Samstag, 11. Mai 2024

Wunder der Natur - Polarlichter - Update

Aus aktuellem Anlass schreibe ich heute über Polarlichter. Zum einen, da ein guter Arbeitskollege, ja ich möcht ihn schon Freund nennen, mich bat ihm als fotografischer Berater zur Seite zur stehen. Besagter Kollege reiste nämlich nach Nord-Norwegen und wollte dort Polarlichter fotografieren. Zum anderen traf  heute Nacht (vom 10.05 - 11.05.24) ein Sonnensturm der Kategorie 4 die Erde, sodass auch in Deutschland Polarlichter zu sehen waren. Ich war leider an diesem Tag arbeiten, einkaufen und später unser Schlafzimmer renovieren, deshalb fiel ich um 21.00 Uhr wie ein Toter ins Bett und bekam nichts von diesem Spektakel mit. Trotzdem, oder gerade deshalb, juckte es mich heute in den Fingern.

Was sind überhaupt Polarlichter? Wissenschaftlich werden sie auch als "Aurora borialis" bezeichnet. Die Sonne sendet mit ihrer Aktivität permanent einen Teilchenstrom aus, den so genannten Sonnenwind. Dieser Sonnenwind kann sich durch starke Eruptionen zu einem Sonnensturm auswachsen. Trifft so ein Teilchensturm auf die Erde, sind Polarlichter sogar in unseren Breiten sichtbar. Normalerweise aber, treten solche Lichterscheinungen nur in etwa 3 bis 6 Breitengrade umfassenden Bändern in der Nähe der Erdmagnetpole auf.  Ja, auch auf der Südhabkugel. Die hochenergetischen Sonnenwind-Teilchen treffen also auf unser Erdmagnetfeld, dadurch werden Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre zum Leuchten angeregt. Das wunderschöne Formspiel ergibt sich somit durch das Plasma des Sonnenwindes, dieses wird durch das Erdmagnetfeld im Bogen um die Erde gelenkt, die elektrisch geladenen Teilchen richten sich am Magnetfeld aus und drücken es aufgrund ihrer Ladung zusammen - wenn man so will ein Ringen zwischen Sonnenwind und Erdmagnetfeld. Das Farbspiel für sich genommen wird vorwiegend dem Leuchten der Sauerstoffatome zugeschrieben. Rote, meist statische, Nordlichter entstehen bei einem niedrigeren Luftdruck/Sauerstoffanteil in etwa 250 km Höhe, die quirligen meist helleren grünen Nordlichter befinden sich in etwa 120 km Höhe, wo die Atmosphäre noch etwas dichter ist. Der seltener leuchtende Stickstoff emittiert blaues Licht, die Übergänge zwischen den Farbspektren erscheinen fließend.

Nun zurück zu meinem reisenden Kollegen. Er und einige Freunde reisten vor kurzem nach Norwegen in die Region um Alta und gleich in der ersten Nacht fand ein spektakuläres Polarlichterfestival am Himmel statt. Er benutzte eine Canon EOS 450D mit einem 35er Weitwinkel, die Belichtungszeit betrug zwischen 5 und 10 Sekunden. Ausgelöst hat er mit einem Fernauslöser und die Canon stand auf einem Stativ von HAMA.

Blende voll auf, an den Sternen scharf gestellt und los ging es! Jetzt will ich Euch auch nicht länger auf die Folter spannen....Hier nun das Ergebnis:

 







Wie bereits gesagt, auch hierzulande gab es heute Nacht Polarlichter. Diese Zwei (s.u.) wurden aufgenommen in Iserlohn (Sauerland) und Fröndenberg/Ruhr. Ein Arbeitskollege meiner Frau und unsere Tochter fotografierten die Lichter aus dem Fenster zufällig mit ihren Handys. Wäre es in Deutschland etwas dunkler und wäre hier eine Spiegelreflexkamera im Einsatz gewesen, hätte man fast so gute Bilder machen können wie oben, trotzdem kann man hier die typischen Farben der Aurora borialis (vorwiegend Rot und Grün) gut erkennen.

