Sonntag, 10. März 2013

Irrenanstalt Systempresse - Ein Nachrichtenüberblick (Teil 1)




Nun ja, eigentlich wollte ich letzte Woche über das überwältigende Ergebnis der "Fünf Sterne Bewegung" bei den italienischen Wahlen berichten. Als ich aber merkwürdige Aktivitäten auf meinen Rechnern bemerkte, habe ich es vorgezogen, diese zu desinfizieren und eine komplette Datensicherung meiner Systeme inklusiv dieses Blogs durchzuführen. Nun ist zwischenzeitlich so viel passiert, dass ich fast nicht weiß wo ich anfangen soll. Da unsere tolle Presse wieder mal ziemlich tendenziös berichtete, habe ich mich dazu entschieden einen kleinen zweiteiligen Nachrichtenüberblick aus meiner Sicht zu verfassen. Fangen wir mal mit Bella Italia und Venezuela an...

Die Systemklatsche der italienischen Wähler

Als Ende Februar diesen Jahres das italienische Wahlergebnis feststand, hallte der Ausdruck "Chaos-Wahlen" unisono durch die Pressehäuser Europas, dabei liefen die Wahlen doch gar nicht chaotisch ab, im Gegenteil, die Organisation war sogar ziemlich gut. Oder meinte die Euro-Systempresse gar das Wahlergebnis?!  Mein erster Gedanke war...Seit wann steht es der Euro-Presse eigentlich zu den Willen eines über 60 Millionen starken Wahlvolkes zu kritisieren?!  Sie sollte lieber neutral darüber berichten anstatt ständig mit Aussagen wie... "Unregierbarkeit", "Chaoswahlen" oder "Blockadewahlen" Meinung zu machen!  Angeregt von der Einheitsmeinung der Euro-Presse fühlte sich dann wohl auch der Fettnäpfchen-Treter "Peer der Schwätzer"  Steinbrück bemüßigt von Clowns zu Sprechen, die in Italien vom Volk gewählt wurden. Dabei ist doch ganz einfach und vollkommen logisch was passiert ist, dazu schauen wir uns mal das Wahlergebnis an:

1) Mit 29,5 Prozent der Stimmen setzte sich Bersanis Links-Allianz knapp an die Spitze.

2) Zweiter wurde das  Mitte-Rechts Bündnis um Berlusconi mit 29,18 Prozent.

3) Beppe Grillos 5 Sterne Bewegung kam aus dem Stand mit 25,55 Prozent auf Platz 3.

4) Die goldene Himbeere der italienischen Politik errang dann auch Mario Montis Zentrumsblock,   der  mit nur 10,56 Prozent eine regelrechte Abfuhr kassierte.

Wer jetzt mit wem in Italien kann oder nicht, lasse ich eben so weg wie das etwas fragwürdige Wahlsystem Italiens. Mich interessiert nur was geschehen ist und warum und dabei fangen wir hinten an. 

Ex Regierungschef Mario Monti kassiert zurecht eine verheerende Niederlage, weil er durch seine Nähe zu den Finanzmärkten am italienischen Volk vorbei, in die Arme der Kapitalmärkte regiert hat. Seine Wähler kommen zum großen Teil aus der italienischen Geldwirtschaft. 10,56%

Beppe Grillos 5 Sterne Bewegung ist der eigentliche Gewinner der Wahlen, obwohl seine Partei leider "nur" drittstärkste Kraft wurde. Grillos Bewegung ist das glatte Gegenteil von Montis Zentrumsblock. Die 5 Sterne Bewegung stellt den Bürger in den Mittelpunkt ihrer Politik und nicht den Finanzmarkt. Grillo mobilisiert die Menschen ohne große Medienmacht über das Internet und über persönliche Veranstaltungen zu denen allerdings Hunderttausende pilgern. Seine Wähler sind die die aufgewacht sind und Gerechtigkeit verlangen sowie selbstständiges Denken. 25,55%

Berlusconis Mitte-Rechts Bündnis sammelt mit seiner geballten Medienpropagandamacht  alle ein die sich leicht beeinflussen lassen, zusätzlich kann er in sämtlichen Wählerbereichen wildern die sich staatlicher  Kontrolle entziehen wollen, sprich alles was mit schwarzen Kassen zu tun hat. Sender und Zeitungen welche ihm gehören bauten ihn trotz aller kriminellen Machenschaften wieder zu einem ernst zu nehmenden Kandidaten auf. 29,18%

Bersani vereint mit seinem Mitte-Links Bündnis die Normalbürger die Berlusconi hassen und sich nicht trauen auf ihre innere Stimme zu hören. Normalbürger die noch Angst vor dem Finanzmarkt und seinen Drohungen haben, aber nicht bereit sind den Kapitalmärkten alles ohne Nachfragen in den Schlund zu werfen. Dabei übersehen sie das Bersani auch nur ein Teil des Systems ist welches sie bei der nächst besten Gelegenheit verkauft. 29,5%

Wenn Bersani seine Wähler verrät (und das wird er) wird ein Großteil seiner Wähler zu Grillo überwechseln und das wird dann der finale Untergang der italienischen (vom Finanzmarkt gesteuerten) Systemparteienlandschaft sein. Eine 5 Sterne Bewegung nahe oder über 50% ist das Waterloo für alle Ausbeuter der Welt, deshalb wird es Kräfte geben, welche versuchen werden Grillo und seine Bewegung zu unterlaufen. Das was bei den italienischen Wahlen geschehen ist, ist kein Chaos, liebe Presse, sondern die logische Konsequenz einer Wähler-Vertrauenserosion. Das Vertrauen bei einer korrupten und wählerfernen Allparteien-Einheitspolitik schwindet bedarf wohl keiner besonderen Erklärung, das dürftet Ihr Presse-Fuzzis doch am eigenen Leib spüren - nicht wahr?!

Der Comandante ist tot

Am 5. März erlag die Führungspersönlichkeit Südamerikas schlechthin, Venezuelas Präsident Hugo Chaves, einem langen Krebsleiden. Die Zeitung "Die Welt" hatte, wie viele andere Blätter, daraufhin nichts wichtigeres zu tun als ständig vom Tod eines "umstrittenen" Präsidenten  zu faseln. "Der größte Fehler sei die Wahl seiner Freunde" hagelte es weiter Kritik. Immer wieder Kritik, der Focus brachte sogar Geldwäschevorwürfe und angebliche Terrorfinanzierung gegen ihn vor. Auch im Netz hagelte es üble Nachrede "Er war nicht gerade das Paradebeispiel eines seriösen Politikers" meinte zum Beispiel GMX. Es kommt wohl darauf an von welchem Standpunkt aus  man etwas sieht....
Halten wir mal ein paar Fakten über Hugo Chavez fest:

Hugo Chavez kommt 1954 in der venezolanischen Provinz in einfachen Verhältnissen zur Welt.

Aufgrund von Verarmung kam es 1989 zu Unruhen und Plünderungen, welche die Regierung Pérez gewaltsam niederschlagen ließ. 276 Menschen kamen dabei ums Leben, das nahm Chavez, welcher sich schon vorher in der Armee politisch engagierte, zum Anlass für einen Putschversuch, welcher 1992 allerdings scheiterte.

Nach 2 Jahren Haft wurde Chavez entlassen und damit wieder politisch aktiv, diesmal als Parteienkandidat bei regulären Wahlen. Chavez gewann die Präsidentschaftswahlen am 6. Dezember 1998 mit einem Stimmenanteil von 56 Prozent.

Chavez löste seine Wahlversprechen ein und verstaatlichte nach seinem Wahlsieg  Ölkonzerne und Banken, so finanzierte er eine Politik der Umverteilung, dessen Ergebnis eine gleichmäßigere Verteilung des Landeseinkommens auf seine Einwohner war. 

Krankenbehandlung und Schulbesuche waren kostenlos, Benzin war billig und die Lebenshaltungskosten sanken auf ein erschwingliches Maß. Zusätzlich legte Chavez zahlreiche Sozialprogramme auf um die bittere Armut in seinem Land zu lindern. Was folgte war ein von außen gesteuerter Putschversuch der "Opposition" welcher aber durch die Bevölkerung verhindert wurde. Das machte ihn für viele endgültig zum Helden.

Auch wenn sich einige in seinem Windschatten bereicherten blieb Chavez gegen Geld, Luxus und andere Verlockungen resistent. Seine ganze Energie ging in sein Volk und nicht in das Kapital, was ihm viel Missgunst im westlichen Ausland einbrachte. Auch in der Krise strich Chavez seine umfangreichen  Sozialprogramme nicht zusammen was die Staatsverschuldung und Inflation allerdings ansteigen lies.

Zuletzt holte Chavez 2011 die Goldreserven Venezuelas heim. Das geschah aus Gründen der nationalen Souveränität, um das Gold Venezuelas vor dem Zugriff von internationalen Spekulanten zu retten. Chavez blieb bis zu seinem Tod letzte Woche ein DIENER seines Volkes.

Was machte also Hugo Chavez in den Augen unserer Presse soooo fürchterlich umstritten?! Er war ein Mann der wirklichen Überzeugungen folgte, einer der unbestechlich und treu seinem Volk diente und seine Wahlversprechen einlöste. Auch wenn er einige Fehler machte, handelte er immer im Sinne der Bevölkerung...Ja, liebe Systempresse - wenn einen das nicht seriös erscheinen lässt, dann frage ich mich auf welcher Seite Ihr steht und von welcher Seite aus Ihr Chavez betrachtet. Die Antwort ist für mich ziemlich eindeutig - durch die Augen des Großkapitals gesehen war Hugo Chavez natürlich ein Brunnenvergifter mit "gefährlichen" Ideen! Für mich habt Ihr Euch mit Euren Aussagen jetzt selbst entlarvt, liebe Presse! Ein einfaches und ehrlich gemeintes "herzliches Beileid für Euren Verlust" hätte dem Volk Venezuelas und Eurer eigenen Glaubwürdigkeit eher gut getan!!!

Der zweite Teil meines Nachrichtenblickwinkels folgt in ein paar Tagen.

Liebe Grüße

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