstgemachten „Fachkräftemangel“, liebe Heimat-Verwalter!
Beste Grüße mittelfristig deshalb auch bald von außerhalb Deutschlands
Euer Micha