 

                                       

    
                    

Im  Altertum wurden die leuchtenden Erscheinungen am Nachthimmel oft als Zeichen der Götter interpretiert. Erstmals dokumentiert und festgehalten auf einer babylonischen Keilschrift, dort wurde von rotem Leuchten am Nachthimmel berichtet, das umgerechnet auf unseren Kalendar präzise auf die Nacht vom 12. auf den 13. März 567 v. Chr. datiert ist. Etwa 1000 Jahre später gab es natürlich auch Berichte der Wickinger, allerdings ohne präzise Datierung. Die Wickinger sahen darin das Nachglühen einer großen Schlacht und das hinabsteigen der Walküren, welche die Krieger nach Walhalla brachten. Wissenschaftlich wurde erst abschließend durch Anders Jonas Ångström 1874 der Zusammenhang zwischen Erdmagnetfeld und Nordlichtern erkannt, zudem auch das es sich bei Polarlichtern um "selbstleuchtende" Gase handelt. Zusammenfassend bleibt einfach zu erwähnen, das es sich bei Nordlichtern um eine der schönsten Wunder der Natur handelt, welche sogar auf anderen Planeten um deren Magnetpole zu beobachten ist. Sowas sollte man gesehen haben!!!

 

Ehrfürchtige Grüße

 

Euer Micha

Quellen: 

Wikipedia

Private Fotos von Bekannten deren Genehmigung zur Veröffentlichung zuvor eingeholt wurde.

Danke an Eike, Annique und Jens für die Fotos! 

P.S.: Die unteren zwei Bilder, stammen von Bekannten aus Waltrop,  sie zeigen ein mir unbekanntes Phänomen! Wer könnte eine Idee haben um was es sich handelt?



Ich habe eine Theorie zu dieser Erscheinung. Da sie nur auf der Digitalkamera sichtbar war, könnte es sich um eine Plasmabildung ähnlich der Hessdalen-Lichter aus Norwegen handeln, allerdings im IR oder UV Bereich. Waltrop liegt im Ruhrgebiet und das dort Unmerngen an Kohle im Boden liegen dürfte kein Geheimnis sein, sollte noch eventuell irgendwo dort beispw. ein Zink vorkommen sein haben wir fast alle Zutaten einer geologischen Batterie, welche die Energie für eine Gasionisierung hätte. Auch eine Art Kugelblitz (ein Sprite) wäre möglich. Das ist allerdings noch alles Grenzwissenschaft, genau wie bei den Hessdalen-Lichtern. Hier der Artikel, der meine erste Vermutung bestätigt und diese genauer erklärt. Tolles Phänomen erwischt Markus - Danke!!!
 

Samstag, 30. März 2024

In eigener Sache



Bildquelle: Eigene Fotos aus Boltenhagen und ein Sonnenaufgang in Fröndenberg.

Ich genieße zur Zeit lieber die Wunder der Natur...diesbezüglich, könnte noch der eine oder andere positive Artikel kommen. Aber von den ganzen verrückten da draußen...No way!


Die Welt da draußen scheint mehr und mehr verrückt zu spielen und mir drängt sich immer weiter ein Gedanke auf. Was wenn die "Messe" schon gelesen ist? Ich meine, das sich die Protagonisten in diesem scheinbar wirren Spiel im Grunde schon einig sind wohin es gehen soll, sie aber nur noch um Höhe ihres Einflusses am neuen Tisch streiten. 

Jeder kann jeden aus dem Spiel nehmen, sei es thermonuklear, mit Krieg oder wirtschaftlich. Die Chinesen wären in der Lage die USA binnen ein paar Wochen pleite gehen zu lassen wenn sie alle ihre US Staatsanleihen und Dollarreserven auf den Markt werfen würden, sie tun es aber nicht. 

Russland könnte den gesamten Westen mit atomaren Hyperschall Raketen auslöschen, eine Abwehrmöglichkeit gibt es technologisch bis heute nicht, nur den atomaren Gegenschlag. Trotzdem tut Russland nichts dergleichen. Der Westen könnte vom Baltikum und der Ukraine aus mit hochmodernen Stelth-Bombern und lasergesteuerten atomar bestückten Marschflugkörpern, Moskau innerhalb von 1 Stunde dem Erdboden gleich machen. Bevor im Kremel jemand Gegenmaßnahmen einleiten kann, wäre alles vorbei. Allerdings käme auch hier die Antwort der dezentral aufgebauten strategischen Atomstreitkräfte Russlands...

Auch wird nirgends ein US Flugzeugträger versenkt, obwohl diese oft provozierend vor den Küsten Russlands und Chinas auftauchen. Diese Carrier sind mittlerweile Opfer geworden, die jede halbwegs technologisch fitte Nation mit nem Knopfdruck versenken könnte. Es wird nichts dergleichen getan, es wird immer nur mit den Säbeln gerasselt.

