Da unser High- End Lautsprecher-Projekt
(siehe hier) momentan wegen familiärer Umstände unseres Holzfachmannes auf Eis
liegt, habe ich mich zwischenzeitlich mit einer anderen technischen Sache
befasst. NETZTEILE!
Die Qualität eines Verstärkers
oder Vorverstärkers steht und fällt mit der Qualität seines Netzteiles, da das
verstärkte Signal letzten Endes zu 100 Prozent aus der bereitgestellten Betriebsspannung
besteht. Ein ausreichend starkes Netzteil zur Verfügung zu stellen ist meistens
nicht das Problem, sondern ein impulsfestes, rausch- und brummarmes, sowie schnelles Netzgerät (PSU)
zu bekommen. Eine gleichgerichtete und gesiebte Spannung ist nämlich IMMER von einer
kleinen Brummspannung überlagert. Ziel muss es sein diese Brummspannung durch
ein besonders stabiles und gut eingestelltes Netzteil zu minimieren.
Überdimensionierte Trafos, schnelle Gleichrichter und Kondensatoren mit großen
Kapazitäten, sowie rauscharme Stabilisatoren stellen dann eine impulsfeste Leistungsreserve
zur Verfügung und verhelfen dem Verstärker zu ungeahnten Fähigkeiten - Er
klingt einfach viel besser!
Die meisten Hersteller,
beispielsweise von Phonovorverstärkern, legen Standardnetzteile zu ihren Geräten.
Mit solchen Netzteilen funktionieren die Geräte bisweilen sehr
zufriedenstellend. Um aber das volle Potenzial eines Phonovorverstärkers abzurufen
bieten die Produzenten sündhaft teure Upgrade Netzteile an. Bei günstigeren
Phonovorstufen werden gar überhaupt keine Netzteilupgrades angeboten, was sehr
schade ist, da auch hier eine Klangverbesserung durch ein Netzteilupgrade zu
erzielen wäre. Dieses Manko wollte ich so nicht hinnehmen.
Also begann ich für meine "Lehmann
Black Cube" Phonovorstufe eine
Spitzen PSU zu bauen.
Der Lehmann inkl. Standard PSU kostet
in etwa 450 Euro. Die Erweiterung, das sogenannte PWX Netzteil, kostet ca. 330
Euro. Mein Ziel war eine Halbierung des Netzteil-Preises durch Selbstbau - bei
gleicher Qualität versteht sich. Also begann meine Suche im Netz...
Wie Immer enttäuschte mich das
Internet nicht und ich landete auf einer vorzüglichen Seite namens "Thel Audio World". Hier werden in Modulbauweise hochwertigste Netzteile,
Spannungswandler, Netzfilter, Trafos, Vorstufen und vieles mehr angeboten. Mit
sehr viel Liebe zum Detail und Know-how wird dem Besucher alles erklärt was er
über Audioelektronik wissen sollte....allerdings, ein bisschen technischen
Sachverstand sollte man schon mitbringen.
Ich entschied mich für den Thel Spannungsregler
SPR 3 HQ für 72 Euro zzgl. 8 Euro Versand.
Gewissermaßen ein Netzteil ohne
Trafo mit einer Monster Elektronik:
Gesamt-Kapazität Siebung: 17600
uF
Symmetrischer Aufbau : von +-1 Volt bis max. +- 30Volt
Strom: max. 3 Ampere / 1,6 A mit Hahn Trafo
Stabilität: 0,3%/A +20mV/A
Noise: 0,003%/V
Stabilität: 0,3%/A +20mV/A
Noise: 0,003%/V
Als Trafo wählte ich wegen der
Abmessungen und der "überkopf" Einbaufähigkeit ein Hahn
Flachtransformator mit 2x15V bei 2x800mA = 24 VA. Dieser Transformator kostete
bei Ebay 10,50 Euro + 4,50 Versand.
Hier mal beides auf Platine |
...und beim verkabeln |
....beim Abgleich |
Erster Test |
Mit dem Gehäuse wurde ich bei
Reichelt fündig und nicht nur das. Das PROMA EG 2 Alugehäuse ist nicht nur
günstig und wunderschön, sondern auch gut zu bearbeiten. Das Gehäuse sowie einige Kleinteile,
(230V LED, Schalter, Kabeldurchführungen und Sicherungshalter, NTC sowie eine 4
Pol XLR Buchse usw.) kostete mich bei Reichelt Inkl. Versand 34 Euro. Kurz noch
für 2 Euro eine unverkupferte Lochraster-Platine (160x100 mm) bei Ebay geschossen und als
Sahnehaube ein schönes Typenschild dort bestellt (4 Euro) sowie ein paar
Stunden Arbeit und....voila da war es dann!
Billig-Steckernetzteil vor sich hin. Upgrade Kostenpunkt auf 600mA (voll stabilisiert und gesiebt - 2200uF) knapp unter 50 Euro!
Ersatz für Thorens Plattenspieler Netzteil |
So...hier nun beide bei der Arbeit :o) |
Für Kleinere Phonoamps (z.B. Projekt
Phonobox I+II u.a.) werden leider wie schon erwähnt keine größeren Netzteile
angeboten. Wahrscheinlich ist sowas für eine Firma bei einem Artikelpreis um
die 100 Euro nicht wirtschaftlich. Aber im Selbstbau funktioniert das 100
Prozentig....wie ich im nächsten Technikartikel zeigen werde.
Liebe Grüße
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