Zunächst einmal gilt mein zutiefst
empfundenes Beileid den Angehörigen und Freunden der Opfer. Ich habe mich wegen
des gewaltigen Mediengetöses bis heute extra noch nicht zum Absturz von Flug 4U9525
geäußert, weil man sowas erst einmal sacken lassen sollte - wie ich finde! Ja -
es könnte eine Möglichkeit von vielen gewesen sein, das der Co-Pilot den Airbus
A320 der Germanwings am 24.03.15 absichtlich zum Absturz gebracht hat. Allerdings gilt für
mich immer die Unschuldsvermutung bis das Gegenteil bewiesen ist. Also fassen
wir mal zusammen:
Auf dem mittlerweise geborgenen
Voice-Rekorder ist zu hören das einer der beiden Piloten das Cockpit verlassen
hat um auf Toilette zu gehen. Dabei scheint es sich um den Kapitän gehandelt zu
haben. Dieser nahm das Angebot vom Co-Piloten Andreas L. an derweil den Flug zu
übernehmen. Später konnte der Chef-Pilot allerdings nicht mehr zurück ins
Cockpit, da Dieses automatisch beim Verlassen verriegelt wird. Der Co-Pilot
öffnete dem wiederkehrenden Piloten nicht mehr die Cockpittür und reagierte
auch nicht auf Klopfen sowie auf Kontaktaufnahmen über das Bordtelefon. Auch die
Eingabe des Notfallcodes funktionierte nicht. Der Sinkflug des Germanwings Airbus
begann genau 1 Minute nach dem Erreichen der Reiseflughöhe von 11500 Metern um
10:46 Uhr, exakt beim überfliegen der französischen Küstenlinie. Alle Versuche
des Piloten in das Cockpit zu gelangen schlugen fehl, bis er sogar mit einer Notfall-Axt
vergeblich versuchte die Tür einzuschlagen. Schnurgerade den Kurs einhaltend sank
das 24 Jahre alte Flugzeug über 8 Minuten lang ab, bis es in den französischen
Alpen an einem Bergmassiv zerschellte. Soweit die Fakten. Aber ich hätte da
noch ein paar Fragen:
Zunächst einmal brauche ich eine
Antwort auf folgende Frage: Wurde die Möglichkeit von außen den Notfallcode
einzugeben mutwillig oder versehendlich von innen blockiert? Die Blockade der
Cockpittür erfolgt laut Airbus nämlich lediglich mit einem Kippschalter. Die
Position "Lock" befindet sich bei diesem Schalter unten (siehe Foto) sodass
ein versehendliches Verriegeln theoretisch möglich wäre. Selbst wenn die
Blockade absichtlich durchgeführt wurde, heißt das noch lange nicht das der
innen verbliebene Pilot das Flugzeug zum Absturz bringen wollte. Wenn der im
Cockpit befindliche Pilot z.B. ein erhöhtes (zwanghaftes) Sicherheitsbedürfnis
hatte, könnte es sein, das Dieser mit eben jenem Kippschalter die
Notfalltastatur/Türöffner gesperrt hat um im Bedarfsfall dem Piloten wieder
Einlass zu gewähren. Könnte es weiterhin sein, das der am Steuer befindliche
Pilot ohnmächtig wurde? Solche Fälle sind nicht selten, da die Atemluft für
Crew und Passagiere durch die Triebwerke angesaugt und aufgewärmt wird. Kommt es
hierbei zu Verunreinigungen der Atemluft (was nicht selten vorkommt, auch ohne
Defekte) können Piloten oder Passagiere Schaden nehmen. Dieses Problem ist in
der Flugbranche bekannt und hat schon oftmals zu Beinah-Unglücken und sogar zu
Abstürzen geführt.
Kohlenmonoxid ist geruchsneutral
und führt zu sofortiger Bewusstlosigkeit. Wenn dem im Cockpit verbliebenem
Piloten eine Vergiftung der Atemluft zugestoßen ist, konnte er die Tür vielleicht
nicht mehr manuell entriegeln. Auch die Notfallcodeeingabe von außen wäre dann
nicht mehr zielführend. Denn wenn der Kippschalter auf "Lock" steht
lässt sich die Tür bis zu 20 Minuten lang nicht mehr mit dem Notfallcode öffnen.
Das "normale" Atmen (nicht näher deffiniert) des Co-Piloten Andreas L., welches die Staatsanwaltschaft zum
Schluss brachte, er hätte das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht, wäre auch dann zu hören wenn er bewusstlos gewesen wäre. Interessant wäre jetzt ob die Atmung des Co-Piloten kurz vor dem Aufprall beschleunigt war. Hätte
sich die Atmung beschleunigt, wäre er bei Bewusstsein gewesen. Hat er ruhig bis
zum Schluss weiter geatmet, spräche dieses für eine Bewusstlosigkeit. Auch wurde der Körper von Andreas L. noch nicht gefunden und auf eventuelle Vergiftungen untersucht, bevor solche
Einzelheiten nicht bekannt sind, kann ich als Ermittler keine erschöpfende
Aussage über Schuld oder Unschuld von Andreas L. treffen.