Es ist für mich wie auf den Schlachtfeldern vergangener Tage. Die Heerführer stehen in der Mitte des Schlachtfeldes, während ihre Armeen sich gegenseitig anschreien und auf ihre Schilde schlagen. Werden die Heerführer in der Mitte sich einig, über was auch immer, wird nicht gekämpft und alle gehen nach Hause, wird man sich nicht einig, beginnt das Schlachten. Genau das scheint im Moment in der Welt zu passieren. Sie sind sich einig! Nur die unauffällige Umsetzung steht noch im Raum, in der Zwischenzeit holt sich jeder (mehr oder weniger gewalttätig) was er kann, im Idealfall ohne einen Atomkrieg auszulösen.

Da meine Augenleiden schlimmer werden und sich einige andere gesundheitliche Einschränkungen dazu gesellt haben, fällt mir die Recherche vor dem Rechner immer schwerer, deshalb werde ich vorerst meine  Artikel zum Geschehen in der Welt einstellen. Ich sehe auch keinen Sinn mehr darin Nebenkriegsschauplätze zu kommentieren, da es für mich immer mehr ersichtlich wird, das unsere Regierungen freiwillig Kompetenzen und Handlungsspielräume an übergeordnete Strukturen abgeben, sofern diese Freiräume denn jemals wirklich vorhandenen waren. Es raubt mir einfach Lebenszeit und Lebensfreude über immer neue, scheinbar aus den nichts kommende Krisen zu berichten, welche in meinen Augen nur das Ziel haben uns zu verwirren und uns vom rechten Weg anzubringen um uns nachher wie Vieh in die Enge zu treiben. Wir sollen uns freiwillig versklaven, "zu unserem besten natürlich!"

Das Beleuchten der Hintergründe erleichtert mich einfach nicht mehr, es belastet mich vielmehr. Vielleicht komme ich wieder, aber im Moment brauche ich die Kraft die ich habe für mich selbst und meine Lieben.

Ich hoffe Ihr versteht das.


Liebe Grüße Euer Micha 


P.S.: Euch allen noch ein frohes Osterfest und genießt die freien Tage!




Sonntag, 27. August 2023

Irgendetwas stimmt hier nicht – Prigoschins Flugzeug Absturz

 

 
Bildquelle: Telegram Screenschot verm. vom Absturz

Man kann zu Prigoschin und Wagner stehen wie man will, aber den Familien der Opfer und vor allem den Angehörigen der Crew erst einmal mein herzliches Beileid. Bei dem Absturz sollen zehn Personen zu Tode gekommen sein, davon 3 Crew Mitglieder, auf der Passagierliste standen unter anderem der Wagner Chef Prigoschin und der Wagner-Gründer Utkin. Eigentlich wollte ich noch die endgültige Identifizierung der Opfer abwarten um mit belastbaren Fakten aufwarten zu können, aber einige Dinge können schon jetzt thematisiert werden, da es auch im Vorfeld einiges zu klären gibt. In diesen Artikel geht es mir erst mal ausschließlich um Anhaltspunkte aus den Flugdaten und die Ungereimtheiten, welche sich daraus belegen lassen. Erst später wenn die Obduktionsergebnisse vorliegen, kann man ausführlicher über eventuelle Motive mancher Akteure im Hintergrund Rückschlüsse ziehen. Nun zum Verlauf des Fluges von RA-02795 vom 23. August.

Der innerrussische Flug von Prigoschins Embraer Legacy 600 (RA-02795) startete um um 17:53 Uhr Ortszeit vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo, sein Ziel war der internationale Flughafen St. Petersburg in etwa 635 km Entfernung. Die Flugzeit von Moskau nach St. Petersburg dauert im Normalfall etwas über eine Stunde. Während der ersten 70 Kilometer des Fluges ist (nach Flightradar 24) ein normaler Steigflug mit etwa 310 bis 360 kt (knapp über 600 km/h) zu beobachten, der bis in eine Flughöhe von etwa 6500 Meter reicht. Innerhalb der nächsten 70 Kilometern stieg Prigoschins Maschine nochmals weiter auf in eine Höhe von ca. 8500 m, mit einer sagenhaften Spitzengeschwindigkeit von 513 kt, was etwa 950 km/h entspricht. Die Höchstgeschwindigkeit der Legacy 600 liegt jedoch nach Herstellerangaben nur bei maximal 834 Km/h.(siehe hier) Die erste Frage ist, wie konnte die Embraer diese Geschwindigkeit überhaupt erreichen? Um 18:20 Uhr dann verlor die Legacy 600 in einem dramatischen Sturzflug ca. 2000 Meter an Flughöhe um auf etwa 6500 Metern einige Sekunden die Höhe zu halten. Kurz darauf fiel sie senkrecht, trudelnd vom Himmel wie Videos nahelegen.

