Unsere massiv Eiche-Retro-Lautsprecherbox Wood, deren Holz aus dem Westerwald stammt, bekam nun endlich ihr verdientes Update. (Die Vorgeschichte findet Ihr hier - hier und hier) Die Entwicklung der neuen Weichen zog sich etwas, da unser Haus und die Renovierung unserer Küche, die Vorbereitungen gegen einen kalten Winter und unser Arbeitsleben die letzte Zeit im Vordergrund standen. Aber dennoch ist es vollbracht. Ziel des Upgrades war eine feinere „analoge“ Abstimmung zu erreichen, da die Woods an einigen Verstärkern ziemlich forsch zur Sache gingen, was der eine oder andere Feingeist als zu hart (ein Kollege nannte es damals zu digital) empfinden könnte.
Die im Zentrum der Woods stehende Monacor Weiche DN 200 war ein würdiger Platzhalter für unseren Eigenbau, allerdings war diese Weiche kein Maßanzug, sondern eher ein netter Anzug von der Stange, welcher aber von den Trennfrequenzen und den Bauteilen nicht zu 100 Prozent zum Stil der Box passte. Der Plan in der Theorie war zuerst einmal die Trennfrequenzen besser an die Chassis anzupassen….und das so hochwertig wie möglich. Die Flankensteilheit ist bewusst „nur“ bei 12 dB belassen, da zum einen die Frequenzbereiche dann sanfter in einander übergehen und zum anderen der Platz sonst knapp wird. Mundorf Bauteile brauchen nämlich extrem viel Raum und wir hätten eine 16 oder gar 18 dB Mundorf Weiche niemals in der Box unter bekommen. Jetzt schon wiegt die Weiche weit über 2 Kg.
Bei den Trennfrequenzen sollten die Chassis besser „bedient“ werden. Stimmen sollten über den Lautsprecher wiedergegeben werden der dafür gebaut wurde, über den Mitteltöner, deshalb verschoben wir die untere Trennfrequenz von 700 Hz runter auf 500 Hz. Somit wird der Tieftöner nicht dazu missbraucht einige tiefere Stimmanteile wiederzugeben - Tieftöner neigen nämlich dazu dieses in ihren oberen Bereichen zu laut zu tun. Die obere Trennfrequenz setzten wir von 3500 auf 5000 Hz hoch um den Hochtöner zu entlasten, damit dieser sich feineren Tönen besser widmen kann. Zum Thema Entlastung trugen beim Mitteltöner MOX Widerstände bei, dabei ging es zwar primär um die Schallpegelanpassung des Mitteltöners an die Hörkurve des menschlichen Gehörs, aber natürlich hat so eine Schallpegeldämpfung auch einen Schutzaspekt. Gesagt, getan, die Umsetzung der neuen Weiche erfolgte mit Bauteilen von Mundorf. Hier ein Foto von Weiche und Schaltbild.
Nach dem die Weichen fertig waren und eingesetzt wurden, fiel mir beim ersten Probehören sofort auf das die Box weniger auf „Show“ machte - Sie war plötzlich erwachsen geworden, viel weniger aggressiv. Jedes Detail wurde zwar immer noch glasklar wiedergegeben, Stimmen oder Geigen schmiegten sich aber seidenweich ins musikalische Gesamtbild. Der Schalldruck der Box ist etwas abgesunken was ich aber als sehr angenehm empfand. Zusammenfassend ausgedrückt war der, ich nenne ihn mal „Klipschfaktor“, der Woods verschwunden – Und das ist gut so! Hier mal die Box beim Einbau der Weiche und nach der Fertigstellung.
Jetzt bin ich rund rum zufrieden mit den Woods und mein Kollege auch. Leider verfüge ich noch immer nicht über ein professionelles Aufzeichnungsequipment für Bild und Ton, weshalb wieder mal nur mein Handy die Aufzeichnung übernimmt, und das auch noch zig mal kompremiert, damit es überhaupt hochgeladen wird. Ich denke aber das grundsätzlich die Genauigkeit und Leichtigkeit der Woods zu erahnen sind, obwohl die Aufnahme ziemlich grottig ist – Wir sind jedenfalls begeistert und unser Projekt somit erfolgreich abgeschlossen. Die Woods MK II ist geboren.😎
Liebe Grüße
Euer Micha
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