Sonntag, 18. September 2011
Politisch verordnete Altersarmut in Deutschland.
Infolge der Hartz IV-Gesetzgebung und anderer „Reformen“ des Arbeitsmarktes hat sich die Lebenswirklichkeit für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland radikal verändert. Unsere Politiker nennen es einen notwendiges Tribut an die Globalisierung der Arbeitsmärkte, ich nenne es, verordnete Armut per Gesetz! Vielen Menschen reicht ihr Einkommen trotz 40 Stunden Woche und Mehrarbeit nicht mehr aus, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und schon garnicht für eine Zusatzrentenversicherung. Am Ende ihres Arbeitslebens droht Altersarmut.
Es ist ein Horrorszenario, das unaufhaltsam auf Deutschland zurollt: Millionen alter Menschen werden unter der Armutsgrenze leben, und das, obwohl sie ein ganzes Leben in die Rentenkasse eingezahlt haben. Jede neue Studie bringt noch schlimmere Prognosen: 2,5 Millionen arme Alte wird es in 10 Jahren geben, in dreißig Jahren wird sogar jeder vierte Rentner betroffen sein, sagen die Wirtschaftsinstitute voraus. Die Rentenversicherung warnt vor einem Kollaps der Sozialsysteme. Und was macht Arbeitsministerin Ursula von der Leyen? Sie hat letzten Freitag vor laufenden Kameras den Beginn eines „Dialogs Rente“ ausgerufen. Neue Hilfen für Alte soll es da geben, aber nur für die die auch zusatzversichern, ein Herumdoktern an den Symptomen, welches komplett an der Realität vorbei geht. Und wer kriegt wiedermal nichts? Richtig, die jenigen die jeden Cent brauchen! Den eigentlichen Grund für die Altersarmut will Frau von der Leyen anscheinend nicht beseitigen, sondern nur so tun als ob sie was tut und in Wirklichkeit haben sie und ihre Vorgänger den Niedriglohnsektor derartig ausgebaut, dass kaum einer der mittlerweile über 5 Millionen Billigjobber vernünftig in die Rentenkasse einzahlen kann, ihr Lohn reicht gerade mal zum Überleben. Tolle Hilfeplanung, nicht wahr?! Viele Rentner werden deswegen in Deutschland auch noch im hohen Alter weiterarbeiten müssen, das sagt mittlerweile auch die OECD voraus und rügt Deutschland mehrfach dafür, eine Schande für Deutschland…ähm sorry, natürlich für die BRD. Hier wird mal wieder sichtbar wie sehr die politisch Verantwortlichen an einem Realitätsverlust leiden. Ja, aber vielleicht leiden sie ja garnicht?! RICHTIG!!! Schon die kleinsten Hinterbänkler im Reichs-…ähm Bundestag zahlen aus ihrer Abgeordnetenentschädigung keine Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung und erhalten im Gegenzug auch keine Leistungen aus den gesetzlichen Sozialversicherungen, erwerben allerdings pensionsähnliche Ansprüche. Sie sind diesbezüglich wie Beamte gestellt. Und jetzt mal im Klartext: Ein Bundestagsabgeordneter bezieht 7.668,- € im Monat an sogenannten Diäten (allein das Wort ist schon eine Frechheit) und zusätzlich eine Kostenpauschale 3.868,-€ also zusammen mindestens 11635,- € ohne Reisekostenzuschuss und sonstige Vergünstigungen und er bezahlt keinerlei Sozialabgaben in die Kassen ein, erwirbt aber nach nur 2 Legislaturperioden (8 Jahren) bereits einen Rentenanspruch von immerhin 1682,- € und nach 23 Jahren Tätigkeit bereits einen Rentenanspruch auf 4836,-€. Während ein normaler Arbeitnehmer 45 Jahre arbeiten muss um Abschlagsfrei seine Rente genießen zu können. Vorausgesetzt man kann von genießen sprechen, wenn man bei einem Bruttoverdienst von 1900,-€ nach 45 Arbeitsjahren einen Rentenanspruch von 675,-€ erworben hat! Und warum ist die Rente bei einem normalen Einkommen plötzlich so gering? Ganz einfach weil…. die rot-grünen Sozialvernichter ganze Arbeit geleistet haben, in dem die Schergen von Schröder/Fischer und Co die Rentenformel verhunzten. Früher gab es ca. 67 Prozent vom letzten Nettoeinkommen, dann kam die Schröder/Fischer Clique, sie machten die Rente steuerpflichtig, gingen von der alten Rentenformel weg und kürzten diese auf 40 bzw. 43 Prozent vom letzten Netto bis zum Jahr 2030. So konnten sie einen Teil, des auf diese Weise von den Rentenversicherungsbeitragszahlern veruntreuten Geldes, als Bonuszahlungen an die abführen, welche Riester-Verträge abschlossen. Also wieder einmal eine Umverteilung zu den privaten Versicherern und Versicherten, auf Kosten der Allgemeinheit.
Hier mal zwei reale Beispiele von Panorama für die beginnende Altersarmut:
Versteht mich nicht falsch, ich möchte keinem Bundestagsabgeordneten seine durchaus faire Vergütung wegnehmen, aber da die Bezieher großer Einkommen (nicht nur Politiker, sondern auch Freiberufler, Firmenchefs, Ingenieure, Manager usw. ) einfach nicht in unser umlagefinanziertes Renten und Sozialsystem einzahlen, (wiso auch, die können sich nämlich super billig privat versichern) kann sich jeder, dessen IQ etwas höher als seine Körpertemperatur ist, ausrechnen das unser Rentensystem bei dem weiteren anwachsen der Altenzahlen kollabieren wird! Ich bin stinksauer, weil genau diese Sackgesichter welche am besten abgesichert sind und selbst nichts einzahlen, die Lanze über uns Beitragszahler brechen und uns betrügen wo es nur geht. Ihren gut betuchten Freunden haben Politiker allerdings ein feines Mäuerchen namens Beitragsbemessungsgrenze eingebaut, egal ob 20000,- 50000,- oder 100000,- Euro im Monat, die Sozialabgaben der sehr gut verdienenden steigen nicht über 889,93 € im Monat.(Wenn sie nicht auch privat Versichert sind und garnichts einzahlen) Soviel zum beliebten Politikerspruch : „Starke Schultern müssten mehr tragen…“ Jeder normal und Kleinverdiener muss hingegen 20% von seinem Einkommen bezahlen…Großverdiener brauchen dass, wie wir gesehen haben in Deutschland wohl nicht. Jetzt kommt mir bloß nicht mit dem Argument so eine Ansicht wäre tief Rot-Sozialistisch, denn nur so und mit höheren Löhnen können wir die Löcher im Sozialabgabensystem stopfen. Die Schweiz macht nämlich genau dass, dort werden die Reichen in voller Höhe an den Sozialabgaben beteiligt und glaubt mir, die Schlagzeile „Massenflucht der Reichen aus der Schweiz“, habe ich noch nirgendwo gelesen!
Lasst Euch nicht verarschen!
Liebe Grüße
Euer Micha
Hier noch ein witziger Ausschnitt von Volker Pispers zu diesem Thema, echt gut der Mann!
Quellen:
Arbeiten bis zum Umfallen: wie die Regierung Altersarmut verharmlost und befördert - ARD Monitor
Wikipedia - Rentenniveau
Heydorn.de - Rentenschätzer
Wikipedia - Abgeordnetenentschädigung
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