Fast genau zum Zeitpunkt des Absturzes von RA-02795 landete um 18:19 Uhr auf dem St. Petersburger Flughafen eine zweite Wagner Maschine, eine Embraer Legacy 650 mit der Kennung RA-02748. (siehe hier) Diese Maschine ist im Normalfall die bevorzugte Maschine Prigoschins und mit 850 km/h etwas schneller als die 600er Legacy, die Embraer 650 flog später auch wieder um 18:59 Uhr mit unbekanntem Ziel von St. Petersburg ab. Einen Tag später flog RA-02748 dann von Moskau nach Baku, muß also irgendwann zwischen dem 23.8 und 24.8 nach Moskau zurückgekehrt sein. Soviel zu den lückenhaften Flugdaten des zweiten Wagner Fluges. Wahrscheinlich hat man aus Verschleierungsgründen den Transponder der Maschine ausgeschaltet.

Ein ungenannter Ermittler soll ausgesagt haben dass das Schadensbild der Absturzmaschine im Bereich des hinteren Fahrwerkes, am verstärkten Flügelansatz, besonders ausgeprägt gewesen sein soll, was erklären könnte warum ein Flügel (bis jetzt unklar welcher) abgerissen ist und in 2 Kilometer Entfernung zum Hauptwrack gefunden wurde. Dieser Umstand würde auch den fast senkrechten Trudelabsturz der Legacy 600 von den Zeugenvideos erklären. Eine Rakete hätte eher auf die Wärmesignatur der Triebwerke am Heck abgezielt, was eine Bombe an Bord wahrscheinlicher macht. Ein totales strukturelles Versagen ohne Fremdeinwirkung, gerade am ultrastarken Flügelansatz halte ich aus technischer Sicht nicht für möglich, ich gehe also von einer, wie auch immer gearteten Explosion aus.

Sowohl die hohe Geschwindigkeit der Absturzmaschine, welche aus technischer Sicht nicht den flugzeugtypischen Daten entspricht, als auch der zeitliche Zusammenhang und Route des zweiten Wagner-Fliegers RA-02748 mit ausgeschaltetem Transponder, werfen Fragen auf ob es hier mit rechten Dingen zugegangen ist und Prigoschin doch noch lebt, auch wenn sein Handy in den Trümmern gefunden wurde. Ein Verschwinden Prigoschins von der Bildfläche jedenfalls (egal ob lebend oder tot) hätte politisch jede Menge Vorteile für viele Seiten, aber warten wir erst einmal die Obduktionen der Opfer ab.


Ich bleibe in jedem Fall am Ball!


Euer Micha

 

P.S.: Um 14:00 ist mir zugegangen das "Im Rahmen der Aufklärung des Flugzeugabsturzes im Gebiet Twer eine molekular-genetische Expertise durchgeführt wurde" mit dem Ergebnis das Prigoschin unter den Toten ist. Trotz dieser Information bleiben die Umstände äußerst verdächtig. Wer saß in der zweiten Maschine und zu welchem Zweck wurde der Zielort nach dem Start in St Petersburg verschleiert? Wie konnte Prigoschins Maschine so schnell fliegen? Also wenn mir jemand dazu eine plausible Erklärung liefert, okay - Wenn nicht, stinkt das Ding immer noch! 

 

Quellen: 

Spiegel - Zwei Flugzeuge ein Absturz

Aero Telegraph - Legacy 600 Abgestürzt 

Flightradar24 - History Legacy 650 

Wikipedia - Flugverlauf von Wagner Legacy 600 

Frankfurter Rundschau - Prigoschins Tod - Das Wrack 

Sonntag, 23. Juli 2023

Der Michel im "Glück" und der Habeck!

 

Zeitgenössische Zeichnung - Der Habeck: Koboldartiges Fabelwesen, bekannt für seine einschläfernde Wirkung und für seine wirtschaftliche Raffinesse.

