Viele in meiner Familie und unter
meinen Freunden haben - über die nun anstehenden Bundestagswahlen - diskutiert.
Die meisten Themen gingen in folgende Richtungen: Wen sollen wir wählen? Bringt
das überhaupt was mit der Wahl? Wählen ist eh nur eine Showveranstaltung. Ich
wähle "grün" weil... oder - ich habe immer mein Kreuz bei der SPD gemacht.
Sind Piraten, die AfD oder die Linke wählbar? Ist ein Denkzettel mit vielen durchgestrichenen
(also ungültigen) Wahlzetteln möglich?...usw. usw.
Eines schon mal vorweg
"JA" ich gehe gleich wählen!!! Dafür gibt es viele wichtige Gründe:
1. Wir haben keine Mindestwahlbeteiligung
in Deutschland! Wenn also theoretisch nur 1% zur Wahl gehen würden, würden
diese ein Prozent über die restlichen 99% bestimmen. Es reicht mir schon das
der Finanzmarkt sowas versucht. Ergo unterstützt jeder Nichtwähler den Status
Quo und jede nicht abgegebene Stimme kommt der jeweils stärksten Konstellation
zu Gute. Sprich alle Kräfteverhältnisse bleiben unangetastet.
2.Obwohl die wirklich Mächtigen
weder im Bundestag noch in irgendeinem anderen Parlament zu finden sind, kann
man etwas mit Wahlen verändern. Man darf nur nicht eine der sogenannten
etablierten Parteien wählen. Diese sind nämlich, selbst wenn sie versuchen redlich
zu arbeiten, im Geflecht von Abhängigkeiten und Verpflichtungen gegenüber ihren
Lobbygruppen sowie deren Geldgebern gefangen.
3. Also obwohl so eine Wahl
eigentlich eine Showveranstaltung ist, so können wir als Wähler doch das
"Einheitsparteiensystem" (bestehend aus Schwarz, Rot, Gelb und Grün)
aufknacken, in dem wir die Kleinen wählen. Zum Beispiel: AfD, Die Linke, PdV, Neue Mitte,
Piraten, Freie Wähler usw., damit zeigen wir unmissverständlich, das wir keine
Lust mehr haben immer die selbe Politik in anderem Gewand zu sehen. Sollten also
eine oder mehrere dieser Parteien im Bundestag landen, würde ein frischer Wind
dort Einzug halten und Verflechtungen sowie Lobbyisten würden es schwerer haben.
Das Wahlvolk nimmt also aktiv Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und
Kombinationsmöglichkeiten im Bundestag! Ein Haufen Stolpersteine entstehen so für
das Establishment und ein Verschieben der Veverhältnisse von Richtung Einfalt zu Vielfalt ist möglich.
4. Im Prinzip sind aus
demokratischer Sicht alle zugelassenen Kleinparteien wählbar, im besonderen
jedoch die unter Punkt 3 angesprochenen. Kommen wir nun aber zum sogenannten
"rechten Rand", obwohl die rechtsgerichteten Parteien vom Wahlleiter als
auch vom Wahlausschuss anerkannt wurden, rate ich persönlich von einer Wahl dieser
Parteien ab. Genau das gleiche gilt für
alle Parteien die gedenken das Grundgesetz und die freiheitlich demokratische
Grundordnung zu verändern oder zu gefährden! Dazu rate ich dringend das Lesen
von Parteiprogrammen an!
5. Eine hohe Wahlbeteiligung mit
gültigen Stimmen hindert den Mainstream daran unser Wahlrecht zur Debatte zu
stellen. Versteht mich nicht falsch...eine Legitimation kann man durchaus in Frage stellen, aber niemals das Wahlrecht selbst!!! Sollten nämlich Wahlbeteiligungen, besonders bei Bundestagswahlen, öfter bei weit unter 50% liegen, wird der
Mainstream sich darauf stürzen wie ein Geier. Lanz, Illner, Britt und Konsorten
werden in ihren Talkshows darüber diskutieren ob ein Wahlrecht noch
"zeitgemäß" sei und die "Bild" wird Reißer titeln wie "Wahlen
zu schwierig - Braucht Deutschland einen König?" In der "Welt" wird sowas stehen
wie "Haben Nationalstaaten noch einen Sinn?" Je öfter so etwas in der
Gesellschaft thematisiert wird, desto schlechter ist das für die Demokratie als
Staatsform!
6. Nun kurz zu dem Märchen das
eine ungültige Stimme irgendwie zählt (außer in Berlin). Lediglich in Berlin
werden ungültige Stimmen gezählt. Bei Bundestags- und anderen Landtagswahlen
landet der ungültige Stimmzettel im Mülleimer!!! Das Wahllexikon sagt dazu:
"Eine Stimmenthaltung und die Abgabe einer ungültigen Stimme haben beide
den gleichen Einfluss auf das Wahlergebnis – nämlich
keinen."
Da schon die Finanz- und Industriekonzerne
versuchen uns zu entmündigen und uns in Abhängigkeiten zwingen wollen, lasst
nicht zu das man Euch der letzten Stimme beraubt die etwas bewirkt. Spuckt
nicht auf das Recht wählen zu gehen, um dieses zu erreichen sind einfach zu
viele Menschen in der Geschichte gestorben. Auch wenn Ihr persönlich verzagt,
ringt Euch durch und geht wählen - wählt und "wählt bitte richtig"...denn
nur so hört man Euch da draußen!
Liebe Grüße
Euer Micha
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