Endlich ist es soweit und unser zweites neues Lautsprecherprojekt nach Thor (dem 2.1 Outdor-System) nimmt Formen an. Angefangen hatte eigentlich alles mit der
Wiederbelebung einer Pioneer M73/C73 Urushi Vor- Endstufenkombination. Nach
einer Netzteilrevision der defekten Endstufe, welche auch die Spannungen für
die Class A Stufe wieder herstellte, war es um mich und meinen Arbeitskollegen
geschehen. Ein wunderschönes Gerät - jetzt voll funktionsbereit!
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Urushis während- und nach der Reparatur |
Da mussten
doch einfach noch ein paar Retro-Lautsprecher her....Da sich die Suche nach
qualitativ hochwertigen Retros aber recht schwierig gestaltete, mussten wir nun
selbst Kopf- und Hand anlegen. Richtig gute alte Japan-Monitore sind heute nämlich
unbezahlbar, weit jenseits der 2000 Euro Marke das Paar!
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Beispiel eines High-End Monitores aus den 80ern: Yamaha NS 2000 |
Nach dem mein Kollege das Budget welches er auszugeben gedachte (zwischen
1100 und 1400 Euro) festgelegt hatte, konnte ich loslegen. Zuerst ging es um
die Auswahl der Chassis, was zugegebener weise nicht ganz einfach war. Mit dem
Tieftöner begann ich, denn dieses Chassis bestimmt nämlich in nicht
unmaßgeblicher Weise die Abmessungen des Gehäuses, welche in etwa jenen eines
typischen Japan Monitores nachempfunden werden sollten! Der Schalldruck der
Chassis sollte in etwa 90 dB aufweisen und die Größe der TT etwa 25cm betragen.
Nach langem Suchen stieß ich auf einen Preis- Leistungshammer der Marke Alcone,
den AC 10 HE. (Preis etwa zwischen 80-140 Euro das Stück) Ein tolles 8 Ohm
Chassis mit Alu Membrane und präzisem Frequenzgang sowie richtig Druck.
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Alcones nach dem Auspacken mit Datenblatt |
Der
Mitteltöner ist eigentlich der wichtigste Lautsprecher in einem 3 Weg System,
da er den empfindlichsten Teil des menschlichen Hörvermögens abdeckt. Nach
alter Tradition sollte es eine typische Monsterkalotte werden, welche ziemlich
weit nach "unten" und "oben" reicht. Ich hatte mich
eigentlich für eine Visaton DSM 50 FFL (etwa 80 Euro Stück) entschieden, aber mein
Kollege wollte lieber keine Metallkalotte, sondern er bevorzugte es etwas
sanfter und doch präzise. Irgendetwas aus Gewebe, etwas authentisches und auch
monströses...was mich zur Seas 76 MF 304 brachte - der Mutter aller
Mitteltonkarlotten. Perfekter Frequenzgang für unser Vorhaben allerdings
schon locker 30 Jahre alt. Endlich habe ich diese Chassis nach monatelangem
Suchen auf Ebay, in super Erhaltungszustand mit fortlaufender Seriennummer
gefunden. 100 Euro das Paar, plus Versand - Heureka!
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Datenblatt Frequenz Seas |
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Hier die guten alten Seas beim Test |
Auch
beim Hochtöner wurden keinerlei Kompromisse gemacht! Unsere Wahl fiel auf einen
Magnesium- Keramik Hochtöner der Marke ETON vom Typ 26HD1. Brillanteste Höhen
und präziseste Auflösung waren gefragt, dazu Fertigung in Deutschland. Die
Daten der Kalotte sowie die Testergebnisse sprachen eine eindeutige
Sprache...genau wie der Preis von 117 Euro das Stück. Sie war wie geschaffen für uns!
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Sichtprüfung der Etons |
Kommen
wir nun zur Frequenzweiche. Anfänglich wollte ich eine eigene Weiche konstruieren,
dessen Trennfrequenzen optimal zu unseren Chassis passten. Dies hatte ich deshalb
vor, weil der Markt einfach keine passive Weiche mit unseren Trennfrequenzen (800Hz/5000Hz) in entsprechender Qualität anzubieten schien. Nach dem ich die Schaltung der
Weiche entworfen hatte (siehe Foto) fiel mir ein entscheidendes Detail am Frequenzgang
unseres Mitteltöners auf.
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Erster Entwicklungsschritt der Weiche - kam allerdings nie zum Bau |
Der 76 MF 304 verliert (laut Datenblatt-Spektrum) im leisen Betrieb (2V)
ab 3500 Hz enorm an Schalldruck, obwohl die Übertragungsfrequenz laut
Hersteller bis 6000 Hz angegeben ist. Eigentlich eine Katastrophe wenn die Planungen fast abgeschlossen sind...aber bei 3500
Hz Trennfrequenz für einen Hochtöner gab der Markt einen richtigen
Weichen-Knaller her - zumal unser Hochtöner diese Frequenzen auch locker abdeckte. Die Weiche Monacor DN 200 war die Rettung in der Not! Sowas riesiges, qualitativ hochwertiges war einfach nicht für den Preis um 80 Euro das Stück
selbst zu bauen. Stolze 1,372 KILOGRAMM
mit voller MKP Bestückung sind einfach ein "Must buy"!!!
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Riesige Monacor DN 200 - Zum Vergleich daneben mein Samsung Galaxy S 3 |
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Datenblatt - DN 200 |
Beim
Gehäuse unseres Projektes wird in absehbarer Zeit vollkommen GEKLOTZT! Es
handelt sich um ein Gehäuse aus massiver 19mm Eiche, welches von einem
professionellen Schreiner nach meinen Vorgaben gefertigt wird. (Preis etwa 600
Euro das Paar) Leider ist der gute Mann momentan in Urlaub, was die
Fertigstellung bis in den Herbst verschieben wird. Das Gehäuse wird auch
namensgebend für den gesamten Lautsprecher werden....die "Pure Wood
MK1"! Abmessungen dieser Monitore entsprechen in etwa einem guten alten Japan Monitor (610x330x340)
und wurden von mir am Computer für die erstandenen Lautsprecher optimiert (50,4
Liter gesamt Volumen wobei 3 Liter wegen der Mitteltongehäuse abgezogen werden
müssen). Ein auf 27 cm Länge gebrachtes Bassreflexrohr von Audio System mit 9 cm Durchmesser an der Rückseite
rundet dieses Projekt endgültig ab (Kosten etwa 35 Euro das Paar inkl. Modifikation). Die Chassis sind erstanden, die Planungen
sind abgeschlossen und das Gehäuse ist bestellt.
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Modifizierte (verlängerte) Baxreflxrohre - strömungsoptimiert |
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Gerechnetes Gehäuse |
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Simulierter Frequenzgang nahezu am theoretischen Optimal |
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Planung des Gehäuses an meinem PC |
Sobald
die Lautsprecher fertig sind gebe ich einen kleinen Hörbericht dazu ab. Bezahlt
wurde für dieses Boxenpaar ein Gesamtmaterialpreis von 1300 Euro, inkl. Terminals, Dämmwolle und Kabel - was
angesichts der Qualität dieser Lautsprecher durchaus vertretbar ist! Planungs- und Arbeitsstunden vergessen wir einfach mal....ist ja ein Hobby ;o) In der
Theorie jedenfalls müssten uns diese Beiden zutiefst beeindrucken - Mal hören! Hier nun endlich der Begin der Holzarbeiten!!!
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Hier nochmal die gesamte Bestückung ohne Gehäuse - TT´s im Karton |
Liebe
Grüße
Euer
Micha
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