Dienstag, 29. November 2022

Dieser Tage……Gedanken zum Advent


 Bildquelle: Pexels - Freie Bilder

Dieser Tage war ich einkaufen, einkaufen für meine Familie, meine Liebsten. Als ich durch die Stadt ging fielen mir einige leere Schaufenster auf, es war trotz der erst späten Nachmittagsstunde dunkel in den Verkaufsräumen und als ich näher schritt, sah ich hinter den etwas verstaubten Scheiben jeweils „zu Vermieten“ Schilder – Wieder ein paar Träume gestorben dachte ich noch, denn ich kannte dieses Gefühl der Hilflosigkeit noch recht gut, ich war nämlich selbst mal einer von denen. Jenen kleinen Selbstständigen, die den Kampf nie aufgeben wollten. Den Kampf um Kunden, mit viel Service, Phantasie, Innovation und Leistung – einfach mit Herzblut. Die Kunden kamen, sogar sehr viele und sie wussten mein Angebot zu schätzen, aber letzten Endes langte es doch nicht und ich gab nach über 4 Jahren mein Geschäft auf. Gierige Vermieter, Knebelverträge, Betrug und die Finanzkrise 2008 gaben mir damals den Rest.

Doch heute, heute ist es anders und das sah ich als mein Blick über die Fassaden der umliegenden Häuser strich. Kurz vor dem 1. Advent hab ich noch nie so viele Fenster schmucklos, trist und dunkel erlebt...vielleicht liegt es an den gestiegenen Energiepreisen, dachte ich noch….Hatten wir doch jetzt selbst erst noch 3000 Euro für 2000 Liter Heizöl berappen müssen. Ja und dann war da noch der Brief von den Stadtwerken welche uns kund taten, das sich unser Strompreis verdoppeln würde, von 120 auf 240 Euro im Monat. Ja es waren wohl die Energiepreise.

Als ich dann im Rewe-Markt meiner Wahl ankam sah ich wieder mal einige leere Regale, diesmal war es nicht das Klopapier oder das Mehl, oder Öl, heute waren die Molkerei-Produkt Kühlschränke sehr dünn ausgestattet. Sei es drum, ich zog meinen Einkauf durch, Essen und die anderen üblichen Güter für 4 Personen und 4 Tage. An der Kasse kam dann das Unvermeidliche, nach dem alle Produkte über den Barcodescanner gehuscht waren, spuckte der Rechner der Kasse 168,43 Euro aus. Nun ja, ich war Kummer schließlich gewohnt, obwohl der Lachs dem Seelachs gewichen war und den Kartoffeln diesmal die Fleischbeilage fehlte, da sie als Pellkartoffeln mit Kartoffel-Creme auf dem Tisch landen sollten. Verrückt, vor nicht all zu langer Zeit hätte ein solcher Einkaufs-Preis für einen Festtagseinkauf über die Osterfeiertage für uns alle gereicht.

Ja, früher war alles besser, oder nicht?! Vielleicht trügt mich mein Gedächtnis, aber beim 2006er WM Sommermärchen war alles so leicht und fröhlich. Der Sommer lag endlos vor uns und in meinem frisch renovierten Biergarten trafen sich die Leute zum Public Viewing. Überall waren Deutschlandfahnen ohne den Hauch eines „Nazi-Verdachts“ - die ganze Welt feierte friedlich und freudig König Fußball. Und dass in den weltbesten Stadien, bei deren Bau niemand ums Leben kommen musste. Selbst noch 2008 bei der EM feierten wir nach dem Abpfiff mit den türkischen Fans zusammen in der Dönerbude den deutschen 3:2 Sieg über die Türkei.

Und dieser Tage? Dieser Tage starben hunderte Arbeiter beim Bau völlig unnützer Stadien, mitten in der Wüste von Katar, um dort bei der Wüsten WM den Imperator Fußball zu „feiern“ - selbstverständlich vollkommen CO2 neutral das ganze Event. Und ein Sieg wird nicht mehr miteinander gefeiert, sondern es wird seine Macht demonstriert, wie zum Beispiel nach dem Sieg von Marokko über Belgien. Nach dem Spiel wurden die Niederlande und Belgien durch ihre zugewanderten Gäste aus Nordafrika in ein bürgerkriegsähnliches Schlachtfeld verwandelt. Wahrscheinlich brach sich in dieser sinnlosen Orgie der Zerstörung die Verachtung gegenüber dem Gastgeberland bahn. Kaum auszudenken was geschehen wäre, wenn Marokko verloren hätte, vielleicht sogar gegen unsere Mannschaft. Dieser Tage ist eben alles anders im besten Deutschland aller Zeiten.

Ich wünsche Euch allen einen frohen 1. Advent gehabt zu haben. Ich gehe jetzt jedenfalls raus die Adventsbeleuchtung installieren.


Euer Micha


Zwar nicht wie bei Griswolds aber ganz nett ;o)




Dienstag, 11. Oktober 2022

Nachlese der Nord-Stream Anschläge

Bildquelle: DMaps - Freie Karten, bearbeitet mit Picture it
 

Was für ein Zufall!!! Am 26.09.22 detonierten mehrere hundert Kilo Sprengstoff an den Pipelines Nord-Stream 1+2. Der kollektive Werte-Westen geht von einem staatlichen Akteur aus und verdächtigt reflexartig Russland seine eigene Pipeline geprengt zu haben - Russland gäbe aber damit sein einziges Druckmittel gegen Europa aus der Hand. Wogegen die USA nun fast ganz Europa als neuen LNG Kunden hätten, dem sie ihr überteuertes schmutziges Frackinggas verkaufen können. Außerdem schwächt es somit Europas Konkurenzfähigkeit gegenüber der US Industrie. Fast zeitgleich zu den Anschlägen wurde die Pipeline "Baltic-Pipe" am 27.9 und 28.9 in Betrieb genommen und versorgt jetzt Dänemark und Polen mit Erdgas aus Norwegen, vorher bekamen beide das Gas aus Deutschland via Nord-Steam. Jetzt sitzen Polen und Dänemark am Gashahn. Das ist nun bestimmt ganz schrecklich für die Beiden. 

Ein weiterer Elefant im Raum ist dass die amphibische Spezialeinheit der US Navy überhaupt zur Zeit der Anschläge etwa 10 Seemeilen von Bornholm entfernt operierte und dort auch Ihre Transponder ausschaltete. Quasi die erste Adresse zum Vermienen und zum mienenräumen der USA kutschiert während und nach der Sprengung von Nord-Stream am Tatort umher. Der Verband um die "USS Kearsarge" verlies die Ostsee am 29.09.22. DAS ist natürlich alles vollkommen unverdächtig für unsere Presse und die Ermittler und spielt bei den Pseudoermittlungen unserer Bundesstaatsanwaltschaft natürlich keine Rolle. Obwohl US Präsident Biden noch im Feburar zu Nord-Stream folgendes sagte:„Wir werden dem ein Ende setzen“, ebenso verdächtig war Bidens nächste Antwort auf die anschließende Frage, wie die USA dies schaffen wollen? :„Ich verspreche Ihnen, dass wir in der Lage sein werden, das zu tun“.

Es ist alles nur noch ein Lacher was um uns herum abläuft.

Danke lieber Rechtsstaat das Du so aufmerksam bist! Und danke liebe Bundesmarine das Du unsere kritische Energieinfrastruktur so eindrucksvoll vor Schaden schützt! Danke liebe Nachbarn und Freunde die Ihr ebenfalls nichts gesehen oder gehört haben wollt! Danke lieber großer Bruder USA das Du am Tatort warst um uns zu Beschützen und ebenfalls NIEMAND erwischt hast! Vor lauter Danksagung rinnen mir grad Tränen der Rührung über's Gesicht....genau wie übrigens Polens Ex-Außenminister Radek Sikorski, der in seinem emotionalen Post auf Twitter, direkt nach den Anschlägen, unter Bilder der vom Gas aufgewühlten Ostsee schrieb: „Thank you, USA“.

 

Keine weiteren Fragen Euer Ehren!



Euer Micha


Quellen:

Marinetraffic.com - Position der US Schiffe vor Bornholm

Der Freitag - Anschag auf Pipeline! Wer ist der Täter?




Montag, 3. Oktober 2022

Ostsee verschlingt Europas Energieversorgung

 

 Bildquelle: DMaps - Freie Karten, bearbeitet mit Picture it

In den unergründlichen Tiefen der Ostsee treiben merkwürdige Urkräfte ihr Unwesen. Kräfte die niemand zu erfassen vermag, auch nicht die tapferen Wickinger, die zusammen mit dem schrecklichen Sven seit dem kalten Krieg die Tiefen der Ostsee (nicht nur) vor Bornholm mit Sensoren nur so gepflastert haben, damit ihnen keines der mächtigen „Roten Oktober“ U-Boote des Warschauer Paktes durchschlüpfen konnte. Selbst von Jungfrau Arielle persönlich geschulte Grindwaale wären den hornbewehrten Gesellen aus Skandinavien, die bekanntermaßen immer für eine Idee gut sind, nicht entgangen. Welche unvorstellbare Kraft hat es also (in den boden- und endlosenlosen) Tiefen der Ostsee, unbeobachtet von mindestens 9 großen Nachbarn und dem Übermächtigen Uncle Sam geschafft, gewaltige Beton Fundamente einer Pipeline, von der ein einziges 12 Meter Rohr über 24 Tonnen wiegt, wie ein Lego-Set zu fragmentieren? Fragen über Fragen.

