Samstag, 22. Oktober 2011
Die letzte Schlacht - oder eine Zusammenfassung der Ereignisse (Teil 1)
So, jetzt bin ich wieder zu hause und wie versprochen werde ich nun versuchen die letzten, doch sehr turbulenten Wochen aufzuarbeiten. Die Vielzahl und Komplexität der Ereignisse nehmen fast verwirrende Züge an, deshalb werde ich, in diesem Artikel aus Platz- und Zeitgründen leider nicht alle Ereignisse verarbeiten können, aber es werden bald weitere Artikel dazu folgen um das Gesamtbild zu komplettieren!
Die Bahnanschläge
Fangen wir einmal bei den Anschlägen auf die Bahn an. Die linke Gruppe "Hekla-Empfangskomitee - Initiative für mehr gesellschaftliche Eruptionen" soll in einem Bekennerschreiben die Anschläge begangen haben, um die Infrastruktur der Bahn zu schädigen. Was dieses genau bringen soll wird wohl das Geheimnis dieser Gruppe bleiben. Nun gut, so könnte es gewesen sein. Ebenso könnten es, aufgrund des Dilettantismus mit dem die Brandsätze gefertigt wurden, ein verwirrter Einzeltäter oder staatliche Stellen gewesen sein, staatliche Stellen deshalb, weil man mit so etwas immer schön die erstarkenden Linken verhauen, als auch mehr Kontrolle rechtfertigen kann. Und der Beißreflex der Innenpolitik scheint mir Recht zu geben. Allen voran bellte die niedersächsische Bulldogge Schünemann (das ist dieser Schützenverein-Lobbyist, der aus Computerspielern immer potentielle Amokläufer machen will), von einem neuen Linksterrorismus, vergleichbar mit dem der RAF. Der gute Uwe neigte schon immer etwas zur Hysterie. Vielleicht erklärt jemand von seinen älteren Kollegen diesem Vollpfosten ja mal den Unterschied zwischen Sabotage und Terrorismus. Merkwürdig ist natürlich, das diese Bahngeschichte zeitlich so nah an der des Bundestrojaners liegt, aber dazu mehr wenn mir gesicherte Erkenntnisse vorliegen.
Foto: Chip online
Der Bundestrojaner
Apropos Bundestrojaner, hierbei handelt es sich wohl um einen Informationstechnischen Super-Gau. Viele Gerüchte waberten schon länger durch das Internet, aber was die hessische Firma DigiTask da im Länderauftrag auslieferte ist, sollte es so zum Einsatz gekommen sein und daran hat ein intelligenter Mensch wohl kaum Zweifel (Bayern hat es ja schon zugegeben), ein Schlag ins Gesicht des Bundesverfassungsgerichtes. Das BVG legte 2008 strickte Richtlinien für den Einsatz eben solcher Techniken fest, welche alle samt von diesem Schadprogramm übergangen worden sind. Zu allem Übel hat derAnti-Viren-Software-Hersteller Kaspersky nach eigenen Angaben eine weitere Version des Staatstrojaners analysiert - und dabei eine bedenkliche Entdeckung gemacht. Das offenbar ebenfalls von der Firma DigiTask entwickelte Programm kann noch mehr Programme abhören, als der vom Chaos Computer Club identifizierte Bayern-Trojaner. Auch neuere 64 bit Betriebssysteme wie Windows 7 soll der Schädling jetzt infizieren können. Die erste, durch den CCC entdeckte Version, konnte lediglich 32 Bit Systeme bis Windows XP infiltrieren.
Nach der Analyse von Kaspersky werden insgesamt 15 Programme von dem Trojanerupdate ausgespäht, darunter:
• die Browser Opera, Firefox und Internet Explorer;
• das Verschlüsselungsprogramme Simppro für Chat-Clients;
• die Internettelefonie-Programme X-Lite, Voipbuster, Lowratevoip, Skype, Sipgatexlite;
• Chat-Clients für Dienste wie ICQ, MSN, Yahoo Messenger.
