Irgendwie kann einem dabei schon mulmig werden, wenn der Spiegel mit einer Überschrift protzt: "Deutschland lässt Eurofighter voll bewaffnet starten". Man muss sich das mal vorstellen, im Baltikum, unmittelbar an Russlands Grenzen, fliegen aktuell voll kriegsbewaffnete deutsche Eurofighter herum - Obwohl von Russland bis heute keinerlei Aggression in Richtung baltische Staaten ausging. Angeblich zur Luftraumüberwachung sollen sie dort sein, aber warum dann mit voller Bewaffnung? - inkl. Mittelstreckenraketen.
Deutscher Eurofighter mit voller Bewaffnung - Bildquelle: Freie Netzpresse
Im Rahmen der Nato-Kompatibilität
ist der Eurofighter nämlich auch für schwerere Waffenlasten wie etwa für die Luft
Boden Mittelstrecken Raketen Storm-Shadow oder Taurus geeignet - und so wie es
aussieht wird er auch die neue US Atomwaffe B61-12 tragen können. Auffällig ist
das die Tornado diese Waffen ebenfalls benutzen kann, es geht hier nämlich um
eine modulare Technik, sodass Waffenarten beliebig zwischen den Maschinen austauschbar
sind. Das heißt auch, das eine Nato-Maschine (je nach Bestückung) innerhalb einer Mission und während des Fluges, in einem Sekundenzeitfenster von einer
Überwachungsmission auf einen Zerstörungsangriff umschalten kann. Das gilt ganz
besonders für die Ausstattung der Luftwaffen Eurofighter im Baltikum. Wenn also
deutsche Eurofighter mit kompletter Kriegsbewaffnung im Baltikum "Patrouille"
fliegen, könnten Diese theoretisch blitzartig in den russischen Luftraum
eindringen und mal eben die gesamte russische Luftraumüberwachung blindschießen
und gleichzeitig den Weg nach Moskau freibomben. Für die Nato-Panzer (siehe hier) welche schon seit längerem (natürlich auch nur zum Schutz) in den Osteuropäischen Ländern zusammengezogen
werden, könnte das bei einem Einsatz auf
russischem Boden durchaus dienlich sein. Wenn das mal keine Bedrohung für
Russland darstellt!!!
B61 Waffensystem - Bildquelle: Wikipedia
Unter diesem Aspekt ist die
derzeitige Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals auch besonders pikant - was
mich zum Stichwort Bundeswehr Luftwaffenstützpunkt Büchel (Pfalz) überleitet. Dort
lagerten nämlich in Rahmen der nuklearen Teilhabe (übrigens ein schreckliches
Wort) die älteren B61 Versionen, welche in Kürze durch die neuen B61-12 ersetzt werden sollen. Der Unterschied zwischen den beiden Atombomben ist
beträchtlich - Eine wesentlich höhere Treffgenauigkeit durch ein GPS/Radar oder Laser Leit- und
Steuerungssystem (genannt JDAM) sowie eine gesteigerte Reichweite durch neuartige aktive Leitwerke
gehören zum Upgrade. Die vorgenommene Sprengkraftreduzierung auf ca. 10 Kilotonnen erhöt die Anwendbarkeit auf mehrere Szenarien. So wird die B61 von einer stumpfen Abwurfbombe (auch ohne eigenes
Strahltriebwerk) zu dem modernen All in One "Marschflugkörper" B61-12, welcher
unter fast jeden Luftwaffenjet zu schnallen und gerade deshalb überall einsetzbar ist. Zwanzig dieser Flugkörper mit jeweils
der vierfachen Sprengkraft der Hiroshima Bombe sollen in Büchel stationiert
werden. Obwohl sich der Bundestag im März 2010 mit Nachdruck für einen Abzug
der Atombomben aus Deutschland ausgesprochen hat, hat die Bundesregierung
bereits grünes Licht für diese US-Upgrade-Aktion gegeben. Damit missachtet die Bundesregierung ziemlich
dreist das Votum des Bundestages und unterläuft den Vertrag gegen die Verbreitung
von Atomwaffen, sowie den Atomwaffen Sperrvertrag.
Russland hat bereits vor der
bevorstehen Stationierung neuer taktischer US-Atomwaffen in Deutschland gewarnt
und mit Gegenschritten gedroht. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf den USA vor,
mit diesem Vorhaben die Spannungen in Europa extrem zu verschärfen. Im
Klartext heißt das wohl, das Büchel als neue Zielkoordinate Einzug in das
russische strategische Atomkommando gehalten hat - Herzlichen Glückwunsch!
Auch am Boden gibt es bei der
Bundeswehr merkwürdige Veränderungen. Obwohl der Einsatz der Bundeswehr im
Innern aus gutem Grund grundgesetzlich verboten ist, wurde 2012 die erste RSU-Kompanie in Dienst gestellt.
Seither wurden bis heute in Deutschland flächendeckend rund 30 RSU Kompanien
mit je 100 bis 200 Soldaten aufgebaut. RSU steht für "Regionale Sicherungs-
und Unterstützungskräfte". Laut Bundeswehr stellen die RSU Einheiten einen
Heimatschutz dar, welcher momentan mit Wachaufgaben auf Bundeswehr- und anderen
Militärgeländen betraut ist. Es handelt
sich also um eine Art Nationalgarde welche die Innere Sicherheit auf deutschem
Boden im Krisen-, Kriegs- oder Katastrophenfall sicherstellen soll. Mit anderen Worten wird
seit 2012 kontinuierlich und grundgesetzwidrig der Einsatz der Bundeswehr auf
deutschem Boden zur Aufstandsbekämpfung vorbereitet! Hier ein Video:
Das sind nur drei Beispiele wie
sich die Bundeswehr momentan wandelt und es gibt noch viele mehr. Der zentrale
Kern dieser länger andauernden BW Wandlung zum Negativen, war wohl der Umbau von
einer Wehrpflichtigen Armee (zur reinen Landesverteidigung) in eine Berufsarmee,
welche überall auf der Welt einsetzbar ist. Wie ich bereits sagte, bewegt sich
Deutschland Schritt für Schritt in eine Richtung die einem denkenden Menschen
nicht gefallen kann. Der Umbau der Bundesrepublik zum Überwachungs-, Polizei-
und Militärstaat hat bereits begonnen, darüber kann auch die neue deutsche
"Willkommenskultur" (auch so
ein Unwort) nicht hinwegtäuschen. Maßgebliches Indiz dieser Veränderung ist die
ständige Aushöhlung des Rechtsstaates durch derartige Aktionen.
Liebe Grüße
Euer Micha
Quellen:
Linke warnt vor Pulverfass Pfalz - SWR
Luftwaffe lässt Eurofighter voll bewaffnet starten - Spiegel
Russland warnt vor neuen Atomwaffen - NTV Quellen:
Linke warnt vor Pulverfass Pfalz - SWR
Luftwaffe lässt Eurofighter voll bewaffnet starten - Spiegel
Neue Atomwaffen werden in Deutschland stationiert - Focus
USA stationieren Panzer in Osteuropa - NTV
Kräfte für den Heimatschutz - Bundeswehr.de
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