Da die Beschuldigung Massenmord
sehr schwerwiegend ist (auch für die Familie von Andreas L) sollte man sich mit
entsprechenden Vorverurteilungen seitens der Staatsanwaltschaft zurückhalten. Und
ganz besonders dann, wenn der zweite Flugschreiber, in dem die detaillierten Flugabläufe
(Schalterstellungen und Handlungsabläufe der Piloten) aufgezeichnet werden, angeblich
noch nicht gefunden wurde. Ich sage angeblich weil in dem Medien
zwischenzeitlich die Nachricht umlief, der 2. Flugschreiber wäre gefunden
worden, allerdings mit entferntem Datenspeicher!!! Wichtig wäre dann ob der Bordcomputer den Sinkflug aufgrund einer falschen Datenlage eingeleitet hat (letzter A320 Fall hier!!!) oder ob der Sinkflug absichtlich eingeleitet wurde!!!
Mit dem Motiv von Andras L. habe
ich auch so meine Probleme - Krankschreibung hin oder her. Zuerst einmal wurde keinerlei
detaillierte Diagnose seiner Krankheit veröffentlicht, wir wissen also nicht ob
er an Depressionen oder sonstigen Emotionalen Krankheitsbildern litt.
Allerdings hat sich schon ein Heer von selbsternannten Sigmund Freuds zu Wort
gemeldet und redet (ohne jegliche Fakten zu haben) über einen
depressionsbedingten Selbstmord des Co-Piloten. Festzuhalten bleibt, das
Andreas L. ein Flugfreak war der auch in seiner Freizeit flog. Wenn er sich also
hätte umbringen wollen, hätte er sicherlich genug Möglichkeiten gehabt sich mit
seinem Segelflieger in den Acker zu bohren - dazu muss man keine 149 Menschen
mit ins Grab nehmen. Auch das Gequatsche von irgendwelchen Ex-Freundinnen hilft
bei der Erforschung vom Geisteszustand des Andreas L. nicht weiter, oder kennt
Ihr eine Ex die gut von Euch redet?! Also lassen wir es einfach!!!
Und noch etwas sollte geklärt
werden bevor man den Co-Piloten mit vollem Namen in der Presse vorverurteilt! Ein Hubschrauberpilot der Armée de l’air, der in
Orange stationiert ist hat ausgesagt, das er Teile des Germanwings Airbus in direkter
Anfluglinie zum Absturzort gesehen hat. Sollte das zutreffen sind von der Maschine schon vor dem Aufprall Teile abgefallen, was für einen Defekt sprechen würde. Hier die Originalaussage:
"Die Zone in der
Trümmer gesucht werden ist ziemlich lokal, aber Teile wurden flugaufwärts gefunden, was etwas
beunruhigend ist"
Liebe Grüße
Euer Micha
Quellen:
International Buiseness Times - Explosion and Fire bevor Crash
Die Welt - Seltsam schnelle Festlegung auf eine Wahrheit
Focus - Geheime Sprachaufzeichnungen
Alles Schall und Rauch - War es wirklich Selbstmord?
DWN - Absturz noch lange nicht aufgeklärt
Die Welt - Kampfjet stieg zur Germanwings auf!
Quellen:
International Buiseness Times - Explosion and Fire bevor Crash
Die Welt - Seltsam schnelle Festlegung auf eine Wahrheit
Focus - Geheime Sprachaufzeichnungen
Alles Schall und Rauch - War es wirklich Selbstmord?
DWN - Absturz noch lange nicht aufgeklärt
Die Welt - Kampfjet stieg zur Germanwings auf!
2 Kommentare:
Servus Micha,
hab heute einen sehr interressanten Artikel gelesen.
http://n8waechter.info/2015/04/germanwings-4u9525-andreas-lubitz-ist-unschuldig/
Gruß vom
Robby
In der Höhe kam es wohl zu einer Dekommpression im Cockpit. Dieses führt in ca20sekunden zur Bewusstlosigkeit. Die Misskonstrktion von Cockpittüre lässt sich bei Druckdifferenz nicht mehr öffnen. Das hat gar nichts mit Lock , Unlock oder so zu tuen. Die französische Luftwaffe hat ohne Nachzusehen auf das Flugzeug mit Raketen geschossen. Derweil eine Mirage 2000 das Höhenruder durch Rammen zerstörte. Dabei drückte diese den Rumpf ein und riss diese Teile davon. Dadurch wurden sehr viele Opfer aus den Flugzeug geschleudert. Es kam zum Abriss der Tragflächen und zum Bruch des Rumpfes an der Flügelwurzel. Ein Wrack ohne Flügel welches in der Mitte zerbrach krackte in den Abhang. So ist auch das Schadensbild.
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