Recht unklar ist bisher allerdings wer die Anschaffung und vor allem den Einsatz dieser Skandaltrojaner autorisiert hat. Das hektische Treiben in Berlin legt anscheinend nahe, das man dort von der Entdeckung der Spionageprogramme sehr überrascht war, dort schüttelte man sofort sämtliche Bäume. Zuerst fiel das bayrische Innenministerium vom Baum, danach die Firma Digitask, nun (nach dem man sich kundig gemacht hat) bemüht man sich den „0zapftis-Trojaner“ als frei erhältliche Software hinzustellen welche nach belieben Verfassungskonform konfiguriert werden könne. Der Chaos Computer Club allerdings beschreibt dieses Programm in Auszügen wie folgt…: „Es könnten mit der Software auch beliebige andere Schadmodule nachgeladen und ausgeführt werden und somit weitergehenden Angriffen Tür und Tor öffnen. Dies könne auch Dritten den Zugriff auf die Rechner ermöglichen. Sogar ein digitaler großer Lausch- und Spähangriff sei möglich, indem ferngesteuert auf das Mikrofon, die Kamera und die Tastatur des Computers zugegriffen werden könne. Auch könnten Daten auf dem überwachten PC verändert werden." Weiter heißt es: “Es ist also nicht einmal versucht worden, softwaretechnisch sicherzustellen, daß die Erfassung von Daten strikt auf die Telekommunikation beschränkt bleibt, sondern – im Gegenteil – die heimliche Erweiterung der Funktionalitäten dieser Computerwanze wurde von vorneherein vorgesehen. Damit ist die Behauptung widerlegt, dass in der Praxis eine effektive Trennung von ausschließlicher Telekommunikationsüberwachung und dem großen Schnüffelangriff per Trojaner möglich oder überhaupt erst gewünscht ist", kommentierte ein CCC-Sprecher die Analyseergebnisse.
Der CCC spricht insgesamt von einem technisch „katastrophalen Gesamtumfeld“. Wenn Ihr selbst mal nachschauen wollt ob Euer PC von Staatstrojanern befallen ist, könnt Ihr die kostenlose Steganos/ArchiCrypt Software hier herunterladen! Keine Sorge wurde im Selbstversuch von mir getestet ;o)
Ob es sich hier um eine Lokale Entgleisung einzelner Länder handelt, oder um einen vom Bund iniziierten Großangriff auf die informelle Selbstbestimmung bleibt abzuwarten. Allerdings finde ich es traurig das derartige Straftaten niemals von teilen der Ermittlungsbehörden oder der Presse aufgedeckt werden. Das Vertrauen in unsere staatlichen Institutionen ist ohnehin auf dem Nullpunkt und die Tatsache das große Enthüllungen fast nur noch über private Aktivistenorganisationen wie Wikileaks oder den Chaos Computer Club stattfinden, muss einen ehrlichen Demokraten zutiefst beunruhigen.
