Samstag, 14. März 2015

Franziskus im Fadenkreuz...?

Eine Zeichnung des Künstlers Mauro Palotta - Bildquelle: Arte


Eines vorweg, ich glaube als Protestant an Gott, allerdings nicht in Verbindung mit regelmäßigen Kirchengängen. Ich bedanke mich bei Ihm wenn etwas geklappt hat, oder diskutiere mit Gott wenn ich was zu meckern habe, alles in allem würde ich sagen....wir kommen klar. Als Protestant habe ich natürlich so meine Probleme mit dem Amt des Papstes, zumal sich die katholische Kirche in der Historie nicht wirklich mit Ruhm bekleckert hat -  Stichworte sind da: Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und in der Gegenwart Kindesmissbrauch. Auch meine ich das Jesus keinen Stellvertreter und obersten Brückenbauer auf Erden ernannt hat, somit hat dieses Amt für mich natürlich keinerlei Legitimation! Allerdings gibt es von Zeit zu Zeit Menschen auf dem Papststuhl die mir Respekt abnötigen - Franziskus ist so ein Papst!



Franziskus hat er sich genannt, ein Papst der Armen und verlassenen will er sein, Einer der Dinge klar beim Namen nennt - und das tut er auch! Ich erinnere mich mit einem Grinsen im Gesicht an die Brandrede des Papstes im Dezember letzten Jahres, in der er mit der Kurie hart ins Gericht ging. 15 Krankheiten "diagnostizierte" Franziskus am Kirchenkörper, von geistlichen Alzheimer (Verfall der Grundwerte und Vergessen der eigenen Erlebnisse) bis zur "schizophrenen Existenz" (Unzüchtiges Doppelleben und Heuchelei) war eigentlich alles dabei was in der Kirche so schief läuft. (Die übersetzte Originalrede hier) Einigen Mächtigen im Vatikan dürfte diese Abrechnung bitter aufgestoßen sein...und nicht nur denen!



Auch auf internationalem Terrain nimmt Franziskus kein Blatt vor dem Mund. Nachdem Franziskus die feigen Attentate auf das Satire Magazin Charlie Hebdo auf seiner Manilareise scharf und differenziert verurteilt hatte, (Er verurteile nämlich auf das Schärfste jede Art von Terrorismus auch Staatsterrorismus) sagte er weiter...:

"Jede Religion hat eine Würde und man kann sich darüber nicht lustig machen." Als Beispiel  für seine persönliche Toleranzgrenze fügte er hinzu...: "Wenn Dr. Gasbarri (der Reiseorganisator und Freund des Papstes), mein lieber Freund, meine Mama beleidigen würde, erwartet ihn mein Faustschlag"
 
Herrlich, oder?! Der Mann sagt einfach das Richtige!!! Diese schonungslose Offenheit des Papstes ist anscheinend auch der Presse ein Dorn im Auge. So ist in den üblichen Gazetten auch von "flapsigen Kommentaren des Papstes" und von "Den schockierenden Äußerungen des Franziskus" die Rede, nur weil er einen Klaps zur Bestrafung eines Kindes nicht sofort geißelt. Er sagte sinngemäß das ein Kind manchmal zur Anleitung einen Klaps benötige, allerdings seien feste Schläge und entwürdigende Schläge ins Gesicht zu verurteilen. 


Was ist daran falsch?! Wohin unsere Jugend kommt, wenn sie komplett Antiautoritär erzogen wird kann man jeden Tag aufs neue in den Medien "bewundern"...Apropos Medien, wer sich über solche Papstaussagen ereifert und unserm Bundespfaffen Gauck die Aufforderung zu Bundeswehreinsetzen für Wirtschaftsinteressen durchgehen lässt, düfte sich eigentlich nicht mehr Journalist nennen!


Auf der politischen Bühne brachte Papst Franziskus in zähem Ringen die Obama-Administration dazu sich Kuba wieder anzunähern um die Jahrzehnte andauernden US-Sanktionen gegen das Land zu lockern. Auch zu Wladimir Putin hat Franziskus ein sehr menschliches Verhältnis. Öfters spricht er mit Putin vorurteilsfrei über die internationalen Krisenherde und schrieb Putin einen Brief zur Syrienkrise. In dem Brief hatte der Papst auf eine friedliche Lösung im syrischen Konflikt gedrängt und von der Notwendigkeit eines gerechteren weltweiten Finanzsystems gesprochen. Im Bezug auf Syrien beklagte er, dass in diesem Konflikt von Anfang an Einzelinteressen dominierten, die die Suche nach einer Lösung erschwerten. Dabei meinte Franziskus sicherlich nicht nur eine Konfliktpartei!


Auf jeden Fall scheint Franziskus ein "Hansdampf-Papst" zu sein, der auf Grund seines Überblicks und seiner Offenheit langsam aber sicher unbequem für Einige geworden ist. Die logische Konsequenz wird sein, das Franziskus in das Fadenkreuz gewisser Mächte gerät...und tatsächlich...


Aus Berichten der vatikanischen Sicherheitsdienste geht hervor das der sogenannte IS Franziskus als Anschlagsziel betrachtet, obwohl sich der Papst immer gegen Diskriminierung und Beleidigung anderer Religionen und insbesondere des Islams ausgesprochen hat! Jedenfalls hat der Sicherheitschef des Papstes Domenico Giani gegenüber der Presse verlauten lassen...:


"Die Gefahr besteht. Allerdings wissen wir im Moment noch nichts konkretes von einem Angriff auf den Vatikan oder den Heiligen Vater." Weiterhin sagte er, das ISIS nicht die einzigen Kräfte wären, welche im negativen Sinne ihre Aufmerksamkeit auf Franziskus richteten. "ISIS ist nicht die einzige Bedrohung für Franziskus" betonte Giani später nochmal.


Leider scheint auch Franziskus selbst ein schlechtes Gefühl zu beschleichen:

"Ich habe das Gefühl, dass mein Pontifikat kurz sein wird", sagte Franziskus dem mexikanischen Fernsehsender Televisa. "Vier oder fünf Jahre. Ich weiß nicht. Oder zwei oder drei. Zwei Jahre sind schon vorüber. Ich habe das etwas vage Gefühl, dass mich der Herr für eine kurze Mission ausgewählt hat."


Immerhin wurde, seit den Bedrohungen von vorletzter Woche, die höchste Alarmstufe zum Schutz des Papstes ausgerufen. Ich hoffe einfach nur das die Sicherheitsleute des Papstes einen guten Job machen. Franziskus ist ein guter Mann und ich fände es zutiefst verabscheuungswürdig wenn Dieser durch eine angebliche ISIS/IS Tat zu Schaden kommen würde. Auch wenn ich das Amt des Papstes nicht mag, Franziskus kann ich wirklich gut leiden und ich hoffe einfach, das dieser Papst nicht für eine False-Flag-Operation herhalten muss, weil er einige Kreise stört. Wenn etwas geschehen sollte....wüsste ich als Ermittler jedenfalls wo ich die Hintermänner zu suchen hätte!!!


Liebe Grüße


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