Sonntag, 25. Juni 2023

Prigoschins "Feldzug" - Eine Meinung - Update

Ich befinde mich zwar momentan im Urlaub, aber die Ereignisse um den Söldner-Anführer Prigoschin und seinen "Marsch auf Moskau" lassen mich aufhorchen. Da ich hier Vorort in Ägypten nur über eingeschränktes Internet verfüge weise ich ausdrücklich daraufhin, das es sich bei diesem Artikel im meine persönliche Einschätzung der Lage handelt. Eine ausführliche Recherche ist bei einem reduzierten Datenvolumen nur schwerlich möglich. Nun zum Sachverhalt.

Prigoschin ist ein langjähriger Vertrauter von Russlands Präsident Putin und seinem weißrussischen Amtskollegen Lukaschenko. Er hat sich durch die Protektion Russlands eine private Söldner-Armee von etwa 30.000 - 40.000 Mann aufgebaut, bestens bewaffnet und Kampferfahren. Von dieser sogenannten Wagner Gruppe wurde die Drecksarbeit für Russland erledigt, alles was irgendwie schwierig, schäbig und verboten ist wird von diesen Leuten ohne Fragen durchgeführt, ähnlich wie das früher Blackwater für die USA geleistet hat. Solche Kriegsdienstleister werden oft auf verdeckte Art und Weise bezahlt. Geldmittel welche der Kongress oder die Duma mit Sicherheit nie zu Gesicht bekommen haben. Sowas wird durch zwielichtige Geschäfte finanziert. Während des Vietnam Krieges z.B. hatte die CIA zur Geldbeschaffung die sogenannte Air Amerika für Drogen- und Waffengeschäfte im Einsatz, ich denke das sieht in Russland ähnlich aus. Der Grundsatz "keine Buchung ohne Beleg" gilt in solchen Grauzonen nicht und genau hier liegt das Problem.

Prigoschin wirft nämlich Verteidigungsminister Shoigu Korruption vor. Versprochene Geldmittel, Munition und Ausrüstung seien nie bei ihm und seinen Soldaten angekommen und das glaube ich ihm sogar. Im russischen Verteidigungsministerium scheint so einiges zu versacken, genau wie bei den US Boys verschwinden hier Milliarden und tauchen plötzlich wieder auf. Diese Art von Veruntreuung sind Teil dieses schmutzigen Geschäftes, aber wenn Soldaten durch unterlassene Ausrüstungslieferungen sterben hört der "Spass" auf. Allein die Tatsache das Shoigu militärisch derart in der Ukraine versagt hat, sollte zu seinem Rücktritt führen. Den von Prigoschin behaupteten Luftangriff auf die Wagner Basis halte ich allerdings, bis zum Beweis des Gegenteils, für einen erfundenen Vorgang, zur Rechtfertigung seines Marsches auf Moskau.

Prigoschin ist ein gerissener Geschäftsmann und ich traue ihm zu, sich anderweitig umgehört zu haben, um sich die vom russischen Verteidigungsministerium vorenthaltenen Mittel anderswo zu besorgen. Ob nun die Nato dahintersteckt oder irgendwelche Olligarchen die nicht unbedingt Putin-freundlich sind, weiß ich vorerst nicht. Sein Defizit hat er jedenfalls ausgeglichen, sonst hätte er die Munitionslager an Russlands Grenzen für seinen Scheinangriff auf Moskau nicht so voll gehabt.

Ich glaube durchaus das sehr viele Wagner-Söldner russische Patrioten sind, auch wenn ein Teil aus EX Gefangenen besteht, allerdings wären sie nicht die ersten Soldaten die von ihren Anführern betrogen wurden. Ich traue Prigoschin nicht über den Weg. Meine Schätzung geht in etwa dahin, das er sich mächtige Rückendeckung für diesen Coup besorgt hat. Der Marsch in Richtung Moskau war durchaus ernst zu nehmen und hätte bei einem überlaufen der russischen Armee vielleicht sogar funktioniert. Präsident Putin hat allerdings den Wagner-Vorstoss als Verrat klassifiziert und Ermittlungen des FSB gegen Prigoschin eingeleitet. Während dessen wurden von der russischen Armee Verteidigungsanlagen errichtet und Truppen sowie Nationalgarde vor Moskau zusammen gezogen. Der Traum von Prigoschin als Volks-Tribun in Moskau mit Applaus empfangen zu werden war somit geplatzt. Er hätte dafür in Bewegung bleiben müssen, da er sonst, während er sich in Gefechten festgefahren hätte, von der russischen Luftwaffe aufgerieben worden wäre. Also trat Plan B in Kraft.

