Sonntag, 9. März 2014

Die Karten sind neu gemischt in der Ukraine (Update Hetman Sahaidachny )


Nachdem die demokratisch gewählte, aber korrupte Regierung Janukowitsch hinweg-geputscht wurde, kommen immer mehr Details ans Licht wie die Opposition im Vorfeld vom Westen finanziert und unterstützt wurde. Sehr aufschlussreich waren dabei Äußerungen von Viktoria Nuland. Bei einigen Auftritten und in dem mittlerweile berühmten "Fuck the EU" Telefonat, sprach die Europabeauftragte des US-Außenministeriums (Viktoria Nuland) über Milliarden-Beträge, welche zur Unterstützung der Opposition ausgegeben wurden. Auch über Personalien zeigte sich Nuland mitteilsam, ihr damaliger Kandidat für den Chefsessel in der Ukraine Arsenij Jazenjuk ist mittlerweile Ministerpräsident. Think Tanks wie Chatnam House erarbeiteten solche und ähnliche Empfehlungen für die Zukunft der Ukraine (und anderer Länder), welche durch ihre Partner (z.B. Rockefeller-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung usw.) mit Geld und Koordination zur Umsetzung gebracht wurden und werden.

Der jetzt so eingesetzte "Ministerpräsident" Jazenjuk ist übrigens Begründer der "Open Ukraine Stiftung" welche nun nach seinem Amtsantritt plötzlich aufgelöst wurde. Diese Stiftung hatte keine geringeren Partner als u.a.:

- Black Sea Trust
- Chatnam House
- NATO Information and Documentation Centre
- Departement of State United States of America
- NED National Endowment for Democracy
- Horizon Capital
- Swedbank


Wer genau hinter diesen Partnern steht könnt Ihr auf der Seite "Alles Schall und Rauch" erfahren. Jedenfalls schon der erste Blick auf diese Oppositions-Unterstützer macht klar aus welcher Richtung der Putsch in der Ukraine orchestriert wurde.

Der starke Arm für die handfesteren Aufgaben des Umsturzes waren die rechtsextremen Kräfte in der Ukraine - Stichwort: Swoboda und Rechter Sektor. Nun bedurfte es nur noch eines Funkens als Eskalationsauslöser, welcher dann in Form von Scharfschützenangriffen geschlagen wurde. Auch hier gibt es ein interessantes Telefongespräch zwischen Estlands Außenminister, Urmas Paet, und der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton. In diesem abgehörten Gespräch hat sich Paet auf die Untersuchung der Ärztin Olga Bogomolets berufen, nach der Polizisten und Demonstranten von den gleichen Geschossen getroffen wurden. Es handelte sich also um gezielte Provokation Dritter zur Auslösung der Gewalttätigkeiten auf dem Maidan. Paet meinte sogar der Schießbefehl kam von von den Maidan-Anführern. Russland fordert deswegen auch eine offizielle Untersuchung, die aber von ukrainischer Oppositions-Seite (jetzt Regierungsseite) abgelehnt wird - in den Medien bei uns hört man allerdings nichts über solche Entwicklungen.

Nach dem geglückten Staatsstreich gaben sich dann öffentlichkeitswirksame Polit-Schauspieler auf dem Maidan die Klinke in die Hand, vergaßen (oder verdrängten) allerdings bei aller Selbstzufriedenheit die wichtigste Partei am Tisch - RUSSLAND...Dies sollte sich rächen!

Man kann nicht einfach eine Weltmacht ignorieren die handfeste militärische, strategische, politische, wirtschaftliche und ethnische Interessen in der Ukraine hat. Hätte man Putin ernst genommen und mit ihm während der Umsturzphase verhandelt  z.B. den russischstämmigen Ukrainern Schutz gewährt, sowie eine Garantie für die russischen Militärbasen auf der Krim gegeben, hätte Putin wahrscheinlich stillgehalten. Russland und seine Interessen aber völlig zu ignorieren, kann man nur als Provokation werten, auf die das russische Parlament und Putin angemessen reagiert haben. Es wurde der Einsatzbefehl gegeben, aber entgegen westlicher Pressemeldungen ist nicht ein russischer Soldat in die Krim einmarschiert. Tausende russischer Soldaten waren schon immer in ihren Kasernen Vorort. Nach den Staatsverträgen zwischen Russland und der Ukraine darf Russland bis zu 25.000 Soldaten auf der Krim haben, Diese patrollieren nun lediglich außerhalb ihrer Kasernen zur Sicherung ihrer Anlagen und der Bevölkerung auf der Krim. Die ukrainischen Streitkräfte sowie die Bevölkerung befürworten diesen Schritt Russlands, große Teile der ukrainischen Armee sind sogar zu den Russen übergelaufen. Insgesamt über 22.000 Überläufer gab es allein auf der Krim. Auch das Flaggschiff der ukrainischen Marine "Hetman Sahaidachny" befolgte seit letzter Woche keine Befehle mehr aus Kiew und hisste angeblich die russische Flagge. (dazu bitte das Update unten lesen)
Wikipedia-Bild der "Hetman Sahaidachny" unter ukrainischer Flagge