Waren es die Russen? Die quasi nach dem destruktivem Motto verfahren sind: „Ich breche mir jetzt mal den Arm damit ich Montag nicht zur Arbeit brauche und ohne Arbeitsleistung trotzdem Geld bekomme?“ Oder war es Russland tatsächlich so viel Wert den kleinen „deutschen Michel“ zu verunsichern und in Unruhe zu versetzen, das es die gemeinsame 7,4 Milliarden-Investition zerstört hat? Russland hat bestimmt versucht sich selbst und DE ein blaues Auge zu hauen um dann zu sagen das der böse Uncle Sam uns alle verhauen hat. Nach Putins Plan würde der Deutsche Michel  dann bestimmt sofort in Russlands Arme sinken! So oder so ähnlich hören sich westliche „Sicherheits-Experten“ zu Russlands Motiven an und die bekommen dafür Geld - Unglaublich!

Oder war es Uncle Sam? Der damit direkt einen konkurrierenden Energie-Lieferanten und indirekt den Michel als ökonomischen Rivalen ausschalten wollte? Ähnlich eines Dealers der einen anderen Dealer erschießt um an seine Kunden zu kommen um diese in seine absolute Abhängigkeit zu bringen? - Ein Geldregen inklusive! Uncle Sam würde bei gerinstem Risiko nichts von sich selbst zerstören und gewinnt dabei trotzdem alles…..Denkpause…..Vollkommen krude Verschwörungstheorie von Aluhutträgern! Also reden wir erst gar nicht darüber!

Tatsächlich ist es verwunderlich das fast ausschließlich in den US Medien über eine eventuelle US Mitverstrickung medial spekuliert wird. Die Zerlegung der Nord-Stream Pipeline ist dort ein mediales Top-Thema und es wird hitzig über die Urheberschaft der Anschläge diskutiert. Hierzulande hat man eher den Einruck das man den medialen Hund zur Jagt tragen muß. Mehr oder weniger gleichgültig wird vorgetragen was man an Erkenntnissen hat – NICHTS! Hin und wieder mal ein in Richtung Russland Gift und Galle spuckender „Experte“ und das war es dann auch. Gemessen an dem Ereignis und das es uns direkt betrifft ist es merkwürdig still hierzulande!!!

Eines wäre mal sicher, hätte man einen Zahn des russischen Bären an der Pipeline gefunden, ginge zumindest ein Aufschrei durch alle westlichen Medien, ein riesen Fass würde aufgemacht – Der Perfekte Sündenbock wäre geboren! Alle Agenden und noch mehr Sanktionen, gar ein direkter Kriegseintritt gegen Russland wären fast keine Tabus mehr. Was uns wieder zu Wickie und seinen starken Männern bringt. Warum haben die keinen russischen Bären gesehen oder dessen Zahn gefunden? Halver und Sven treten statt dessen verlegen von einem Bein aufs andere und sagen, sie seinen erst vom Knall in Erdbebenstärke wach geworden und da unten ist sooo viel zerstört – da muss wohl Absicht dahinter Stecken. Ohne Witz, bomben Erkenntnis, Jungs! - Ich war in meiner Kindheit allerdings anderes von den starken Männern aus Flake und dem schrecklichen Sven gewohnt.

Jetzt mal ehrlich - Da müssen Spezialschiffe mit Tauchern und hunderten Tonnen Sprengstoff kreuz und quer durch die Hoheitsgewässer der Dänen und Schweden geschippert sein, vielleicht sogar durch die Gewässer der Nato-Staaten Deutschland und Polen und NIEMAND hat das bemerkt?! Was hat die Bundesmarine denn überhaupt zu dem Zeitpunkt gemacht? Karten gespielt? Was für einen Sinn macht eine Multimilliarden-Flotte wenn sie noch nicht mal in der Lage ist solche Aktionen direkt vor der eigenen Haustür zu bemerken und zu verhindern. Ach ja, die müssen ja auch Energie sparen, damit ein Teil der Bundesmarine weiterhin vollkommen sinnfrei im südchinesischen Meer rumkurven kann, um unseren wichtigsten Handelspartner China zu „beeindrucken“. Ganz toll! Noch besser als Deutschland am Hindukusch zu verteidigen!

Es ist eigentlich ganz einfach! Ich weiß das ich nichts weiß! (Das ist übrigens nicht von Scholz, sondern von Sokrates). Und selbst wenn ich etwas wüsste, würde es niemandem Nutzen - Den Nutzen erwirbt nur der jenige an der Tatsache selbst, der diese Tatsache geschaffen hat - also der mit dem stärksten Motiv. Das reine Wissen über die Tatsache oder dessen Urheber wird ohne mächtige Ordnungsmacht nur zur Gefahr für den Wissenden - und so will eigentlich niemand was Wissen. 

Ausführlich erklärt sieht das Dilemma aller Beteiligten wie folgt aus. Wenn Russland es trotz seines schwachen Motives gewesen wäre, müssten sich alle Ostsee-Anrainerstaaten samt Nato kollektives Versagen bescheinigen. Der Vorteil daran wäre allerdings, man hätte die lang herbeigesehnte Berechtigung besagtem Bären das Fell über die Ohren ziehen zu können. Das Problem sind nur weiterhin die atomaren Zähne des Bären! Schippern US oder britische Spezialkommandos durch die Ostsee um nach deren Selbstverständnis zu tun was zu tun ist, würde ohnehin alles und jeder weg schauen oder überschlägt sich hektisch vor anderer Arbeit, nur um da nicht mit rein gezogen zu werden. Denn wer legt sich schon mit den USA an. Und würde von Deutschland trotzdem zufällig ein Beweis für US Urheberschaft gefunden werden, (es soll ja tatsächlich noch den einen oder anderen aufrechten Beamten in DE geben) könnte man fast drauf wetten, das uns lediglich bei einem guten Tag der US Boys, hinter verschlossenen Türen, vielleicht ein neues LNG Terminal von den USA gesponsort würde und die Beweise im Gegenzug beerdigt würden. Mehr Möglichkeiten hat DE nämlich nicht bei den USA. Die US Boys gewinnen und niemand wird sein Wissen darüber preisgeben weil es ihm nichts nützt und alle bleiben Freunde.  

Vor die Kameras zu treten und zu sagen: „Pipelines sprengen unter Freunden, das geht gar nicht!“ Oder gar: „19 arabische rechsnationale Terroristen mit Schlauchboot und Schwimmflossen hätten die Pipeline sabotiert!“ Wäre selbst für deutsche Politiker einen oder zwei Tacken zu viel. Also können wir resümieren das es NIEMAND war den wir kennen (wollen), eventuell noch eine neue nie bisher aufgetretene Kraft aus den unergründlichen Tiefen der Ostsee. Vielleicht die "schlagartige submarine tektonische Expansion" Wissenschaftler können da sehr erfinderisch sein ;o)


Liebe Grüße


zum Einheitstag


Euer Micha

Dienstag, 13. September 2022

Das Woods Lautsprecher-Update ist komplett!

Unsere massiv Eiche-Retro-Lautsprecherbox Wood, deren Holz aus dem Westerwald stammt, bekam nun endlich ihr verdientes Update. (Die Vorgeschichte findet Ihr hier - hier und hier) Die Entwicklung der neuen Weichen zog sich etwas, da unser Haus und die Renovierung unserer Küche, die Vorbereitungen gegen einen kalten Winter und unser Arbeitsleben die letzte Zeit im Vordergrund standen. Aber dennoch ist es vollbracht. Ziel des Upgrades war eine feinere „analoge“ Abstimmung zu erreichen, da die Woods an einigen Verstärkern ziemlich forsch zur Sache gingen, was der eine oder andere Feingeist als zu hart (ein Kollege nannte es damals zu digital) empfinden könnte.

Die im Zentrum der Woods stehende Monacor Weiche DN 200 war ein würdiger Platzhalter für unseren Eigenbau, allerdings war diese Weiche kein Maßanzug, sondern eher ein netter Anzug von der Stange, welcher aber von den Trennfrequenzen und den Bauteilen nicht zu 100 Prozent zum Stil der Box passte. Der Plan in der Theorie war zuerst einmal die Trennfrequenzen besser an die Chassis anzupassen….und das so hochwertig wie möglich. Die Flankensteilheit ist bewusst „nur“ bei 12 dB belassen, da zum einen die Frequenzbereiche dann sanfter in einander übergehen und zum anderen der Platz sonst knapp wird. Mundorf Bauteile brauchen nämlich extrem viel Raum und wir hätten eine 16 oder gar 18 dB Mundorf Weiche niemals in der Box unter bekommen. Jetzt schon wiegt die Weiche weit über 2 Kg. 