Prigoschin wäre nicht Prigoschin ohne einen  alternativen Plan zum Moskau Feldzug. Zuerst musste er seine Haut retten, da er sonst nirgends auf der Welt vor dem FSB sicher gewesen wäre. Putin hatte ihn fallen lassen, also wandte er sich an Lukaschenko, den engsten Verbündeten Russlands - Mit Erfolg! Prigoschin handelte über Lukaschenko Straffreiheit mit Russland aus, im Gegenzug gehen wieder alle zurück in die Kasernen und es wird kein Blut vergossen. Dennoch hat Prigoschin die Mission erfüllt, vielleicht nicht seine eigene, aber zumindest die seiner neuen Hintermänner - Nämlich die Verteidigungsfähigkeit Russlands zu testen. Zumindest die USA dürften genau wie die Ukraine genau hingeschaut haben😉

Liebe Grüße

Euer

Micha


Nachtrag 29.6.23: Die Diskussion darüber das Wagner Kämpfer jetzt von Belarus aus die Ukraine angreifen könnten, sodass der Aufstand der Wagner-Leute nur eine Finte war um der Ukraine später in den Rücken zu fallen, halte ich für zu weit hergeholt. Wenn dem so wäre, wären den Wagner-Truppen u.a. keine Hubschrauber und Flugzeuge entgegen geflogen, was Russland mindestens 12 Soldatenleben kostete, zudem sind noch gar keine Söldner der Wagner Gruppe in Belarus angekommen. Man hat massenhaft Straßen in Russland aufgerissen und militärische Kräfte vor Moskau zusammen gezogen um Prigoschins Zug aufzuhalten....das ganze sah richtig nach Angst aus. Auch hätte man einfach direkt reguläre russische Truppen nach Belarus verlegen können, ohne einen solchen Hokuspokus zu veranstalten. Den einzigen Vorteil den Putin von dieser Sache davongetragen hat ist, das sich einige Leute in seinem Apparat zu weit aus ihrer Deckung gewagt haben, um Prigoschin zu unterstützen. Diese Leute werden nun zweifellos aufgefallen sein und konsequent aussortiert. Darauf deutet auch die Festnahme von General Surowikin hin.

Samstag, 24. Juni 2023

Der Scuba Tector Langzeittest


Nun sind wir wieder an altbekannter Stelle in Ägypten und genießen unseren wohlverdienten Urlaub - Mit dabei, zwei Scuba Tectoren von Quest/Deteknix, welche uns bereits 3 Jahre viel Freude bereitet haben, (siehe hier) ganz im Gegensatz zu ihren Vorgängern. Der erste Satz dieser Dinger ist nämlich sang- und klanglos im zweiten Urlaub abgesoffen, wurden allerdings ohne Probleme vom Deteknix/Quest Service in 2 neuere Modelle umgetauscht, da das Eindringen von Wasser (Undichtigkeit) noch in der Garantiezeit geschah. Der Umtausch lief sehr easy ab, also schon mal ein dickes Plus für den Service von Deteknix/Quest. 

Die uns zugesandten Scuba Tectoren der neueren Generation (LED in der Spule) waren problemlos in der Türkei, in Griechenland und in Ägypten im Einsatz und hielten bis in unserem aktuellen Urlaub, fast genau 3 Jahre. Stand heute ist allerdings, das auch diese beiden Sonden aktuell wieder Wasser gezogen haben. Die Verschlüsse wurden immer dicht von uns verschlossen, die Gewinde gereinigt und die Dichtungen gefettet und trotzdem liefen sie mit Wasser voll. Die Tauchtiefe ging übrigens nie über 2m hinaus.

Ich habe mir allerdings die Mühe gemacht und die Stellen der aktuellen Undichtigkeit in der Badewanne mit Druckluft lokalisiert. Auf dem unteren Foto zeigen die Pfeile auf die Leck-Zonen. Es scheinen die Verklebungen an der Stelle des Übergangs zwischen Spule und der Elektronik (im Griff) zu sein. Auch das Sichtfenster scheint betroffen zu sein.


Die weißen Pfeile zeigen im übrigen auf die Reparatur-Stelle. Auch hier habe ich mir Mühe gegeben einen Fix zu finden. Meines Erachtens ist 2 Komponenten Epoxidharz-Kleber die beste Lösung, somit habe ich beide Stellen damit vergossen und siehe da, die Sonde ist dicht. Leider war die erste Elektronik nicht mehr zu Retten und so tauschte ich beide Platinen untereinander und ersetzte den Akku (bei Amazon etwa 10-12 Euro) und so konnte ich eine der beiden Sonden wirklich retten. Zum Glück hatte meine bessere Hälfte vor dem Urlaub eine neue Nocta Sonde bestellt, sodass der Urlaubsspaß nicht getrübt wurde. 

Das Fazit für mich ist, ein erneuter Kauf eines Scuba Tectors, welchen ich von Anfang an mit Kunstharz vergieße, um so der offensichtlichen Schwachstelle vorzubeugen. Es scheint echt so zu sein das jeder Hersteller (zumindest die die ich kennengelernt habe: Secon von Elbinger, Teknetics, Deteknix/Quest und eventuell Nocta) Schwachstellen aufweist, welche nach ein paar Jahren zum Neukauf zwingen. Da Deteknix einen guten Service hatte und ich nun die Schwachstellen kenne, werde ich bestimmt keinen anderen kaufen und daran erneut Fehler finden, welche ich vielleicht nicht mit kleinem Aufwand fixen kann.


Vielleicht hilft Euch dieser Artikel eine Enttäuschung zu vermeiden.


Liebe Grüße


Euer


Micha

P.S.: Die Nocta Sonde scheint elektrisch recht gut zu sein da wir sofort Goldfunde hatten, allerdings ist das Material nur als billig zu bezeichnen, da es bereits am 3. Tag, trotz sorgfältiger Behandlung, den Geist auf gab. (Siehe Fotos)