Es war einmal ein fleißiges Völklein welches durch seiner Hände Arbeit ein bescheidenes Stückchen Wohlstand erhaschen konnte. Die Mitglieder dieses Völkchens wollen wir der Einfachheit halber den "deutschen Michel" nennen. Der Michel war fleißig, rechtschaffend und konnte sich immer darauf verlassen, das, wenn er fleißig bliebe, er immer zu Essen, ein warmes und trockenes Dach über dem Kopf und eine Kutsche mit Pferdestärken haben würde. Und sollte unser Michel kurzzeitig durch andere Umstände seinen Fleiß nicht mehr unter die anderen Michels bringen können, so war er doch sicher das er wenigstens kein Hunger leiden musste und ein Bettchen für ihn bereitstand. Der Michel war also eigentlich ganz zufrieden und hatte sogar ein kleines Säcklein mit Gold unter seinem Kopfkissen.

Eines Abends jedoch, dem Michel fielen gerade die Augen zu,  tauchte ein kleiner grüner Mann an seinem Nachttischchen auf. Er hatte lange Ohren und rauchte eine Pfeife deren Rauch den Michel noch müder werden ließ, sodass er seine Augen nicht mehr aufbekam. So vernahm er in diesem Moment nur die Stimme des grünen Männleins. Das grüne Wesen erzählte dem Michel eine Geschichte, von Katastrophen und Armut, Wasserfluten, Missernten und Unwetter, all dies würde über den Michel und über alle anderen Menschen auf der Welt hereinbrechen, wenn er weiterhin sein kleines Häuschen mit seinem Feuerchen erwärmen würde. Irgendwie fiel der Michel dann in einen unruhigen Schlaf und als er am nächsten Morgen aufwachte, hatte er ein schlechtes Gewissen.

Am Abend dann nach dem Tagewerk saß der Michel Zuhause und überlegte sein Feuerchen heute nicht anzuzünden, mummelte sich dafür dick in seine Daunendecke und wurde wieder müde. Es dauerte nicht lange, da tauchte das Männlein erneut an seinem Nachttische auf, setzte sich auf Michels Stühlchen und sagte, an seiner Pfeife ziehend, das der Michel noch mehr tun müsse um die schlimmen Dinge auf der Welt einzudämmen, er solle ganz auf das Feuerchen verzichten. Da fragte der Michel nach. "Wie soll ich denn dann mein Häuslein wärmen?" Das grüne Männlein schlug vor den Kamin und den Schonstein abzubauen, die gewonnenen Steine sollte er dann in die Sonne legen und sobald diese warm geworden sind, wieder ins Hause tragen. Und wem habe ich diesen guten Rat zu verdanken? Fragte unser Michel noch bevor er einschlief. Dem Habeck antwortete das Männlein dem ersten Manne unter den Grünlingen.

Am nächsten Tage dann fiel dem Michel auf, das andere deutsche Michels schon damit begonnen hatten ihre Schornsteine abzubauen und Steine in die Sonne zu legen und so schreitete dann auch unser Michel zur Tat. Das Grüne Habeck Männlein besuchte die Michels fortan jeden Abend um weitere Vorschläge zu unterbreiten, denn es schien nicht immer die Sonne und die Wärme der Steine reichte oft nicht aus um die Häuslein zu erwärmen. Nun forderte das Habeck-Männlein die Häuschen aller Michels mit Daunendecken einzuwickeln, das sollte helfen, funktioniert ja auch in euren Bettchen, argumentierte das Männlein. "Und woher sollen die vielen Daunen kommen, niemand von uns hat so viel Gänse?" fragte einer der anderen Michels. Rein zufällig hatte der Habeck aber mehrere Artgenossen, welche sich mit der Zucht von vielen Gänsen auskannten und er versprach große Mengen von Daunen zu besorgen und diesbezüglich ein gutes Angebot zu unterbreiten, welches die Michels nicht ablehnen konnten.

Es wurde inzwischen Herbst und die deutschen Michels froren bereits, als der Habeck mit seinen Artgenossen und Wagenkolonnen voll Daunen anrückte. Die Michels jubelten, denn die Männlein hatten (wenn auch erst spät) wortgehalten. Als die Michels nun tatkräftig zu Werke gehen wollten, forderten die grünen Männlein alles Gold von den Michels. Da schrien die Michels auf und fragten, wie sie denn ohne das Gold Handel treiben sollten? Nun überlegte unser Habeck, seines Zeichens das erste Männlein unter den anwesenden Grünlingen, und schlug eine "Förderung" vor. Jeder der sein Gold für die Daunen gab, solle ein kleines Säckchen Silber zurück erhalten. Dieses Silber könne leicht später in kleinen Raten zurück bezahlt werden, da ja kein Feuerholz mehr gekauft werden müsse. Er, der Habeck garantiere persönlich den Nutzen dieser Maßnamen-Förderung. Die Michels nickten zustimmend und nun packten alle Michels ihre Häuser in Daunen ein und der Herbstwind zog von nun an nicht mehr so stark durch die Häuslein. Die Michels waren zufrieden.