Bei den Trennfrequenzen sollten die Chassis besser „bedient“ werden. Stimmen sollten über den Lautsprecher wiedergegeben werden der dafür gebaut wurde, über den Mitteltöner, deshalb verschoben wir die untere Trennfrequenz von 700 Hz runter auf 500 Hz. Somit wird der Tieftöner nicht dazu missbraucht einige tiefere Stimmanteile wiederzugeben - Tieftöner neigen nämlich dazu dieses in ihren oberen Bereichen zu laut zu tun. Die obere Trennfrequenz setzten wir von 3500 auf 5000 Hz hoch um den Hochtöner zu entlasten, damit dieser sich feineren Tönen besser widmen kann. Zum Thema Entlastung trugen beim Mitteltöner MOX Widerstände bei, dabei ging es zwar primär um die Schallpegelanpassung des Mitteltöners an die Hörkurve des menschlichen Gehörs, aber natürlich hat so eine Schallpegeldämpfung auch einen Schutzaspekt. Gesagt, getan, die Umsetzung der neuen Weiche erfolgte mit Bauteilen von Mundorf. Hier ein Foto von Weiche und Schaltbild.



Nach dem die Weichen fertig waren und eingesetzt wurden, fiel mir beim ersten Probehören sofort auf das die Box weniger auf „Show“ machte - Sie war plötzlich erwachsen geworden, viel weniger aggressiv. Jedes Detail wurde zwar immer noch glasklar wiedergegeben, Stimmen oder Geigen schmiegten sich aber seidenweich ins musikalische Gesamtbild. Der Schalldruck der Box ist etwas abgesunken was ich aber als sehr angenehm empfand. Zusammenfassend ausgedrückt war der, ich nenne ihn mal „Klipschfaktor“, der Woods verschwunden – Und das ist gut so! Hier mal die Box beim Einbau der Weiche und nach der Fertigstellung.

 


Jetzt bin ich rund rum zufrieden mit den Woods und mein Kollege auch. Leider verfüge ich noch immer nicht über ein professionelles Aufzeichnungsequipment für Bild und Ton, weshalb wieder mal nur mein Handy die Aufzeichnung übernimmt, und das auch noch zig mal kompremiert, damit es überhaupt hochgeladen wird. Ich denke aber das grundsätzlich die Genauigkeit und Leichtigkeit der Woods zu erahnen sind, obwohl die Aufnahme ziemlich grottig ist – Wir sind jedenfalls begeistert und unser Projekt somit erfolgreich abgeschlossen. Die Woods MK II ist geboren.😎




Liebe Grüße



Euer Micha


Mittwoch, 10. August 2022

Das selbst gemachte Gasproblem in Deutschland - Update!

 

 
                                          Bildquelle - Freie Bilder: rawpixel.com

Es verwundert schon von allen Seiten zu hören wie sehr die Weltwirtschaft von den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine beeinträchtigt werden soll. Wider besseren Wissens suggerieren aber große Nachrichtenagenturen nahezu gebetsmühlenartig diesen Umstand, jene (ich nenne sie mal) Halbinformationen werden dann kritiklos von den TV Nachrichtensendungen und Zeitungen, mit großen Schlagzeilen, zur exklusiven Wahrheit erklärt. Hintergründe – Fehlanzeige!

Deshalb werde ich nun einige Hintergründe zum Gasstreit liefern, welche bewusst oder unbewusst kaum öffentlich thematisiert werden.

Das Thema Nord-Stream und „Gasknappheit“ bewegt, oder besser gesagt lähmt, ganz Deutschland, vor allem die jenigen die bald Dank Habecks Gasumlage ihre Gasabschläge nicht mehr bezahlen können. Zuerst einmal folgendes: Gas ist im ÜBERFLUSS vorhanden! Beteiligte deutsche Gasgroßversorger bekommen via Nord-Stream 1 exklusiv russisches Gas zu Top-Preisen weit unter Weltmarkt Niveau, nur liefert Russland nicht genug Gas und das hat einen Grund - Wartung. Außerdem exportiert Deutschland jede Menge Gas was den Engpass zusätzlich befeuert - dazu am Ende mehr. 

In die Nord-Stream Verträge wurden die international üblichen „Take or pay“ Klauseln aufgenommen. Das heißt, das beteiligte deutsche Gasversorger Nord-Stream-Gas zahlen müssen, ob sie Gas davon abnehmen oder nicht – Irgendein Vorteil muß der Lieferant ja schon haben, wenn er sein Gas zu Schleuderpreisen abgeben muß. Also ist Gas sparen um „Putins Krieg“ abzuwürgen, übrigens ein Argument was ich an jeder Ecke zu hören bekomme, vollkommener Nonsens! Wir bezahlen so oder so und Gazprom verkauft eben jenes Gas welches wir nicht abnehmen an anderer Stelle weitaus teurer. „Putin“ würde also mit einem Gasabnahmestop (Embargo) unsererseits doppelt und dreifach verdienen. An dieser Stelle kommt jetzt die Behauptung ins Spiel das „Putin“ uns mit Liefermengenbegrenzung durch vorgeschobene „Höhere Gewalt“ (Reparatur und Wartung der Pipeline) erpressen würde - Auch diese Behauptung stimmt nur zum Teil. Sicherlich wird der eine oder andere in Russland mit Schadenfreude registriert haben, das wir uns selbst aus ideologisch- politischen Gründen in eine vertragliche Gas-Sackgasse gebracht haben, und sich nicht gereade beeilen mit der Wartung der Anlage. Aber Hand aufs Herz, wer würde nicht dem Reiz erliegen, einem dummen Nachbarn der obendrein noch unfreundlich ist, ein wenig zappeln zu lassen, zumal er selbst Schuld ist an seinem Dilemma?!

Nicht zuletzt aus Gründen der Redundanz wurde die Nord-Stream Pipeline Anlage mit je zwei Strängen gebaut, sodass Wartungen und Reparaturen an einer Pipeline keine Gasfördermengenbeschränkung zur Folge hätten. Nord-Stream 2 wäre also jetzt in der Lage die fehlende Gasmenge, welche durch die Wartung von Nord-Stream 1 entstanden ist zu liefern – Ja, wenn die USA und einige Neider nicht wären. Denn es ist hauptsächlich dem Druck der USA und der Unfähigkeit (der vom grünen Zeitgeist unterwanderten) deutschen Politik geschuldet das Nord-Stream 2 nicht in Betrieb ging, obwohl die Pipeline schon fertig ist. Andere Ostsee Anlieger-Staaten schauten neidisch auf das Projekt, weil sie bei der Nord-Stream Lösung keine Transitgebühren kassieren konnten und verkauften scheinheilig ihre eigene Gier als Sorge um die Sicherheit der europäischen Gasversorgung. Als dann noch der Angriff auf die Ukraine erfolgte war der willkommene Anlass zur Verweigerung der Zulassung gegeben. Durch die daraus entstandene vertragswidrige Nichtinbetriebnahme der zweiten Nord-Stream Trasse hat man es der russischen Seite einfach gemacht, sich vertraglich korrekt (aber in Winkeladvokaten-Art), auf „höhere Gewalt“ durch Reparatur und Wartung von Nord-Stream 1 zu berufen. Hier nun schließt sich der Übergang zum Streit um die so genannte „Siemens-Turbine“ an, die eigentlich eine Rolls-Royce Turbine ist und deshalb, dank der Globalisierung, in Kanada gewartet wurde und nicht in Deutschland oder England. Tatsächlich unterlag die Wartung und Rückführung besagter Turbine den eigenen westlichen Sanktionen gegen Russland und bedurfte deshalb einer zeitraubenden Sondergenehmigung, welche fieberhaft vom Westen erarbeitet werden musste, ein klassisches Eigentor, bei dem sich „der Russe“ mit Sicherheit vor lachen auf die Schenkel geklopft hat. Gazprom wird nämlich nur nicht bezahlt wenn ein Eigenverschulden festzustellen ist, aber dieser Tatbestand liegt hier offensichtlich nicht vor.

Nun zu einigen kleinen technischen Details der Nord-Stream Anlage. Wie bereits gesagt besteht Nord-Stream aus zwei Pipelines mit insgesamt 4 Röhren, welche jeweils mit mehreren Rolls Royce Trent Turbinen pro Verdichtungseinrichtung betrieben werden müssen um den nötigen Druck aufzubauen. Sollte eine oder mehrere Turbinen ausfallen, so müssten die anderen Triebwerke (um diesen Druck aufrecht zu erhalten) entsprechend länger im ungünstigen Hochlastbereich arbeiten - Die Folge wäre ein höherer Verschleiß und noch mehr Wartungen sowie Ausfälle. Um die anderen Turbinen nicht zu gefährden hat Gazprom die Förderleistung reduziert, ob die Reduzierung so groß hätte ausfallen müssen sei mal dahingestellt, vertragsgerecht ist sie. Immerhin hat Gazprom die Lieferung nach der Wartung wieder hochgefahren und wird den deutschen Konzernen keinen Grund für einen Zahlungsstop liefern!

