Bildquelle: Kleine-Zeitung.at
Da ist sie wieder die Neiddebatte....diesmal nicht vom
kleinen Mann, der Bildzeitung oder Gutmenschen angestoßen, sondern von der Politik.
"Der da in der Wirtschaft verdient viel mehr als ich!!!" Schmollend , trotzig und ohne Umsicht was in
Europa geschieht, klagt Angies "Gegenspieler" (Peer der Schwätzer) über
sein "geringes" Salär wenn er
denn Kanzler wird. Gerade erst ist die Debatte um seine Privathonorare (die ihm
beim Wahlvolk viel Sympathie gekostet hat) beendet schon tritt er ins nächste
Fettnäpfchen - oder will der überhaupt nicht Kanzler werden?! Wie gesagt als Kanzler
verdient man nicht soviel wie mit Dummschwätzervorträgen, nämlich nur 17 877,-€ Kanzlergehalt, eine halbe
Abgeordnetendiät von 3834,-€ und eine Aufwandsentschädigung von rund 1000,-€,
also ca. 22 711,- € im Monat. (zuzüglich eventueller Abgeordnetenzuschüsse
Parteiamtsgehälter und Gelder aus Nebeneinkünften) Ich finde damit lässt es
sich durchaus leben, wenn da nicht der Neid wäre.
Zugegeben manche
Industriebosse wie Ex Porsche-Chef Wiedeking verdienten bis zu 5,25 Millionen € im Monat, daneben sieht ein
Kanzlergehalt eher schäbig aus - aber ist das alles was zählt?! Ich finde nicht!
Fußballmillionäre bekommen von den Verbänden auch keine Gehälter, sondern
"nur" Siegprämien wenn sie für ihr Land spielen. Für manche ist es
sogar eine Ehre und sie verzichten ganz aufs Geld. Kanzler Deutschlands zu
sein, heißt für mich das Vertrauen welches der Wähler in den Menschen gesetzt
hat nach bestem Wissen und Gewissen zu rechtfertigen. Es ist eine Ehre sein
Volk vertreten zu dürfen und die Geschicke des Landes, an dessen Spitze man
steht, zum besseren zu lenken. Genau deshalb bringt ein niedrigeres Gehalt für einen Politiker mit Rückgrat eher eine
moralisch bessere Position gegenüber gewissen Geldbonzen.
Die meisten Politiker sehen das aber wahrscheinlich anders,
für sie ist der angesehen und ehrwürdig der über Reichtum verfügt und nicht
über Weisheit, Gewissen und Umsicht. Aus diesem Grund eifert die Mehrzahl unserer
"Polithelden" den Großverdienern nach um gewissermaßen auf Augenhöhe
mit den Reichen und Schönen zu sein, anstatt die wirkliche Macht des Anstandes
und der Rechtschaffenheit für das eigene Volk zu nutzen. Glaubt mir - man erntet mehr Respekt in
gewissen Kreisen, wenn man als "unterbezahlter" Politiker einen grundsoliden
demokratischen (für das Kapital allerdings unbequemeren) und unter moralischen
Aspekten einwandfreien Kurs fährt, als wenn man sich der "Elite" als Neureicher anbiedert um einer von ihr sein zu wollen!
Natürlich könnte man unseren deutschen Entscheidungsträgern
auch ein höheres Gehalt zahlen, aber nur dann wenn sie sich verpflichten ihre
gesamte Arbeitsleistung dem Amt und damit dem Volk zu widmen. Nebeneinkünfte
sind dann aber auch aus Gründen des Interessenkonflikts explizit
auszuschließen! Reine Berufspolitiker/Volksangestellte
wären meiner Meinung nach der bessere Ansatz, wobei ich das jetzige Gehalt
der "Volksvertreter" durchaus
als üppig empfinde. Trotzdem verstellen
scheinheilige Debatten um Zahlen auf irgendwelchen Gehaltsschecks den Blick auf
das was in der Politik wirklich fehlt: Die
ethisch richtige Einstellung zu seinem Job und zu seinem Mandatsgeber - Alle
Macht geht nämlich vom Volke aus...in diesem Sinne...
Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2013!
Euer Micha
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