Foto: dpa
Die Occupy-Bewegung
Beunruhigend für viele Bürger ist ebenfalls die erdrückende Macht des Finanzsystems, welches wild spekulierend, horrende Zinsen von Risikoschuldnern eintreibt, um sich dann, wenn diese Schuldner (egal ob privat oder staatlich) unter der horrenden Zinslast zusammenbrechen, vom Steuerzahler die Ausfälle bezahlen zu lassen. Um dieses Casino weiterbetreiben zu können, springt letztendlich der Staat als Geldgeber ein, um das wiederum bezahlen zu können, werden dann andere Staatsausgaben sowie Sozialleistungen gestrichen. Und dass bei einem ständig ausufernden Niedriglohnsektor bei dem die Menschen zunehmend auf den Staat angewiesen sind, steigende Preise inklusive. Überhohe Zinsen werden meines Wissens nach zur Risikoabsicherung wackliger Schuldner kassiert, aber wer sichert denn letztendlich die Hochrisikogeschäfte der Banken?! Sind es nicht genau diese gewaltigen Hochzinseinkünfte der Banken welche eigentlich als Rücklage für Pleiten entsprechender Schuldner dienen sollten?! Warum soll der Steuerzahler dann überhaupt haften?! Diese und ähnliche Gründe treiben die Menschen nun weltweit auf die Straßen. Angefangen im Februar mit der Erstürmung des Capitols von Madison in den USA, durch die eigene Bevölkerung (ich berichtete hier), weiter ging es im Mai mit den „indignados“ auf dem Puerta del Sol in Spanien, (Bericht hier) welche von der Regierung Zapatero erst verunglimpft, dann vollgeschleimt und zu guter letzt unter Vorwänden wie Fußballveranstaltungen vertrieben wurden. Anschließend sprießten am Rothschild- Boulevard in Israel die Zelte aus dem Boden und Hunderttausende demonstrierten. Dort lullte man die Bevölkerung mit sozialem Wohnungsbau und leeren Versprechungen ein. Und weit vor der Occupy-Bewegung wurden in Berlin auf dem Alexanderplatz bereits Protestcamps aufgezogen (natürlich unter dem konsequenten verschweigen der Presse), später dann am 15.10.11 wurden Protestler sogar auf dem Platz der Republik von der Polizei weggeknüppelt. (siehe Video hier)
Jetzt also schwappt, von der Wall-street aus, die neue Occupy-Bewegung um die Welt. Die eigentliche Stärke all dieser Bewegungen liegt darin, dass sie sich politisch nicht festlegten und sich damit natürlich auch nicht in eine bestimmte links/rechts Ecke haben drängen lassen. Natürlich wird dieses „Manko“ von der Politik und den Medien sofort aufgegriffen und der politische Forderungskatalog, sowie Führungspersönlichkeiten gefordert, angeblich um mit den Bewegungen in Kontakt treten zu können. Was sich zuerst recht plausibel anhört, birgt die Gefahr von Angriffspunkten. Kaum ist ein Gesicht zu einer solchen Bewegung etwas bekannter und erfolgreich, wird es auch schon von allen Seiten beschossen.
Foto:dpa
Der erst 20 jährige Anführer der Occupy-Bewegung Frankfurt, Wolfram Siener, (Foto oben) hat sich nach einer Morddrohung gegen seine Familie von der Spitze der Protestbewegung zurückgezogen. Es ist ein Verlust (angeblich) vor allem für die Medien, die nach Personalisierung dürsten und in Siener schnell den Star der Bewegung ausgemacht hatten. Er wurde als "Hoffnungsträger der Generation Occupy" bezeichnet. Spiegel Online nannte ihn den "Bankenkritiker Siener", die Berliner Tageszeitung titelte "Der talentierte Mr. Siener". „Ziemlich viel Ehre für einen 20-Jährigen, der sich nach seinem Schulabbruch vor einigen Jahren nun gerade auf ein Studium vorbereitete.“ Schrieb die Frankfurter Rundschau, wobei der Seitenhieb auf den Schulabbruch natürlich nicht fehlen durfte. Man darf gespannt sein wie man nun diese Bewegung zum schweigen bringt. Eines steht jedenfalls für mich fest, auch wenn das System es wieder einmal schafft Volkes Stimme einzuschläfern, auf Dauer wird ihnen das nicht gelingen und dann wird es weh tun!!!
Fortsetzung der Übersicht folgt nächste Woche …
Liebe Grüße
Euer Micha
Quellen:
Der Westen - Linksextreme bekennen sich zu Bahnanschlägen
Chaos-Computer-Club - Der Bundestrojaner
Chip Online - Schmeißt den Bundestrojaner raus
Frankfurter Rundschau - Morddrohungen gegen Occupy-Anführer
Spiegel Online - Experten entdecken zweiten Staatstrojaner
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