Ein Einmarsch nach Nato-Style ist das wahrlich nicht, deshalb sollten sich auch Hetzer wie der US Außenminister Kerry lieber ganz still verhalten. Jemand der mit Lügen reihenweise völkerrechtswidrige Kriege ohne UNO-Mandat vom Zaun bricht und tausende von Opfern im Namen der "Humanität" in Kauf nimmt, kann wohl kaum mit dem Finger auf Russland zeigen und den Russen vorwerfen, "das alles wäre nur ein Vorwand". Sicherlich ist die russische Reaktion Die einer imperialen Großmacht, allerdings befindet sich Putin und Russland damit in bester US- und Nato-Tradition nur wesentlich unblutiger! Die Karten in der Ukraine sind also neu gemischt und diesmal mit dem russischen Bären am Tisch!

Liebe Grüße

Euer Micha

Update: Umflaggung auf der Hetman Sahaidachny (anscheinend eine Falschmeldung)



Die Schiffsbesatzung der "Hetmen Sahaidachny" stand unter dem Kommando von Konteradmiral Andrei Tarasov. Nach dessen Auswechselung durch die neue Regierung in Kiew, welche nun
Konteradmiral Denis Berezovsky einsetzte, kam es auf dem Schiff zu Unstimmigkeiten. In diesem Zusammenhang versuchte der neue Präsident Jazenjuk, durch Einflussnahme auf seinen türkischen Amtskollegen Erdogan, die "Hetmen Sahaidachny" nicht in das Schwarze Meer einfahren zu lassen, offensichtlich aus Angst vor einem Überlaufen. Die "Hetmen Sahaidachny" befand sich zuvor auf einer Nato-Antipiraten-Übung. Erdogan lies das ukrainische Schiff aber ungehindert passieren, in Vorfreude einer (für ihn wahrscheinlichen) Übergabe des Schiffes an Russland, gab Senator Igor Morozov der Presse (unter anderem RT-News) die bevorstehende Übernahme bekannt. Dieses stimmte aber anscheinend so nicht! Anstatt in Sewastopol anzulegen, lief die "Hetmen Sahaidachny" in den ukrainischen Hafen Odessa ein, unter ukrainischer Flagge. 

An dieser Stelle muss ich mich bei meinen Lesern entschuldigen. Auch ich kann mal einer Falschmeldung aufsitzen, ganz besonders dann, wenn viele andere Medien diese ebenfalls als seriös eigestuft haben! Ein sehr unfreundlicher leser wies mich übrigens auf diese Falschmeldung hin. Wenn der Ton nicht so ausfallend gewesen wäre, hätte ich sein Kommentar auch veröffentlicht, dieser macht halt immer noch die Musik. Da die Korrektheit der Infos natürlich Pflicht sein sollte, musste auch eine Richtigstellung erfolgen!




Quellen:

Der Freitag - 5 Milliarden Dollar für den Staatsstreich
Der Hintergrund - Verkehrte Welt auf der Krim
Alles Schall und Rauch - Die Jazenjuk-Stiftung ist verschwunden
Compact - 22.000 Soldaten wechseln zu Russland

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Tatsache, dass all die Verträge Russlands mit der Ukraine auf russischer Seite vorbehaltlos eingehalten wurden, und im Westen in jeder Zeitung von völkerrechtswidrigem Verhalten der Russen berichtet wird, geht mir gegen den Geschmack. Selbst für mich, einem journalistisch völlig Ahnungslosen, ist es äusserst einfach diese Verträge zu finden und mit dem abzugleichen, was geschehen ist (vor allem in Bezug auf die 3 geleakten Telefonate, etwas Recherche über den Rechten Sektor und Swoboda). Warum ist kein professioneller westlicher Journalist dazu imstande?

buergerrechtler hat gesagt…

Die Menschen (auch Journalisten) werden mit zuviel Arbeit, Einsparungen/Etatkürzungen und Entlassungen dahin gebracht das sie Angst um ihren Job haben. Der tägliche Überlebenskampf macht sie Betriebsblind. Es zählt nur noch am Fressnapf zu bleiben, dafür schreiben die alles was auf Linie der Medienbosse liegt. Die Wahrheit zu berichten ist oft mit schweren Sanktionen und Verleumdungen verbunden, welche später nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch die gute Reputation kosten. Danach ist es nahezu unmöglich einen bezahlten Job in den Medien zu bekommen! Kredite für Haus, Auto, Ausbildung der Kinder werden "notleidend" die Frau verlässt einen und man landet an der Flasche.

Nur so ist es möglich das alles auf Linie bleibt. Es gibt mit Sicherheit auch Medienschaffende die ehrlich berichten wollen, dazu bedarf es aber einer Auffang-Möglichkeit, wenn ihre Chefs sie schmeißen. Bezahlte Arbeitsplätze außerhalb des Mainstreams wären die Lösung. Damit wäre kein Journalist gezwungen weiterhin Staats- und Finanzpropaganda zu schreiben...

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