Ihr seht also, das ganze Bild hat immer zwei Seiten. Gerechtfertigt oder nicht, sind wir mit unserem Verhalten Russland gegenüber in jedem Fall unfreundlich, was sich in Lieferung von angriffsfähigen Waffen an einen russischen Kriegsgegner und Sanktionen gegen Russland manifestiert. Auch kommen wir unseren Verpflichtungen Russlands gegenüber nicht nach, was die Zertifizierung und Inbetriebnahme von Nord-Stream 2 angeht und wundern uns nun, das Gazprom daraufhin seinerseits spitzfindig in der Auslegung von bestehenden Verträgen zu Deutschlands Nachteil ist. Nicht Euer Ernst jetzt, oder?! Besonders blöd dabei ist, das wir uns auch noch im Vorfeld dumm angestellt haben und Gazprom alle nötigen Argumente liefern dies auch noch vertragskonform zu tun. Anstatt vertragsgemäß Nord-Stream 2 in Betrieb zu nehmen und so „Russland“ keine Begründung für Gasmengenbegrenzungen (wegen Wartung an Trasse 1) zu bieten, gefallen sich unsere Polit-Strategen darin, mit der Gasumlage Verbraucher dazu zu nötigen Konzerne wie den Gas-Konzern Uniper zu retten. Solche Konzerne haben Jahrzehnte lang gutes Geld an den deutschen Verbrauchern verdient und jetzt heulen sie rum weil sie höhere Gas-Kosten haben (sie bekommen ja weniger Gas aus Russland zu Schleuderpreisen) weil sie nun Gas zu regulären Preisen am Weltmarkt zukaufen mussten. Sowas nennt man Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten. Oder anders gesagt, die Gasumlage aus dem Habeckschen Paralleluniversum, ist das vom Verbraucher bezahlte Schweigegeld für die in Deutschland tätige Gaswirtschaft, damit diese nicht lautstark fordert Nord-Stream 2 zu öffnen. DAS ist die wirkliche Erpressung und einer der Hauptpreistreiber der hausgemachten „Inflation“ in DE, denn verdammt viel hängt hierzulande am Gas!!! Es ist Zeit! Entweder unterlassen wir den Export von Gas  (was 30 Prozent mehr bringen würde - siehe hier) oder öffnen Nord-Stream 2 und einigen wir uns wie vernünftige Menschen mit Russland. Andererseits droht nach Bundesnetzagentur der Blackout!!!!! (siehe hier)

P.S.: Polen wurde übrigens der russische Gashahn zugedreht, weil Polen sich geweigert hat russisches Gas in Rubel zu bezahlen, was Deutschland im übrigen tut. Und da Deutschland ja als Menschenfreund bekannt ist verkauft es unser günstiges Nord-Stream Gas an Polen weiter. Polen ist aber nicht der einzige Abnehmer von deutschem Gas, denn auch die Schweiz und die Tschechische Republik hängen direkt von den deutschen Gasexporten ab, während sich die Verantwortlichen in den Medien darüber wundern warum unsere Gasspeicher nicht voll werden und man unsern Verbrauchern rät man müsse halt kürzer duschen. Das ist keine Satire, sondern „ernsthafte“ Politik im heutigen Deutschland.



Liebe Grüße Euer Micha


Quellen:

MDR - Deutscher Gasexportstopp brächte uns 30 Prozent mehr Gas

Siemens - Siemens erwirbt Gasturbinen-Sektor von Rolls Royce

Focus - Putin hält mit Turbine Deutschlands Schicksal in der Hand

Spiegel - Russland hat Gaslieferungen wieder aufgenommen

Die Zeit - Uniper Rettung wird richtig teuer für den Verbraucher

Berliner Zeitung - Steuerzahler soll Uniper retten und doppelt zahlen

RND - Nordstream 2 Zertifizierungsstop durch Netzagentur - Wer bei einem Aus verliert

Fundscene - Rolls Royce Turbine STG-A65 spielt zentrale Rolle im Gassteit

Samstag, 16. Juli 2022

James Webb‘s erste richtige Fotos – WOW!

 

 

                     Bildquelle: Eigenes Mondfoto mit Webb (Fotomontage)

Zwischen Kriegen und selbst gemachter Rohstoffknappheit, gibt es doch hin und wieder einmal Dinge die die Menschheit richtig gemacht hat, auch wenn diese immer weniger werden. Die Rede ist vom Bau und Start des James Webb Teleskopes (ich berichtete ausführlich hier und hier). Nach dem das Webb sich wie ein kosmischer Schmetterling im All entfalte und die Ingenieure alle Schwierigkeiten meisterten, es Monate lang ausgerichtet wurde, ja sogar von kleinst Meteoren getroffen wurde, liefert es endlich die Bilder für die es gebaut wurde – Großartige Bilder! Schon das Testbild des Two Mass Sternes (siehe unten) ließ erahnen welche Qualitätsrevolution auf uns zu kommt, denn selbst dieses Testbild übertraf alles bis heute in der astronomischen Bildgebung erreichte. Nicht der imposante Two Mass selbst war beim Testbild so wichtig, sondern die unscheinbaren Galaxien im Hintergrund.

                                                 Bildquelle: NASA

Nach der vollständigen Kalibrierung der Infrarotgeräte überließ die NASA in der Nacht zum Dienstag, anscheinend in einem Anfall von Patriotismus, US-Präsident Joe Biden die Veröffentlichung der ersten Bilder dieses technischen Wunderwerkes. Beginnen möchte ich mit dem ersten richtigen Deepfield Bild des Webbs. (siehe unten) Dieses Bild zeigt tausende von Galaxien des SMACS 0723 Clusters, welcher im mittleren etwa 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Das Licht welches das JWST aktuell aufgefangen hat, wurde also ausgestrahlt als unsere Erde entstand….kaum vorstellbar! Die Aufnahme wurde von der „Near-Infrared Camera“ (NIRCam) etwa 12 Stunden lang belichtet. Die darauf sichtbaren Verformungen beruhen auf einem Linseneffekt den die Schwerkraft auf das vorbeiziehende Licht dieses Clusters ausübt, diese Schwerkräfte werden von Galaxienhaufen erzeugt die zwischen uns und dem anvisierten Cluster liegen. 

 

                                                  Bildquelle: NASA

Ein weiteres Galaxienbild welches mich beeindruckt hat ist „der Tanz der fünf Galaxien“ dessen Originalname das „Stephans Quintett“ oder aber NGC 7331 ist. Hier treiben 5 Galaxien umeinander welche von Ihrer Schwerkraft zusammengehalten werden. Das Schicksal dieser Galaxien wird die Verschmelzung zu einer einzigen Supergalaxie sein, ähnlich der anstehenden Kollision unserer Michstraße mit der Andromeda Galaxie. Das „Stephans Quintett“ liegt in etwa 270 Millionen Lichtjahren Entfernung. (Bild unten)

                                                 Bildquelle: NASA

Kommen wir nun zum optisch spektakulärsten Foto wie ich finde. Hier wird die Detailgenauigleit des James Webb deutlich. Der Carinanebel befindet sich in unserer Heimat der Milchstraße und ist etwa 7600 Lichtjahre von uns entfernt - Sein Durchmesser erstreckt sich über etwa 200 bis 300 Lichtjahre. Dieser Nebel ist ein Sternenentstehungsgebiet, denn aus dem umgebenden Gasnebel entstehen viele neue Sterne, in einem ähnlichen Umfeld entstand übrigens auch einst unsere Sonne. Das Licht der jungen Sterne bringt dann das Gas des Nebels zum leuchten. Über zwölf Sterne im Carinanebel sind Riesensterne von der 50-100 fachen Masse unserer Sonne. Besonders intensiv kann hier nahezu jedes Detail der Gaswolken scharf und kontrastreich bewundert werden. (Siehe Bild unten)

                                                  Bildquelle: NASA

Aber das Webb hat noch andere Aufgaben als wunderschöne Bilder zu liefern, denn es soll nicht nur bis nahe an den Urknall heran schauen können, sondern auch nach Planeten suchen können die eventuell in der Lage sind Leben hervorzubringen. Im ersten Test schaute das JWST auf den Exoplaneten Wasp 96b, bei dem es sich um einen Planeten handelt auf dem Wasser vermutet wird – Er ist gut 1200 Lichtjahre von der Erde entfernt. Leider kann dort Wasser nicht flüssig existieren, denn Wasp ist ein Gasriese der ziemlich nahe sein Mutterstern umkreist und deswegen ziemlich heiß ist. Jetzt hat man es gewissermaßen schwarz auf weiss, denn auf dem Spektrum von WASP 96b, welches das James Webb lieferte, ist die klare Signatur von Wasser, zusammen mit Hinweisen auf Dunst und Wolken zu erkennen.


Das James Webb Teleskop (kurz JWST) ist das schärfste Auge welches die Menschheit jemals im All hatte, es ist dank der ESA Techniker und Ingenieure derart energiesparend unterwegs gewesen und um den Lagrangepunkt eingeschwenkt, das es uns noch etwa 20 Jahre lang (anstatt der erwarteten 10 Jahre) mit spektakulärsten Bildern und Erkenntnissen versorgen kann. Es wird uns Menschen zeigen wozu wir mit Zusammenarbeit in der Lage sind. Ich glaube das dies die wichtigste Aufgabe des JWST ist, nämlich uns als Menschen zur Zusammenarbeit zu bewegen!


Liebe Grüße


Euer Micha

 

 

Quellen:

 

 Nasa.gov - James Webb - First images

NZZ - Fünf Bilder welche die Wissenschaftler zum weinen brachten

MDR Wissen - Faszinierende Fotos des James Webb

 

 


Donnerstag, 26. Mai 2022

Wisst ihr eigentlich noch was eine einzige Atombombe anrichtet?


                                                        Lizenzfreie Bildquelle: Pixabay

Wenn man grüne-, rote- und schwarze Polit- und Militärstrategen so reden hört, beschleicht einen so langsam das Gefühl der Realitätsverweigerung dieser „Mitmenschen“. Ich meine besonders Herrn Habeck der seiner eigenen Aussage nach „keine Angst vor einem Weltkrieg hat“, da Deutschland ja keine Kriegspartei sei. Das stimmt trotz unserer Waffenlieferungen an die Ukraine nur so lange, bis Ukrainer nicht an diesen Waffen ausgebildet werden! Das sieht auch der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages in seinem Gutachten so: 

"Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.“ 

Das ist im Augenblick aber explizit der Fall, denn meines Wissens nach werden ukrainische Soldaten an deutschen Waffensystemen wie der Haubitze 2000 ausgebildet (siehe hier).

Diese Tatsache könnte uns also doch zur Kriegspartei machen, besonders vor dem Hintergrund, das Deutschland im 2. Weltkrieg über 20 Millionen tote Russen auf sein Gewissen geladen hat und Putin seinen großen Bruder und seine Oma durch die Belagerung der Wehrmacht vor Leningrad (heute St. Petersburg) nie kennenlernen durfte. Da kann einem „Irren im Kremel“ vielleicht schon mal der Zeigefinger jucken. Bei so einer Vorgeschichte wäre ich also eher ein vorsichtiger Diplomat und würde Putin keinen Grund für einen Präventivschlag liefern. Aber statt „Schaden vom deutschen Volke abzuwenden“ gefallen sich unsere Politdrsteller darin, gleich eines Yorkshire-Terriers einen Pitbull anbellen zu wollen. Ganz unabhängig von diesem Gekläffe und dessen Auswirkungen wollte ich eigentlich nur mal unsere Entscheidungsträger daran erinnern was eine einzige Atomwaffe in Deutschland anrichten könnte.

Kommen wir also zu den Auswirkungen einer fiktiven Detonation einer Atom- bzw. Wasserstoffwaffe über Deutschland. Als Angriffsziel wähle ich die erfundene deutsche Stadt Assel in der Mitte des Landes. Assel hat ca. 200.000 Einwohner und die Detonation fände genau über dem Zentrum der Innenstadt statt. Als Äquevalent zum russischen Sprengkopf, den ich nicht kenne, wähle ich den „Dampfhammer“ Nuklear Sprengkopf der US-Streitkräfte B 83, mit einer Maximalsprengkraft von 1,2 Megatonnen. Die Russen haben genug vergleichbares und auch stärkeres in ihrem Arsenal. Nehmen wir also an, in diesem Augenblick detoniert eine Nuklearwaffe in der Stärke von 1.200.000 Tonnen TNT über Assel.

Etwa nach einer Millisekunde entwickelt sich eine Plasmakugel von mehreren 10 Millionen Grad, die einsetzende Gammastrahlung verstärkt diesen Effekt. Dieser Plasma Ball erreicht einen Durchmesser von mehr als 2 Kilometern, wir nennen ihn Zone 1, in genanntem Umkeis zerfällt in Sekundenbruchteilen ALLES in seine atomaren Bestandteile. Bis in etwa 15 Km Entfernung von Punkt Null (so nennen wir mal die Einschlagsstelle) befindet sich die Zone 2, hier wird in den ersten Sekunden, durch die thermische Strahlung, welche sich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, alles in Brand gesetzt: Häuser, Bäume, Menschen, Tiere und so weiter. Menschen und Tiere laufen dort brennend durch die Gegend und nahezu jedes Haus, ausgenommen Betonbauten, sowie jeder Baum stehen in Flammen oder stürzen ein. Aber auch Betongebäude werden in diesem Umkreis zerstört, denn die Druckwelle welche sich mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet, fegt wenig später die Glasfassaden der Hochhäuser und viele andere Häuser davon und trifft nur wenige Sekunden bis Minuten nach dem thermischen Ereignis die Überlebenden in Zone zwei. Alles überlebende unter freiem Himmel wird nun getötet: Zerschmettert, die Körper zerrissen, die Lungen zerplatzen, es überlebt NIEMAND der nicht in einem Keller oder Bunker ist! Von den Betonbauten bleiben nur graue Skelette übrig. 

 

Die Feuer und die eintreffende Druckwelle lösen einen zusätzlichen Feuersturm in Zone 2 aus der an ein Höllenfeuer denken lässt. In Zone 1 derweil kühlt die Plasma-Kugel ab und die aufsteigenden Wasser- und Schuttdämpfe bilden den charakteristischen Atompilz. In Zone 3 breitet sich, je nach den geografischen Begebenheiten der thermische Schock und die Druckwelle in abgeschwächter Form weiter aus. Bis zu 25 Kilometer weit von Punkt Null entfernt zerbersten aber immer noch Glasscheiben, Trommelfelle platzen, Menschen erblinden oder erleiden Verbrennungen 2. bis 3. Grades – viele Häuser und fast jeder Baum brennt. Die direkte radioaktive Strahlung der Detonation tötet so gut wie niemanden in Zone 1-2, da alle an der Oberfläche sowieso bereits tot sind. Allerdings wird die radioaktive Strahlung als Fallout je nach Windrichtung zeitlich verzögert auf jene Überlebende der Explosion niedergehen, welche aus ihren Kellern (von Zone 1 - 3) kommen oder sogar jene ereilen, die hunderte von Kilometern nichtsahnend zur Arbeit fahren wollen, oder von dort nach Hause.

Da Assel in einem dicht bewaldeten Gebiet errichtet wurde, werden weite Teile der umliegenden Wälder bis in 50 Km in Entfernung vom Einschlagspunkt brennen, (Zone 4) dieser Umstand wird es den Rettungskräften fast unmöglich machen in das Einschlagsgebiet (Zone 1-3) vorzudringen um überlebende und Schwerstverletzte versorgen zu können, ganz abgesehen von der aufkommenden Strahlung. Jene Strahlung wird immer wieder, durch Teilchen, welche mittels lodernder Flammen, Rauch, heißer Luft und Wasserdampf in die oberen Schichten der Atmosphäre gelangen, von dort auf die Menschen herabregnen...bei dem oft vorherrschenden Wind aus westlicher Richtung in der Region Assel bis beispielsweise nach Treibzig in 200 Km Entfernung und weiter. Die Folgen für hunderttausende von zusätzlichen Strahlenopfern zwischen Assel und Treibzig wären: Strahlenkrankheit, Krebs und/oder Tod!

Durch den sich über Wochen oder Monate verdunkelnden Himmel wird es zu Ernteausfällen und Hunger in den angrenzenden Regionen kommen. Zusätzlich wird die Wirtschaft und die elektronische Infrastruktur in Deutschland einen zusätzlichen Schlag durch den partiellen Ausfall von Strom, Internet und von anderen essenziellen Versorgungsgütern erleiden – Grund dafür wäre der EMP (elektromagnetische Strahlungsimpuls) der in weitem Umfeld der Detonation (Dieser ist abhängig von der Detonationshöhe der Bombe) jedwede Elektronik zerstören würde. Es wäre also auch die Bereitstellung von Trinkwasser stark beeinträchtigt. Die Todesopfer, einschließlich der des Fallouts und der der anschließenden Unruhen und der Mangelversorgung würden mittelfristig 1 Millionen weit übersteigen. All das würde die Gesellschaft in Deutschland nicht aushalten können, es würde zu Anarchie und Chaos kommen. Das wäre wahrscheinlich das Ende der Bundesrepublik Deutschland, obwohl es sich nur um eine einzige Bombe handeln würde, welche in einer strategisch unbedeutenden Stadt explodierte. Sollte so ein Angriff auf das Ruhrgebiet oder auf den Atomwaffen-Fliegerhorst Büchel in der Pfalz geschehen, wären die Auswirkungen etwa 10 fach stärker!!!

Also Herr Habeck, auch wenn sie nichts mit Deutschland anfangen können, wie sie selbst sagen - Ich kann es! Und auch wenn Sie keine Angst vor einem Atomkrieg haben - Ich hab sie! Nicht zuletzt deshalb, weil ich Menschen hier kenne die mich lieben und die ich liebe! Aber vielleicht sieht das ja bei Ihnen anders aus…..