Allerdings fordere der rote König der Grünlinge mehr Einsatz von den Michels um die Katastrophen welche kommen würden bekämpfen zu können, sprach der erste unter den Grünlingen weiter. Er forderte alle Pferde und Ochsen der Michels zu verbieten, denn diese fräßen zu viel und würden mit ihren Gasen die Luft verpesten, genau wie die einst die Feucherchen der Häuser. Und erneut meldeten einige Michels an, das dann weder Transport von Gütern noch die Bestellung der Felder zu bewekstelligen sei. Auch hier hatte der erste unter den Grünlingen eine Idee. Die Michels sollten ihre Pferde und Ochsen gegen ein paar Esel tauschen, die fräßen weniger und pupsten nicht so viel wie die Pferde und Ochsen. Für die Esel sei nur jeweils das halbe Säckchen Silber zu Zahlen und man könne froh sein die viel zu viel fressenden Ochsen und Pferde los zu sein. Die Michels nickten, gaben das Silber, die Pferde und Ochsen ab und erhielten die Esel der Grünlinge, welche vorher die Daunenkarren zogen. Die Grünlinge zogen ab und mit ihnen das Gold, das Silber, die Pferde und Ochsen der Michels, welche nun die Karren der Grünlinge ohne Daunen zurück zogen.

Es wurde bald Winter und die Michels begannen erneut zu frieren, denn die Daunen allein reichten nicht und die Sonnenwärme reichte auch nicht um die Steine zu erwärmen, so waren die Häuschen der Michels bitterkalt. Die Michels kamen trotz allem über den Winter, aber nur weil sie vorher mit ihren Ochsen und Pferden so gute Ernten hervorgebracht hatten und so nahte auch irgendwann der rettende Frühling. Viele Michels waren, im noch nassen und kalten Frühjahr, durchgefroren und krank, weder sie noch die Esel waren in der Lage lange die Felder zu Pflügen oder die Saat ordentlich auszubringen. Auch die Daunen um die Häuser der Michels waren nass und faulig geworden über den Winter und Schimmel breitete sich in den Häuschen der Michels aus. Die Häuser waren vorerst nicht mehr bewohnbar.

Im Spätsommer erschienen die Grünlinge dann erneut und verlangten ihr ganzes Silbersäckchen zurück. Schließlich hatten die deutschen Michel den ganzen Frühling und Sommer über Zeit gehabt ihren Wohlstand durch Aussaat, Ernte, Handel und Handwerk zu mehren. Zusätzlich waren ja von den Grünlingen viele Möglichkeiten zum Sparen von Tierfutter und Brennholz eröffnet worden - auch hat man den Michels noch ein halbes Silbersäckchen gelassen. Aber die Michels klagten nur, sie wären krank geworden und kraftlos, die Esel faul und störrisch, ihre Häuser faulig usw. Die Grünlinge waren erbost von so viel Undankbarkeit und forderten die Häuser der Michels, wenn die Silbersäckchen nicht aufgebracht würden. Und so begab es sich das die deutschen Michels sich anschickten ihr Land und ihre Häuser zu verlassen um anderswo, vielleicht eine Bleibe zu finden. Noch bevor sie Ihr Land verließen kam ein schlimmes Unwetter und alle waren nass bis auf die Knochen und die Straßen glichen einem Flusse, da Sprach der erste unter den Michels, welcher mit den Grünlingen verhandelt hatte: "Seht, die Grünlinge hatten Recht  - Es SIND tatsächlich Armut, Wasserfluten, Missernten, und Unwetter gekommen, aber wir können froh sein, denn alles wäre noch viel schlimmer geworden, wenn wir weiter gemacht hätten wie zuvor!" Die deutschen Michel nickten, dankten den Grünlingen und wateten frohen Mutes durch den Schlamm von dannen. Sie hatten nichts mehr, waren aber glücklich!

 

Und wenn Sie nicht gestorben sind suchen sie noch heute eine Bleibe.

 

Liebe Grüße

 

Euer

 

Micha