Und schon wieder ist ein Jahr vergangen wie im Flug. Zeit ist wohl wirklich relativ. Wer Lust und Interesse hat kann sich dazu einen meiner wissenschaftlichen Artikel zum Thema relative Zeit antun (siehe hier), aber zurück zum Thema. Je älter man wird um so mehr scheint sie dahin zu rasen….hatte ich nicht erst kürzlich Geburtstag?! Nein, das ist schon ein halbes Jahr her! Wenn mich jemand fragen würde wie lange ich Betreiber dieses Blogs bin, würde ich spontan vielleicht so antworten: „ Ein paar Jahre mache ich das wohl schon“. In Wirklichkeit schreibe ich schon beinahe 10 Jahre hier meine Meinung nieder, wenn ich so darüber nachdenke – ein verdammt langer Zeitraum! In diesem Zusammenhang ein herzliches Dankeschön an alle meine treuen Leser!
Aber warum rast die
Zeit so? Ich schätze es ist ein Zusammenspiel zwischen
Lebenserfahrung und Alltag. Wir haben halt schon viel gesehen und uns
reißt nichts mehr so schnell vom Hocker. Wir sind im Job hoch
konzentriert, die Arbeitszeit ist verdichtet und auf Effizienz
getrimmt, gleichzeitig unternehmen wir in der Freizeit weniger um am
nächsten Tag wieder fit zu sein. Daraus ergibt sich zwangsläufig
ein ständiger Wechsel zwischen wuseliger Arbeitszeit und der
mentalen Vorbereitung auf Diese, natürlich in der Freizeit. Es gibt
weniger einschneidendes und überraschendes, alles ist verplant. Als
Jugendlicher hingegen schien ein Jahr ewig lang, vieles war neu,
spontan, umwerfend einfach abgefahren. Und genau das ist der Grund!
Je mehr uns beeindruckt desto mehr bleibt hängen – ergo, gibt es
mehr Erlebnisse/Erinnerungen in unseren frühen Jahren, die Zeit
früher wirkte für uns also viel länger. Kurz gesagt: Wir erleben
heute weniger „erste male“! Die erste Party, der erste Kuss, die
erste Liebe, die erste eigene Wohnung, der erste Job usw.! Ich glaube
man stumpft über die Jahrzehnte merklich ab und das sollten wir
ändern.
Gerade zu
Weihnachten sollten wir unser Leben entschleunigen. Geben ohne eine
Gegenleistung zu erwarten. Wir sollten versuchen Dinge wieder anders
wahrzunehmen, den Moment zu genießen – bewusst! Düfte,
Beisammensein, Freude und Dankbarkeit. Zwischen den Jahren haben wir
dann Zeit unseren Geist zu öffnen, neu wertschätzen zu lernen. Um
später mit umsetzbaren Vorsätzen und Gesundheit ins neue Jahr zu
starten. Wenn wir es dann noch schaffen die Welt das eine oder andere
mal mit Kinderaugen zu sehen, um so ein paar „erste male“
hinzubekommen, dann treten wir unbewusst auf die „Zeitbremse“ und das
neue Jahr wird uns im Rückblick wieder länger erscheinen!
In diesem Sinne...
ein frohes sowie
besinnliches Fest und einen guten Rutsch ins Jahr 2020!
Euer Micha
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