Besten Gruß zum Vatertag


vom Micha

 

Quellen


Was wir über Atomwaffen wissen sollten - Quarks.de

Feuer frei und weg! Wie Ukrainer an deutschen Waffen ausgebildet werden - RND

Deutschland schon Kriegspartei? - Augsburger Allgemeine 

Angst vor dem 3 Weltkrieg habe ich nicht! Robert Habeck - Welt 

 

Samstag, 19. März 2022

Ein neues Geschäftsfeld

Im Zeichen steigender Rohstoffpreise und -Knappheit bin ich unter die "Dealer" gegangen um meine Familie durchzubringen. Viel Spaß beim Video!!!😉

 



Das Video wurde durch mich angefertigt und nur ich bin darauf zu sehen, somit verletze ich keine Rechte dritter. Die im Video gezeigte Waffe ist eine Schreckschusspistole, sie hat eine PTB Nummer, befindet sich mit mir auf unserem Privatgrund und wird ausschließlich hier "getragen", weshalb kein kleiner Waffenschein nötig ist. Das gezeigte Messer ist ein Messer für Sporttaucher, welches ich nur bei meinen Tauchgängen als OWD benutze. Die gespielte Musik ist vom Tubekanal "Mukke mit Hertz" und somit urheberrechtsfrei! Im Originalton hatte ich "Gangsters Paradise" benutzt, was natürlich viel cooler rüber kommt, aber man muß halt Abstriche machen wenn man im besten Deutschland aller Zeiten nicht für nen Jux verknackt werden will. Verstehen Sie Spaß war gestern! Also alles legal!



Liebe Grüße und ein schönes WE


Euer Micha

Samstag, 5. März 2022

Hilfe wo sie gebraucht wird! Eine humanitäre Aktion.

Das erste Opfer des Krieges ist bekanntlich die Wahrheit, allerdings sind die wirklichen Kriegsopfer diejenigen die am wenigsten dafür können. Einfache Menschen wie Du und Ich wollen keinen Krieg, es sind immer die Führer die Menschen in den Krieg schicken, sie selber verstecken sich.

Frauen und Kinder können sich nur in Sicherheit bringen und das tun sie gerade im Ukraine-Krieg zu Hunderttausenden, die meisten in Richtung Polen. Männer sind kaum darunter, da diese zum Kriegsdienst im Lande gehalten werden.

Meinen letzten Artikel schloss ich mit den Gedanken an die geflohenen ab, welche alles zurück lassen müssen. Wichtig für mich war dabei, das diese "Floskel" keine bleiben sollte. Während ich also noch überlegte wie ich diesen Menschen Hilfe zukommen lassen könnte, ging am Montag eine WhatsApp Nachricht bei mir ein. Eine Arbeitskollegin hatte mit Ihrem Mann eine Sammlung für die Kriegsopfer organisiert, Volltreffer!

Über WhatsApp Gruppen sowie das Schwarze Brett unserer Firma und Mundpropaganda verbreiteten wir die Bitte um Hilfespenden – Jeder gab was er konnte. Wasser und andere Getränke, Konserven, Babynahrung, Hygieneartikel, Decken, Schals usw. um so erfreulicher war das alle Spenden von hoher Qualität waren und die Organisatoren um meine Kollegin sehr organisiert vorgingen. Leider hatten wir nur von Montag bis Mittwoch Zeit, sonst wäre zumindest bei mir noch ein dritter Kofferraum voll Spenden dazu gekommen. Ein Arbeitskollege sammelte nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei seinen Nachbarn sowie bei seinen Kameraden der freiwilligen Feuerwehr und brachte gleich hängerweise Hilfsmaterial. Es wurde soviel in unserer Firma gesammelt, das die Organisatoren zwei mal anrücken mussten und dennoch nicht alles mitbekamen. Der Rest wurde von einer anderen Hilfeorganisation abgeholt, welche auch ukrainischen Flüchtlingen in Polen Hilfe zukommen lässt. Hier ein paar Bilder von unserer Firmen-Aktion.

                                         Hier einer meiner Kofferräume ;o)

 

                                         Hier ein Hänger meines Kollegen 

 

                    Hier das Ergebnis von Tag 1 bei der Abholung, noch unsortiert.
 

                         Hier das Sammelergebnis in unserer Firma von 2 Tag


Alle Spenden, auch aus dem anderen Umfeld von Werl und Unna wurden in eine Schützenhalle nach Werl gebracht, wo auch bereits von den dortigen Anwohnern gesammelt wurde. (Bild unten) Von der Halle aus wurde professionell, aufgeteilt in Lebensmittel, Babynahrung, Hygieneartikel, Kleidung usw. und die jeweiligen sortierten Spenden in einen Konvoi aus PKW mit Hängern und Sprintern geladen. Bilder unten. Auf LKWs wurde übrigens verzichtet, da auf polnischer Seite die Entlade-Infrastruktur dafür nicht vorhanden ist und so auch spezieller sortiert werden konnte, auch das befahren von Umleitungen (da es riesige Staus in der Richtung polnisch/ukrainischen Grenze gibt) ist mit kleineren Fahrzeugen besser zu bewältigen.

                                                 Sammelstelle in Werl

                                                  Konvoi unterwegs in DE
                                               Konvoi unterwegs in DE

                                              Konvoi fast am Ziel in PL

Eine großartige humanitäre Aktion die den Opfern über die erste schwere Zeit hilft und vollkommen unpolitisch durchgeführt wurde. Auch wurde lückenlos dokumentiert über Verlauf und Ankunft! Ich habe mich auch deshalb bemüht die Bilder heraus zu suchen auf denen keine Nummernschilder, Namen oder Gesichter zu sehen sind um die Persönlichkeitsrechte der vielen Mitwirkenden zu wahren. Leider gibt es auch viele unsägliche Menschen da draußen die ideologisch der einen oder anderen Kriegsparteiseite fanatisch angehören und nicht in der Lage sind zu differenzieren das es bei solchen Aktionen NUR und ausschließlich um Hilfe an Normalbürgern wie uns selbst geht!


Danke an alle Beteiligten!


Liebe Grüße



Euer


Micha


Samstag, 26. Februar 2022

Fürst Wlad der Schreckliche? Der Versuch einer Analyse.

Da ist er, die Reinkarnation des Bösen aus westlicher Sicht, Fürst Wlad der Schreckliche! Ich kann aber nicht anders als allen nochmals vor Augen zu führen das der Westen jetzt die Früchte erntet die er lange Zeit gesät hat. Nichts in der Politik geschieht zufällig und niemand ist der allein Schuldige! Es ist immer ein Aufschaukeln von Aktion und Reaktion und da unsere Leitmedien ständig nur die westliche Sicht der Geschehnisse propagieren, möchte ich ein paar, sicherlich rhetorische aber fundierte "Fragen" stellen, welche oft von den Hauptmedien unterschlagen werden. Danach werde ich neutral versuchen Putins Gründe für sein Handeln zu analysieren.

Wer ist mit Nato-Basen immer näher an Russland gerückt und wirft dem eingekreisten dann noch zynisch vor er hätte keine schriftlichen Garantien der Nato gegen die Osterweiterung erhalten? 

Warum verfolgen die USA und NATO eine immer expansivere Politik gegen Russland? 

Wenn das nicht stimmt, wie von selbsternannten "Fakten-Checkern" immer behauptet wird, warum sagt es der Kenner der Ost/West-Politik überhaupt, nämlich kein geringerer als Michail Gorbatschow?  Leider gibt es nur das Interview von Gorbatschow diesbezüglich auf RT, (siehe hier) nichtsdestotrotz spricht dort der Ex Präsident der Sowjetunion und der sollte es wissen. Das gleiche Interview hatte Gorbatschow vorher im berühmten Time-Magazin gegeben....leider ist dieses Video nirgends mehr zu finden! Es belegt das Gorbatschow Russland vom Westen bedrängt sieht. ER war dabei und ist ZEITZEUGE...was braucht es mehr?! Okay, hier noch der damalige Ausspruch bzw. das Versprechen des US Außenministers James Baker, zum Einfrieren der Nato-Osterweiterung sprach er den berümten Satz: "Not one inch!" - nachzulesen in diesem Artikel (siehe hier - kleine Zeitung) Die Sätze Bakers sind historisch unbestritten! Darauf sagte Gorbatschow damals "Schön darüber sollten wir reden!" Äääätsch und doch habt ihr "dummen" Russen nichts schriftliches - So arbeitet der Westen!

Wer lehnte die ganzen Jahre bis zuletzt rechtlich verbindliche Sicherheitsgarantien für Russland ab (siehe hier Süddeutsche und hier NTV) und stationierte in jedem neuen Nato Land Raketen an Russlands Grenze?(siehe hier Die Presse)

Wer hat den demokratisch gewählten Präsidenten der Ukraine Janukowitch mit Waffengewalt aus dem Amt geputscht und rechtsgerichtete „Demonstranten“ (die später sogar Teil der Regierung wurden) mit 5 Milliarden US Dollar bewaffnet damit sie die Drecksarbeit des Maidan-Umsturzes übernehmen? Ja, ja, angeblich seien die 5 Milliarden laut Victoria Nuland für "humanitäre Zwecke" ausgegeben worden...wer's glaubt. Immerhin hat Obama (siehe hier - Ostseezeitung) die Durchführung des Umsturzes mit US Unterstützung 2014 zugegeben, damit ist diese Diskussion wohl beendet!

