Im März dieses Jahres wurde von der Nato das sogenannte
"Tallinn-Manual" vorgestellt. Ein simples Verhaltensregelbuch für
Nato-Kräfte welche sich in Cyberauseinandersetzungen befinden. Dieses Handbuch
hat zwar keinen völkerrechtlichen Status, soll aber im Krisenfall direkt zur
Anwendung kommen. IT-Experten sollen insgesamt drei Jahre lang an diesem
unscheinbaren Handbuch gearbeitet haben. Auch das Rote Kreuz sowie das
Cyber-Kommando der US-Armee waren an der Erstellung beteiligt. Das
"Tallinn-Manual" umfasst 95 Verhaltensrichtlinien von denen es mehrere
faustdick in sich haben.
Die heftigste Regelung im Manual bezieht sich auf Hacker
welche kriegerische Angriffe auf militärische- oder die zivile Infrastruktur
verüben, damit sind sowohl staatliche als auch private Hacker gemeint. Dabei
reicht schon das Abklopfen von Sicherheitslücken bei entsprechenden
Ministerien, Institutionen, Einrichtungen oder Konzernen. Solche Hacker sollen ausfindig
gemacht und schon auf dem Weg zu ihrem PC, UND JETZT HÖRT GUT ZU, ELEMINIERT werden können. Also wieder einmal widerrechtliche
Tötung - ohne Beweise, ohne Gerichtsverhandlung und ohne Schuldspruch. Ein
Schlag ins Gesicht eines jeden souveränen Rechtsstaates!!!
Bis zum Beweis des Gegenteils gilt ein Verdächtiger im
Normalfall als unschuldig - nicht so für die Nato, dort reichen schwammige
Geheimdienst-Dossiers, über dessen Qualität wir spätestens seit dem Irak-Krieg
oder dem NSU-Skandal bestens Bescheid wissen!
Natürlich soll man die digitalen Augen und Ohren bei der
Suche nach Wahnsinnigen aufhalten, die mit einem eventuellen Angriff, z.B.
auf ein AKW, tausende Menschen gefährden
können, aber reicht da nicht (eine vorher abgeklemmte Internetverbindung) eine
eingetretene Tür und eine Festnahme mit anschließendem Prozess?! Außerdem lässt sich im Laufe eines solchen
Prozesses klären ob der PC des Verdächtigten nicht von dritter Seite gekapert
wurde...
Man stelle sich vor, man sitzt nichtsahnend an seinem PC und
wundert sich warum dieser mal wieder so langsam ist - plötzlich...ein
Lichtblitz (Hellfire-Rakete mitten ins Reihenhaus) und das war´s. Nachher
stellt sich dann raus das ein chinesischer Hacker über diesen PC (als Proxy)
das Pentagon oder irgendeinen Rüstungskonzern ausspioniert hat....dumm
gelaufen...Kollateralschaden halt! Und die Nachbarn werden trotzdem sagen: "Der?!...Der hat sich doch schon immer für PC´s und so´n Kram interessiert."
So eine "tolle" Cyberwar-Verhaltensbibel ist auch
ideal um einen Präventivschlag zu rechtfertigen oder anderen unbequemen Internetusern (Bloggern, Wikileaks und co)
was unterzuschieben. Auf solche Hacker-Tötungsideen kann nur jemand kommen, der
selbst spioniert, DDOS Attacken oder Virenangriffe ausführt. Wenn es so ist, das
die Nato Cyberkriminelle (egal ob echt oder nicht) als Kombattanten in einem Krieg sieht, könnte jede andere
Nation/Organisation dasselbe für sich beanspruchen und so haben wir eine Dauerrechtfertigung
für lustiges gegenseitiges "auf die Fresse hauen".
Also spinnen wir mal nett drauf los: Iran hat das Recht ausgerufen Israel
wegen der Stuxnet-Attacke anzugreifen, die USA töten in China digitale Wirtschaftsspione
per Drohne - worauf China seine Luftabwehr und die Interkontinentalraketen in Alarmbereitschaft
versetzt, Russland entdeckt die Unterwanderung seines Staatskörpers durch NGO`s und lässt alle ausländischen NGO Mitarbeiter
direkt standrechtlich erschießen, worauf die EU Russland dann den Krieg erklärt....WOW,
wie konnte dass nur so gewaltig nach hinten losgehen liebe Nato-Strategen?! IHR
SEID DOCH ALLE TOTAL BESCHEUERT!!!!!
Immer mehr
hirnverbrannte Sicherheitsregelungen die alles viel unsicherer machen...aber vielleicht ist dass ja Euer Plan. Und noch was...: Wenn Ihr wirklich was
sicherer machen wollt, dann macht Eure Netzwerke sicherer und lasst sie nicht
wie ein Scheunentor offen stehen...nur das hilft wirklich!
Und was machen die Medien - nichts! Kein Aufschrei in den
Talkshows. Kein reißerischer Artikel in der Bild und nichts von dem in der
20:00 Uhr Tagesschau. Nur die Linken fragen im Bundestag nach was dass soll - und
erhalten von der Bundesregierung folgende gleichgültige Antwort:
"Es obliegt nicht der
Bundesregierung, eine breite gesellschaftliche Debatte über die Regeln des
Tallinn-Handbuchs zu führen. Der Diskurs über das Handbuch steht nach Ansicht
der Bundesregierung allen an Fragen des Völkerrechts von Cyberoperationen
interessierten Kreisen frei. An der Erarbeitung des Tallinn-Handbuchs war kein
Vertreter der Bundesregierung beteiligt"
Tolle Antwort! Diskutieren dürfen wir, mitreden
und verhindern dürfen wir nicht - was wir dürfen ist: Dem Aufweichen des
Grundgesetzes und der Verrohung der Menschenrechte beizuwohnen und uns im
Gefecht oder in unserem Zuhause für Regierungs-Handlungen töten zu lassen. Bezahlen tun wir diese
megagleichgültige Regierung auch noch, dessen ureigenste Aufgabe es eigentlich
ist uns zu beschützen und gegen sowas vorzugehen!!! Diese Penner kotzen mich
an!
Gruß
Euer Micha
Quellen: