Wer Fragen zu Fracking und dessen
Folgen hat sollte sich mal die Arte-Doku "Gasland" anschauen. Hier
wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der den Gasunternehmen misstrauisch
gegenüberstand als sie sein Land pachten wollten. Er informierte sich sehr
sorgfältig, bis er fast schon zum Experten dieser Technik wurde und verpachtete
sein Land aufgrund der katastrophalen Umweltschäden die Fracking verursachte nicht.
Hier in meinem Artikel nun eine Zusammenfassung der Doku, welche auf Arte am 12. August ausgestrahlt wurde. Wer aber alle
technischen Details und alle Giftstoffe dezidiert aufgelistet haben will, muss
unbedingt die gesamte Dokumentation sehen, die ich unter den Artikel gesetzt
habe:
Josh Fox, war ein normaler US-Bürger,
wohnhaft in einem Waldgebiet des Dalerware River. Seit Kindertagen durchstreifte
er in seiner Freizeit die nahezu unberührte Natur dort - bis im Jahr 2009 eine
Gasgesellschaft bei ihm anklopfte. Die "Natural Gas Company" wollte
Grundstücke von den dortigen Landbesitzern pachten, wegen des "Macellus
Shale", einer besonders großen Schiefergas-Lagerstätte. Dieses Schiefergasvorkommen
erstreckt sich über 4 US-Bundesstaaten, deshalb wird es das Saudi Arabien des Erdgases
genannt. Dumm ist nur das dieses Gas im Gestein eingeschlossen ist und deshalb
nur mit dem sogenannten Fracking ausgebeutet werden kann. Beim Fracking wird
mit dem Einsatz von hohem Druck das unterirdische Gestein (hydraulisch) aufgebrochen
und das so freiwerdende Gas aufgefangen. Leider handelt es sich bei der
"Druckflüssigkeit" nicht um reines Wasser, sondern um einen geheimen
Mix aus allerlei Zutaten, welchem der Ruf anhaftet umweltschädlich zu sein.
Immerhin bot die Frackingfirma eine sehr akzeptable Pachtsumme plus einen Bonus
von 4750 Dollar pro Morgen Land. Im Fall von Josh Fox wären das ca. 100.000
Dollar geworden!!! Trotz des hohen Angebotes von der
"Natural Gas Company" wollte Mr. Fox ein paar Fragen stellen, da er
sich sorgen um die Umweltgefährdung durch Fracking machte. Da er aber von der
Öl- und Gasindustrie keinen Verantwortlichen ans Telefon bekam, der
erschöpfende Aussagen machen konnte und er immer nur vertröstet wurde, beschloss
er sich die Folgen des Frackings in der näheren Umgebung mal selbst
anzuschauen. Und so fuhr er nach Dimmik in Pennsylvania. Hier bohrte eine Firma
namens "Cabot Oil and Gas" nach Schiefergas und Fox sprach mit den
betroffenen Anwohnern um an deren Erfahrungen teilhaben zu können.
Was er dort hörte und sah konnte
er erst überhaupt nicht glauben. Er fand erschütterte kranke Menschen vor aus
deren Wasserhähnen eine stinkende Brühe lief die sich sogar anstecken ließ. Jeder
Anwohner dort hatte seine eigene Leidensgeschichte aber die örtlichen Behörden blockierten
alle Beschwerden mit dem Hinweis auf die Gutachten der gasfördernden Unternehmen,
sie unterließen eigene Tests und meinten alles hätte seine Richtigkeit. Seit
die Gasbrunnen Vorort waren häuften sich allerdings die vielfältigsten Krankheiten
der Anwohner und ihrer Haustiere und das obwohl nach offiziellen Angaben das
Wasser angeblich in Ordnung war. Privat in Auftrag gegebene Analysen der
Anwohner ergeben aber, dass dieses Wasser schlicht ungenießbar ist. Ein Anwohner
zündete sogar vor laufender Kamera sein Leitungswasser an - unglaublich!!! Als
die Anwohner von Dimmik die Gasfirma zum Gespräch baten um Diese mit ihren
Ermittlungsergebnissen und Laboruntersuchungen zu konfrontieren, äußerten
Vertreter der Gasfirma, das man ihnen nicht beweisen könne das die
Verunreinigungen von ihnen stammten und so lange sie das nicht könnten,
interessiere sie das Thema nicht.
Nun war die Flamme aus dem
Wasserhahn auf Josh Fox übergesprungen und er begann zu recherchieren. Zuerst nahm
er Trinkwasserproben für das Labor mit - das Ergebnis: Ein ungenießbarer Chemiecocktail
- zum Teil sogar hochgiftig! Josh wollte jetzt alles über Fracking wissen und
erfuhr das die Druckflüssigkeit genau aus den Chemikalien bestand, die man im Trinkwasser
von Dimmik nachweisen konnte. Fast 600 verschiedene giftige Chemikalien sind Bestandteil
jeder Frackflüssigkeit. Bei jedem Bohrloch werden bis zu 35 Millionen Liter
Frackflüssigkeit in den Boden gepumpt. Bis jetzt sind ca. 450.000 Frackingbohrstellen
in den USA aktiv. Diese Frackingbohrstellen haben also USA-weit die unvorstellbare
Menge von 15 Billionen Liter dieses Wasser- Chemiecocktails in den Boden
gepumpt!!! Diese Zahlen beziehen sich allerdings auf die einmalige Nutzung
eines Frackingbrunnens, in Wahrheit aber, kann jeder dieser Brunnen bis zu 18
mal gefrackt werden!!!