Genau diese rechten ukrainischen Batallione wie Asow und Swoboda, (Siehe unten) welche sogar Hitlers Geburtstag feiern und Nazisymbole tragen, waren der Grund für die abtrünnigen Russen im Osten der Ukraine sich unabhängig zu machen. Solchen Leuten wollte Putin auch nicht die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim samt deren Atomwaffenkontingent überlassen, dafür sollten wir ihm dankbar sein!

                                          Rechte ukrainische Putschisten


                     UPA Kräfte (nach EU Neusprech: Friedliche Demonstanten)


     Mit Waffen und Material durch den Westen ausgerüstete Putschisten 

Wer beliefert die Ukraine ständig mit Waffen und ermutigt diese das Minsker Abkommen von 2014 ständig mit Füßen zu treten?(Siehe hier - Focus) (Siehe hier - Waffenex- und Importe der Ukraine)(siehe hier NZZ)

Putin hat sich fast 8 Jahre lang geweigert die Volksrepubliken Donezk und Luhansk anzuerkennen, damit hat er sich stets korrekt verhalten und somit das Budapester Memorandum und das Minsker Abkommen eingehalten, während Kiew immer schön in Wohngebiete der Republiken feuern ließ und fast täglich von der Rückeroberung der Gebiete sprach. (siehe hier - Junge Welt) Irgendwann schien nun das Maß für Putin wohl voll. Ich hätte allerdings nur damit gerechnet, das er die abtrünnigen Gebiete Donezk und Luhansk anerkennt und Befriedungseinheiten dorthin sendet, damit der Beschuss durch die Ukraine im Donbass endlich endet, aber eine derartig große Millitäraktion wie sie z.Zt. durch Russland durchgeführt wird, hat mich wirklich überrascht und bestürzt.

Nun zur Analyse:

Ich halte Putin eigentlich nicht für einen blutrünstigen Berserker sondern eher für einen strategischen Schachspieler, aber warum überspringt er plötzlich ein bis zwei Eskalationsstufen? Warum führt er einen scheinbar verrückten strategischen Enthauptungsschlag gegen die gesamte Ukraine? Warum droht er dem Westen so vehement, sogar militärisch, sich einzumischen? Die Antwort könnte in der nuklearen Option liegen…

Kiew liebäugelt schon lange mit der Nato-Mitgliedschaft und machte auch in der Vergangenheit kein Hehl aus seiner Absicht sich nötigenfalls selbst Atomwaffen zu seinem „Schutz“ zu besorgen. Auch die eigene Herstellung von Atomwaffen wurde in der Ukraine thematisiert, da man noch über die technischen Einrichtungen und das Know-how aus der Zeit der Sowjetunion verfüge. So sprach 2021 der ukrainische Botschafter in Berlin Andrej Melnik davon sich nuklear bewaffnen zu wollen wenn die Nato die Ukraine nicht aufnehmen wolle (siehe hier RND) – und das hat sie bis heute nicht. Die atomare Bewaffnung Kiews wäre ein klarer Verstoß gegen das Budapester Memorandum, nach dem sich Kasachstan, Weißrussland und die Ukraine dazu verpflichtet haben auf Nuklearwaffen zu verzichten, im Gegenzug sollten sie die Souveränität bestehender Grenzen genießen dürfen - Garantiert durch GB, die USA und Russland. Warum sollte Russland diesen Vertrag mit seinem Einmarsch, der offensichtlich an eine Invasion grenzt brechen?

Die Abspaltung des Donbass und der Krim sind eine direkte folge des gewaltätigen und illegalen ukrainischen Putsches, welcher durch die USA und EU gefördert wurde. Vielleicht fühlte sich Kiew nicht mehr durch diese Faktoren an den Vertrag gebunden und hat eventuell versucht sich atomar zu bewaffnen, was für Russland eine mega-dunkelrote Linie darstellen würde. Es könnte sein das Putin der Ukraine bei deren, auch atomaren, Aufrüstungsbestrebungen zuvor kommen wollte. Dazu passt auch offensichtlich was er in seiner Ansprache sagte. Wer Putin zuhört merkt schnell das er erst meint was er sagt. „Die Entwaffnung und Entnazifizierung der Ukraine sowie der Schutz russischer Bürger“, damit „rechtfertigte“ er sein Angriff, wobei sich Krieg NIEMALS rechtfertigen lässt, auch jetzt nicht! Damit stelle ich nochmals klar das ich den russischen Angriff NICHT verteidige oder gutheiße! Es gab allerdings schon immer Kriegstreiber im Hintergrund, welche Tatsachen und Bedingungen schaffen, die einer noch handlungsfähigen Politik die möglichen Handlungsoptionen extrem eingrenzen und damit auch Weichen in Richtung Krieg stellen können. Leider hat die westliche Politik auch nichts positives dazu beigetragen diesen „gordischen Knoten“ aus Russlands Sicherheitsbedürfnissen und einer expansiven Erweiterungsstrategie der Nato zu lösen. Ich hoffe jedenfalls das Putin noch eine überraschende Weiche in der Hinterhand hat um so den Zug wieder in Richtung Frieden zu lenken, nach dem er die ersten Weichen leider auf Krieg gestellt hat (oder stellen musste). Meine Gedanken und mein Mitgefühl gilt in jedem Fall der unschuldigen ukrainischen und russischen Zivilbevölkerung.


Liebe Grüße


Euer Micha

Die nötigen seriösen QUELLEN findet Ihr diesmal im Text!

Samstag, 19. Februar 2022

2022 - Das Jahr der Weltraumforschung - Update

Leider hat mich und meine Familie die letzten Wochen das Sars Cov 2 Virus auf die Bretter gehauen, weshalb ich noch nicht dazu gekommen bin das James Webb Teleskob am L2 Point zu begrüßen. Dieses, und ein astronomischer Ausblick, auf das noch junge Jahr 2022 soll das Hauptthema des Artikels sein.

Im vorletzten Artikel berichtete ich ausführlich über den Beginn der James Webb Mission, welche ich mit dem Titel „Start des Schmetterlings“ (siehe Artikel) überschrieb, hier möchte ich anknüpfen. Am 25.01.22 schwenkte das komplett entfaltete James Webb Teleskop mit einen kurzen Triebwerkstoß erfolgreich in den Orbit um den Lagrange-Punkt 2 ein, welcher in rund 1,5 Millionen Kilometer Entfernung zur Erde liegt. An diesem Punkt gleicht sich die Graviation von Sonne und Erde aus, was dem James Webb Teleskop eine eigene, leicht ovale Umlaufbahn ermöglicht. Das Webb kreist also um einen imaginären Punkt draußen im All (siehe Bild unten) und ist so in der Lage den ganzen Himmel, ohne störende Einflüsse von Sonne, Mond und Erde zu beobachten. Ein wichtiges Feature bildet hierbei das Hitzeschild des Webb Teleskopes, (Bild unten) damit werden die Sonnenstrahlen von der empfindlichen Infrarot-Infrastruktur der kalten Seite abgeschirmt, damit das Webb nicht geblendet wird. Auf die negativen Auswirkungen von Infrarotstrahlung bei der Astrofotografie hatte ich bereits hingewiesen, nicht zuletzt deshalb wird dieser enorme Abschirmungsaufwand betrieben. Auf der kalten, oberen Seite ist es z.Zt. -230 Grad C wogegen es auf der warmen unteren Seite bis zu +56 Grad C warm ist. 

                                 Orbit Lagrange-Punkt 2 - Bildquelle: Nasa
 
                                     Webb Hitzeschild - Bilderquelle: Nasa

Mittlerweile reicht die niedrige Temperatur aus die komplexen Einstellungen der 18 Spiegel des Teleskopes am ersten Sternenlicht des Sterns HD 84406 vorzunehmen. Man muss sich vorstellen dass jeder Spiegel 1 Bild von HD 84406 produziert, diese 18 Bilder gilt es haargenau über einander zu bringen, sodass 18 Spiegel wie ein einziger riesiger Spiegel wirken. (siehe unten) Diese hoch genaue Justierung wird zur Zeit vorgenommen und dauert bis Ende diesen Monats an. Das Webb Teleskop hat also rein funktionsmäßig, mit dem so genannten „First light“ von HD 84406, (im Sternbild Ursa Major oder Großer Bär) seinen Betrieb aufgenommen. Gratulation zum ersten eingefangenen Sternenlicht am L 2 Point! Richtig coole, wissenschaftlich wertvolle Bilder wird es wohl erst gegen Mitte des Jahres geben, wenn alle Kallibrations- und Wartungsarbeiten abgeschlossen sind. 

