Samstag, 2. November 2013

Sondeln im Sauerland und Ruhrtal mit einem Eurotek Detektor




Bin mal wieder im tiefen Wald gewesen um dem Erdboden seine Schätze zu entreißen - und was soll ich Euch sagen - es war nicht ganz ohne Erfolg. In den ersten Sonndlergängen (Bericht hier und hier) wurde der Teknetics Eurotek Pro bei gutem und trockenem Wetter eingesetzt. Nun aber im Herbst bei Sturm und strömendem Regen, auf durchschieferten und schwierigen "erzverseuchten" und vollkommen morastigen Böden und ich muss sagen, trotz wahnsinnigem Hintergrund-Piepkonzert (welches schon etwas nerven kann) sind reale Metallfunde doch deutlich lauter abgebildet als die Störeinflüsse. Dafür muss man das Gerät aber schon ein bisschen kennen. Allerdings sind die wasserfesten Bedienelemente des Eurotek äußerst nützlich bei plötzlichem Regen. Trotz der guten Regelmöglichkeiten lässt sich der Eurotek bei Extremböden nicht ganz störungsfrei betreiben - aber mit selektivem Gehör gehts. Also auch bei widrigsten Wetterverhältnissen können sich die Funde gut sehen lassen. Hier mal ein paar Bilder.

Zuerst einmal ein paar Eindrücke der Gegend in der wir unterwegs waren (Sauerland/Ruhrtal). In und um eine alte Burgruine die wir entdeckten, sowie in deren Umkreis von ca. 800 Metern  wurde von uns aus Anstand nicht gesondelt oder gegraben - wir wollten ja nichts beschädigen was archäologisch wichtig sein könnte.

  

Fangen wir nun mit gewöhnlicheren Funden an und steigern uns allmählich.

Alltagsgegenstände aus den 40er bis 60er Jahren:





 


Neuzeitliche Munition - Nicht abgeschossene scharfe Patronen werden übrigens Vorort gelassen und von uns der Polizei gemeldet.




 Ein wenig Schmuck war auch dabei (Leider nur Silber)


Münzen gab es auch ein paar - Neben vielen Cent- und Pfennigstücken aus der deutschen Neuzeit, Zlotys aus Polen und bis zur Unkenntlichkeit verwitterte andere Münzen, fand sich auch eine überraschend gut erhaltene Weimarer Münze aus dem Jahr 1927.


  
Hier nun zwei Kuriositäten. 1. Einen Wurfstern - Wer verliert sowas eigentlich mitten im Wald, Kilometer weit von Wegen auf einer Bergkuppe?! 2. Ein Hundestich aus Metall - wirklich schön und ziemlich groß (25cm x 15cm) - gefunden in einer Schlucht am Burg-Berghang in 15 cm Tiefe zwischen einigen Wehrmachtsabfällen. Das Hunde-Bildnis wurde anschließend gereinigt, "gedremelt" und mit Metallschutzlack versehen. Aber seht selbst...



In ca. einem Kilometer Entfernung zur Burg sahen wir plötzlich eine Senke, welche strategisch die Stadt mit der Burg zu verbinden schien. Dort sondelten wir und fanden im Minutentakt historische Musketen- und Pistolenkugeln. Dort muss es zu einem, oder mehreren, größeren Gefechten gekommen sein: Hunderte von Kugeln stecken dort in Böden, Bäumen und Felswänden. Auch eine alte Zinnfigur aus dieser Zeit konnte von uns geborgen werden. Nach längerer Recherche fanden wir heraus, das es in diesem Teil des Sauerlandes zwei Konflikte gab, welche zu diesen Funden passen. Einfall der Hessen 1634 während des 30 Jährigen Krieges. Und Angriff der Preußen beim Kampf um das "Drahtziehermonopol" 1725.  Eine kleine Auswahl an Musketenkugeln und die Zinnfigur seht Ihr hier:



Auch wenn der Eurotek leichte Schwächen bei "nervösen Verhältnissen" zeigt, ist er doch kein Schönwettergerät. Gute Funde sind selbst unter schwierigsten Bedingungen gut möglich. Nach wie vor ist der Eurotek ein empfehlenswerter Detektor, mit dem sogar dank der wassedichten Spule in Bächen und Teichen gesondelt werden kann, auch, oder gerade bei strömendem Regen!

Liebe Grüße

Euer Micha

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen