Sonntag, 22. September 2013

Gedanken zur Wahl - oder warum es trotzdem wichtig ist!




Viele in meiner Familie und unter meinen Freunden haben - über die nun anstehenden Bundestagswahlen - diskutiert. Die meisten Themen gingen in folgende Richtungen: Wen sollen wir wählen? Bringt das überhaupt was mit der Wahl? Wählen ist eh nur eine Showveranstaltung. Ich wähle "grün" weil... oder - ich habe immer mein Kreuz bei der SPD gemacht. Sind Piraten, die AfD oder die Linke wählbar? Ist ein Denkzettel mit vielen durchgestrichenen (also ungültigen) Wahlzetteln möglich?...usw. usw.

Eines schon mal vorweg "JA" ich gehe gleich wählen!!! Dafür gibt es viele wichtige Gründe:

1. Wir haben keine Mindestwahlbeteiligung in Deutschland! Wenn also theoretisch nur 1% zur Wahl gehen würden, würden diese ein Prozent über die restlichen 99% bestimmen. Es reicht mir schon das der Finanzmarkt sowas versucht. Ergo unterstützt jeder Nichtwähler den Status Quo und jede nicht abgegebene Stimme kommt der jeweils stärksten Konstellation zu Gute. Sprich alle Kräfteverhältnisse bleiben unangetastet.

2.Obwohl die wirklich Mächtigen weder im Bundestag noch in irgendeinem anderen Parlament zu finden sind, kann man etwas mit Wahlen verändern. Man darf nur nicht eine der sogenannten etablierten Parteien wählen. Diese sind nämlich, selbst wenn sie versuchen redlich zu arbeiten, im Geflecht von Abhängigkeiten und Verpflichtungen gegenüber ihren Lobbygruppen sowie deren Geldgebern gefangen.

3. Also obwohl so eine Wahl eigentlich eine Showveranstaltung ist, so können wir als Wähler doch das "Einheitsparteiensystem" (bestehend aus Schwarz, Rot, Gelb und Grün) aufknacken, in dem wir die Kleinen wählen. Zum Beispiel: AfD, Die Linke, PdV, Neue Mitte, Piraten, Freie Wähler usw., damit zeigen wir unmissverständlich, das wir keine Lust mehr haben immer die selbe Politik in anderem Gewand zu sehen. Sollten also eine oder mehrere dieser Parteien im Bundestag landen, würde ein frischer Wind dort Einzug halten und Verflechtungen sowie Lobbyisten würden es schwerer haben. Das Wahlvolk nimmt also aktiv Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und Kombinationsmöglichkeiten im Bundestag! Ein Haufen Stolpersteine entstehen so für das Establishment und ein Verschieben der Veverhältnisse von Richtung Einfalt zu Vielfalt ist möglich.

4. Im Prinzip sind aus demokratischer Sicht alle zugelassenen Kleinparteien wählbar, im besonderen jedoch die unter Punkt 3 angesprochenen. Kommen wir nun aber zum sogenannten "rechten Rand", obwohl die rechtsgerichteten Parteien vom Wahlleiter als auch vom Wahlausschuss anerkannt wurden, rate ich persönlich von einer Wahl dieser Parteien ab. Genau das gleiche gilt  für alle Parteien die gedenken das Grundgesetz und die freiheitlich demokratische Grundordnung zu verändern oder zu gefährden! Dazu rate ich dringend das Lesen von Parteiprogrammen an!

5. Eine hohe Wahlbeteiligung mit gültigen Stimmen hindert den Mainstream daran unser Wahlrecht zur Debatte zu stellen. Versteht mich nicht falsch...eine Legitimation kann man durchaus in Frage stellen, aber niemals das Wahlrecht selbst!!! Sollten nämlich Wahlbeteiligungen, besonders bei Bundestagswahlen,  öfter bei weit unter 50% liegen, wird der Mainstream sich darauf stürzen wie ein Geier. Lanz, Illner, Britt und Konsorten werden in ihren Talkshows darüber diskutieren ob ein Wahlrecht noch "zeitgemäß" sei und die "Bild" wird Reißer titeln wie "Wahlen zu schwierig - Braucht Deutschland einen König?" In der "Welt" wird sowas stehen wie "Haben Nationalstaaten noch einen Sinn?" Je öfter so etwas in der Gesellschaft thematisiert wird, desto schlechter ist das für die Demokratie als Staatsform!

6. Nun kurz zu dem Märchen das eine ungültige Stimme irgendwie zählt (außer in Berlin). Lediglich in Berlin werden ungültige Stimmen gezählt. Bei Bundestags- und anderen Landtagswahlen landet der ungültige Stimmzettel im Mülleimer!!! Das Wahllexikon sagt dazu: "Eine Stimmenthaltung und die Abgabe einer ungültigen Stimme haben beide den gleichen Einfluss auf das Wahlergebnis – nämlich keinen."

Da schon die Finanz- und Industriekonzerne versuchen uns zu entmündigen und uns in Abhängigkeiten zwingen wollen, lasst nicht zu das man Euch der letzten Stimme beraubt die etwas bewirkt. Spuckt nicht auf das Recht wählen zu gehen, um dieses zu erreichen sind einfach zu viele Menschen in der Geschichte gestorben. Auch wenn Ihr persönlich verzagt, ringt Euch durch und geht wählen - wählt und "wählt bitte richtig"...denn nur so hört man Euch da draußen!

Liebe Grüße

Euer Micha

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