 


18 Spiegel müssen wie Einer sehen das ist Präzisions-Arbeit - Bildquelle: Nasa


Hier die ersten 18 unscharfen Lichtpunkte von HD 84406 - Quelle: Nasa

Das Ziel des James Webb Teleskopes ist nicht weniger, als die gesamte Menschheit auf ein neues Niveau des Wissens über die Zusammenhänge des Universums zu heben. Es wird bis kurz nach dem Urknall in der Zeit zurückblicken können, was in seiner Infrarotkonfiguration begründet liegt. Denn je länger Licht zu uns unterwegs ist, desto mehr verschiebt sich seine Frequenz in den Rotlichtbereich - und etwa 13 Milliarden Jahre altes Licht wäre dann im Infrarotbereich zu „sehen“.

Infrarotlicht durchbricht selbst dichte Nebel, was uns hilft Sterne und Planeten, sowie den Ereignishorizont von Schwarzen Löchern besser zu beobachten. Wasser, Kohlendioxid- oder Methangas in Atmosphären anderer Planeten sind ein Zeichen von extraterrestrischen Leben und lassen sich im Infrarotbereich sehr gut nachweisen. All das sind gute Gründe warum das Webb so gebaut wurde wie es jetzt am L2 Punkt seine Bahnen zieht. Unten mal ein paar Bilder der Nasa die das verdeutlichen.

Adlernebel im Infrarotbereich - Viel mehr sichtbare Sterne - Bildquelle: Hubble
 
Adlernebel im Licht Bereich - weniger Sterne - Bildquelle: Hubble

Sichtbare Atmosphärenanteile über Lichtspektrum - Bildquelle: Nasa
 

Wie schon angedeutet geschieht noch wesentlich mehr weltraumtechnisches im Jahr 2022. Europas Raumfahrer blicken nämlich gespannt auf den Erstflug des Raumschiffs Orion, welches NASA und ESA gemeinsam gebaut haben. Im Frühjahr soll dieses Raumschiff mit der neuen SLS-Großrakete der NASA starten und um den Mond herum fliegen – An Bord befinden sich Test-Dummys welche auch die Strahlenbelastung für Astronauten bei eventuellen Mondlandungen messen sollen. Satelliten sollen bei dieser Mission zusätzlich nach Wasser auf dem Mond suchen. Russland ist ebenfalls nicht untätig, so sollen künftig von Wostotschny aus Raketen des neueren Typs „Angara“ abheben. Von Russlands neuem Weltraumbahnhof soll es auch im Frühjahr ein neuen Anlauf zum Mond geben - Denn für den Mai ist der Start der Raumsonde „Luna 25“ geplant. 

Zusätzlich laufen dieses Jahr noch die "Dart-Mission" und die "Psyche-Mission" der Nasa. Bei der Dart-Mission soll getestet werden ob sich Asteroid Bennu durch Einschläge von seinem Kurs abbringen lässt. Zielsetzung ist die Erde vor anfliegenden Himmelskörpern zu retten. Bei der Psyche Mission erkundet die Nasa den gleichnamigen metallreichen Asteroiden, welcher Teil eines Planeten gewesen sein soll.

Kommen wir nun also zu den Astroereignissen in diesem Jahr. Eine totale Mondfinsternis kann am 16. Mai in den Morgenstunden von Mitteleuropa aus beobachtet werden. Noch vor Mitte der Finsternis geht der Mond jedoch unter. Eine partielle Sonnenfinsternis ist im Oktober zu sehen. Das astronomische Ereignis der teilweisen Sonnenfinsternis ist am 25. Oktober gegen zwölf Uhr in Mitteleuropa zu beobachten. Hier schiebt sich der Mond bis zu einem Drittel vor die Sonne. Weiterhin zum Ende des Jahres, nämlich im November und Dezember steht der Mars so günstig zur Erde wie lange nicht mehr - Nicht nur zur Freude der Hobbyastronomen wie ich einer bin, sondern auch für Weltraumorganisationen wie die ESA. Die Europäer wollen das gute „Marsfenster“ nämlich nutzen um einen eigenen Marsrover auf den roten Planeten zu bringen. Das europäische Gefährt soll mit neuen Instrumenten nach Leben im Marsstaub suchen. 

 

Ich war ebenfalls in diesem Jahr auf astronomischer Pirsch und konnte zum ersten mal einen interstellaren Nebel fotografieren, natürlich gibt es auch ein wunderschönen Mond und eine Übersichtsaufnahme unseres Fröndenberger Sternenhimmels zu sehen. Beginnen möchte ich mit der Übersichtsaufnahme. Ich hatte meine Canon EOS 450 D am 11 Januar gegen 23:00 auf ein einfaches Fotostativ ohne Nachführung geschraubt und den Himmel 13 Sekunden belichtet. Das Foto wurde nicht weiter bearbeitet! Gut zu sehen sind die drei hellen waagerecht angeordneten Sterne im oberen Bilddrittel – hierbei handelt es sich um den „Gürtel des Orion“ (Alnitak, Alinam und Mintaka). Knapp links darunter befinden sich vier Lichtpunkte, welche fast senkrecht leicht nach links abfallend eine Kette bilden. Der rötlich leuchtende Punkt (zweiter von unten) ist der große Orion Nebel, welcher wirklich in dieser Nacht trotz hellem Mond mit bloßem Auge zu sehen war. (Bild unten) Wegen diesem gut sichtbaren Nebel fuhr ich später noch in die Tiefen unserer Wälder um ein möglichst dunkles Bild zu bekommen, was mir dann auch gelang. 

 

Am auffälligsten war natürlich mein alter Freund Mond und so machte ich standesgemäß das erste richtige Astrofoto des Jahres von ihm. Ein wunderbar klarer Nachthimmel erlaubte dieses sehr gute Foto wie ich meine. Uhrzeit 23:30 Uhr, 11 Januar 2022 via Celestron C6N 750 mm Brennweite und TVV 3000 Planetenkamera. (siehe unten 1. Bild) Danach das Ganze nochmal mit Canon EOS 450D auf Celestron 750mm, Belichtung 1/800 (Bild 2)


 

Viel Später gegen 2:30 Uhr dann konnte ich nach Durchzug einiger Nebelbänke und dem verschwinden des Mondes im Sauerland ein richtig gutes, dunkles Foto des Orion-Nebels machen. (siehe unten) Genauer gesagt besteht das Foto aus 6 Fotos mit je fast 5 Minuten Belichtung. Diese Fotos konnte ich dann im Stacking-Verfahren mit „Deepstar Stacker“ übereinander legen und mit Photoshop bearbeiten – ca. 5 Stunden Bearbeitungszeit. Das low Budget Equipment für diese Aufnahme bestand aus folgenden Komponenten: Canon EOS 450 D, auf Celestron C6N, Brennweite 750mm, nachgeführt auf modifizierter motorgesteuerter Skywatcher Syncscan Azimuth Montierung. Dafür ist es echt gut geworden. Um noch mehr und bessere Astro-Fotos machen zu können werde ich dieses Jahr noch das Einrichtungsinstrument „Star Sense“ erwerben um wesentlich schneller Planeten und Nebel ausfindig machen zu können. 

 


Das war es erst mal über den Weltraum dieses Jahr. Beim James Webb bleibe ich natürlich am Ball für Euch und werde natürlich über spektakuläre Bilder (so sie denn kommen werden) berichten. Und gegen Ende des Jahres versuche ich mal den Mars für Euch vor die Linse zu bekommen oder einen netten Jupiter garniert mit Andromeda oder einer anderen Galaxie. Viel Gesundheit und Erfolg.


Wünscht Euch


Euer Micha

 

Update vom 20.03.2022


Das James Webb hat endlich seine 18 Spiegel focussiert und liefert nun das erste scharfe Testbild vom 2Mass Stern, welcher sich in einer Entfernung von etwa 2000 Lichtjahren von uns befindet. Die First Light Aufnahme der ersten 18 unscharfen Punkte (Bild im Artikel oben) entstand durch die, im nahen Infrarotbereich arbeitende NIRCam, vom Stern HD 84406, diese Kamera konnte nämlich schon vor Abschluss der Kühlphase eingesetzt werden und war deshalb ideal für den Focussierungsprozess. Auch wenn noch nicht alle Einmessvorgänge abgeschlossen sind hat das neue Bild von 2MASS J17554042+6551277 bereits eine exorbitant höhere Qualität! (hier nun das Bild)

                                                 Fotoquelle: NASA

Das Webb deutet seine Qualität bereits hier an, wenn man auf die Galaxien im Hintergrund achtet, die trotz der Helligkeit von 2Mass bei relativ geringer Belichtungszeit bereits zu sehen sind! Ein würdiges Testbild zum Abschluss der 5. Ausrichtungsphase. Im Mai dann wären alle anderen Instrumente einsatzbereit und kallibriert, danach werden noch kleinere Fehler in den Berechnungen gefixt. Erste wissenschaftliche Aufnahmen kämen dann ab Juni in betracht. Aber bereits das Testbild lässt erahnen was uns erwartet....eine Revolution! Herzlichste Glückwünsche zum funktionieren von James Webb!


Quellen:

NASA - James Webb Mission-Control

Futurezone - Missionen 2022

t-online - Erstes Foto vom James Webb 

RND - Sternenhimmel 2020

DLF - Weltraumhighlights 2022 

Weser Kurier - Weltweite Pläne fürs All 

HL1 - Ausrichtung des Webb Teleskopes