Abertausende von US-Bürgern sind
bis jetzt von diesen Trinkwasserverschmutzungen betroffen und es werden noch
viel mehr werden, denn zehntausende weiterer Frackingbohrlöcher sind in Planung.
Unter anderem auch im Trinkwasserschutzgebiet des Delaware River, der mit
anderen Zuflüssen den Hudson River speist - die Haupttrinkwasserquelle der
Millionenmetropole New York!!! Diejenigen die den Klageweg beschritten und vor
Gerichte zogen bekamen ihr Recht, per einstweiliger Verfügung wurden ihnen Zisternen
und eine komplett autarke Wasserversorgung zugesprochen. Andere (die vielleicht
zu wenig Geld für teure Klagen hatten) wurden und werden einfach ignoriert. Warum
aber verlieren die Energieunternehmen eigentlich Prozesse wenn das Trinkwasser laut
Behörde in Ordnung ist? Das wollte Josh Fox wissen und fragte bei den
zuständigen Behörden nach - die Antwort der Behörden: "Das Wasser sei zwar
giftig, stelle aber keine Gefahr dar!!!" Was für ein orwellscher
Neusprech!!! Diese Erlebnisse ließen Fox nicht ruhen, Fox wollte nun wissen ob
der Fall von Dimmik ein trauriges Einzelereignis oder typisch für Fracking
überhaupt ist. Doch wo er auch hinkam, überall die gleichen kranken Menschen,
besorgten Gesichter und kranken Tiere. Überall die gleichen Chemiecocktails
welche die Böden vergifteten, es war zum verrückt werden! Aber nicht nur das
Grundwasser wird durch Fracking verseucht, sondern auch die Luft, nämlich durch
austretende Frackinggase die ungehindert aus Erdspalten und Kondensatbehältern austreten.
Das Gas strömt einfach in die Atmosphäre und die Diesel-Aggregate der Verdichterstationen
tun ihr Übriges. Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Dish gab diesbezüglich
ein Gutachten in Auftrag - Ergebnis: Hochgradig krebserregende Abgase, abseits
jeder vertretbaren Norm!!!
Dimmik war wohl doch kein
Einzelfall, es ist vielmehr trauriger Fracking-Alltag und so schrieb Fox seine
100.000 Dollar ab die er von der Gasfirma bekommen sollte - er verpachtete sein
Grund und Boden nicht an die Frackingindustrie und sondern drehte diesen Film!!!
Immer tiefer tauchte Josh Fox dadurch in den Sumpf aus Politik und Industrie
ein und er entdeckte einen unheimlichen Schulterschuss zwischen der Öl- und Gasindustrie
und ihrem Erfüllungsgehilfen - der US-Regierung. Es erging von US-Regierungsseite
ganz klar die Anweisung diesbezüglich keine Nachforschungen anzustellen, wie
ein Beamter der Behörden in einem Privatgespräch auspackte. Als Präsident Nixon
1972 den Clean Water Act unterzeichnete war der Umweltschutz in den USA auf
einem guten Weg. Es folgten viele weitere gute Umweltgesetze.
All diese Fortschritte wurden
jedoch durch die Bush Regierung im Jahr 2005 mit einem einzigen Gesetz umgangen
- dem Energiegesetz! Dick Cheneys Energiegesetz
von 2005 nimmt nämlich ausdrücklich Öl und Gasfirmen vom Clean Water Act und
allen anderen Luft und Wasserreinhaltungsgesetzen aus!!! Bezeichnender
weise war der gute US-Vize-Präsident Dick Cheney seit 1995
Vorstandsvorsitzender von Halliburton. Halliburton gilt als der größte Bohrtechnik-Ausrüster
der US Öl- und Gasindustrie. Da sind
solche Gesetze natürlich reiner Zufall...
Mittlerweile wird in 34 US-Bundesstaaten exzessiv gefrackt, natürlich
überall mit der gleichen Umweltzerstörung. Wer also im Zuge von TTIP
(Freihandelsabkommen) für Fracking ist, sollte sich der Folgen für unser Trinkwasser
bewusst sein. Fracking ist der Tod der Böden und des Grundwassers! Ein Mann hat
nachgefragt und selbstständig gedacht. Josh Fox hat seine Seele und sein Land
nicht für ein paar Baumwollscheine verkauft, weil es SEINS ist!!! Er behütet nämlich
sein Eigentum. Wenn Politiker für Fracking sind dann entscheiden sie über UNSER
Eigentum und für ihre eigene Tasche - das ist der Unterschied. Kein Mensch der heimatverbunden ist kann
für Fracking sein!!! Wer doch dafür ist streicht seine Silbertaler ein und verpisst sich, saufen tut er das Zeug (was aus Fracking-Gebieten kommt und sich danach immer noch Trinkwasser nennt) nämlich bestimmt nicht!!! Vergesst
das nicht!!!
Liebe Grüße
Euer Micha
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen